Julianahof
Julianahof ist eine Wüstung auf dem Gemeindegebiet der Gemeinde Weigenheim im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim (Mittelfranken, Bayern). Sie lag in der Gemarkung Schloß Frankenberg.
Lage
Die Einöde lag auf einer Höhe von 335 m ü. NHN an einem kleinen Weiher der vom Hirschgraben gespeist wird (im Unterlauf Iff genannt), einem linken Zufluss des Breitbachs. Schloß Frankenberg befand sich etwa einen Kilometer nordwestlich.[1] Heute erinnert noch der Flurname Julianahof an das Anwesen.[2]
Geschichte
Julianahof, auch Schwemmhof genannt, wurde 1575 erstmals schriftlich erwähnt. Das Anwesen wurde in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts errichtet, lag zwischenzeitlich brach, so dass es Anfang des 18. Jahrhunderts neu errichtet werden musste.[3] Von 1797 bis 1808 unterstand der „Neuhof bey Franckenberg“, wie das Anwesen damals genannt wurde, dem preußischen Justiz- und Kammeramt Uffenheim.[4] 1806 kam der Ort an das Königreich Bayern. Mit dem Gemeindeedikt (frühes 19. Jahrhundert) wurde Julianahof dem Steuerdistrikt Nenzenheim und der Ruralgemeinde Geckenheim zugewiesen.[5] Spätestens 1837 wurde Julianahof an die neu gebildete Gemeinde Frankenberg überwiesen.[6] Diese wurde bereits vor 1846 wieder aufgelöst, und in der Folge kam Julianahof wieder an die Gemeinde Geckenheim.[7] Um 1900 wurde Julianahof aufgegeben.[8]
Einwohnerentwicklung
| Jahr | 1837 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 |
|---|---|---|---|---|---|
| Einwohner | 4 | 4 | 5 | 16 | 2 |
| Häuser[9] | 1 | 1 | 1 | ||
| Quelle | [6] | [7] | [10] | [11] | [12] |
Religion
Der Ort war evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Georg (Geckenheim) gepfarrt.[12]
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Julianenhof. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 6: V–Z. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1804, DNB 790364328, OCLC 833753116, Sp. 808 (Digitalisat).
- Elisabeth Fuchshuber: Uffenheim (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 6). Michael Laßleben, Kallmünz 1982, ISBN 3-7696-9927-0.
Weblinks
- Julianahof in der Ortsdatenbank von bavarikon, abgerufen am 24. Juni 2025.
Fußnoten
- ↑ Bayerische Uraufnahme. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 24. Juni 2025 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 24. Juni 2025.
- ↑ E. Fuchshuber: Uffenheim, S. 117*.
- ↑ Addreßhandbuch für die Fränkischen Fürstenthümer Ansbach und Bayreuth. Verlag der beiden Waisenhäuser, Ansbach und Bayreuth 1801, OCLC 869860275, S. 82 (Digitalisat).
- ↑ Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, OCLC 869860423, S. 70 (Digitalisat).
- ↑ a b Wilhelm Meyer: Eintheilung der Amtsbezirke im Rezatkreis des Königreichs Bayern und Verzeichniß aller dazu gehörigen Ortschaften. Brügel’sche Kanzleybuchdruckerey, Ansbach 1837, OCLC 911053266, S. 206.
- ↑ a b Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 245 (Digitalisat).
- ↑ E. Fuchshuber: Uffenheim, S. 114*.
- ↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 werden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser, 1836 und 1885 als Wohngebäude.
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1093, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1259, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1194 (Digitalisat).
Koordinaten: 49° 36′ 11,7″ N, 10° 16′ 41,6″ O
