Judith Thomalsky

Judith Thomalsky ist eine deutsche Prähistorikerin mit der Spezialisierung auf Iranische Archäologie.

Leben

Judith Thomalsky wurde im Juni 2010 bei Martin Bartelheim an der Universität Tübingen für das Fach Ur- und Frühgeschichte promoviert, Zweitgutachterin war Barbara Helwing. Ihre Dissertation verfasste sie zum Thema Lithische Industrien im Vorderasiatischen und Ägyptischen Raum. Untersuchungen zur Organisation lithischer Produktion vom späten 6. bis zum ausgehenden 4. Jahrtausend v. Chr. Angeregt wurde die Arbeit von Dina Faltings, die Thomalsky das Fundmaterial aus Buto aus den Grabungskampagnen von 1995 bis 1999 zur Publikation überließ. Daneben publizierte sie die lithischen Artefakte aus Arisman und Darreh-ye-Bolgahi und betrachtete auch die lithischen Industrien (Steingeräteindustrien), die zwischen beiden Fundregionen lagen.

Im Jahr 2015 wurde Thomalsky in Nachfolge von Barbara Helwing Referentin für Iranische Archäologie und Leiterin der Außenstelle Teheran des Deutschen Archäologischen Instituts (DAI). Damit ist sie für die Arbeiten der der Eurasien-Abteilung des DAI zugeordneten Außenstelle von der Prähistorie bis in islamische Zeit verantwortlich.[1] Neben der Beschäftigung mit dem iranischen Neolithikum[2] und Siedlungsmustern des 2. und 1. Jt. v. Chr. in Nordiran, initiierte sie internationale Forschungen zur Zitadelle Tabriz[3], dem eisenzeitlichen Fundplatz Tappe Rivi[4] in Nord-Khorasan und Tappe Pahlavan[5] und Projekte zum Kulturerbeerhalt wie Monitoring Bisotun[6] und TeheranDigital[7]. Darüber hinaus ist sie in weiteren Kooperationen in angrenzenden Regionen wie Nahichevan/Azerbaijan, der Türkei, Afghanistans und Turkmenistans tätig und lehrte während ihrer Aufenthalte in Iran an den Universitäten Tehran und Tabriz.

Thomalsky ist seit 2015 Ordentliches Mitglied des DAI.[8] Sie ist Chefredakteurin der Archäologischen Mitteilungen aus Iran und Turan.

Publikationen (Auswahl)

  • Lithische Industrien im Vorderasiatischen und Ägyptischen Raum. Untersuchungen zur Organisation lithischer Produktion vom späten 6. bis zum ausgehenden 4. Jahrtausend v. Chr. Universitätsbibliothek Tübingen, Tübingen 2012, urn:nbn:de:bsz:21-opus-63978.

Anmerkungen

  1. Georgios Chatzoudis: „Auch in schwierigen Zeiten den Dialog aufrecht erhalten“. Interview mit Judith Thomalsky über Archäologie im Iran. 27. Oktober 2015, abgerufen am 20. Januar 2024.
  2. DAI – Iranisches Neolithikum. Abgerufen am 20. Januar 2024.
    DAI – Neolithische Dynamiken im Urmiaseegebiet. Abgerufen am 20. Januar 2024.
    DAI – Cluster 1: Neolithic Worlds. Abgerufen am 20. Januar 2024.
  3. DAI – Zitadelle Tabriz: das Rab-e Rashidi in Tabriz, Iran. Abgerufen am 20. Januar 2024.
  4. DAI – Tappe Rivi, Nord-Khorasan/Iran: Eine Siedlung erzählt Geschichte. Abgerufen am 20. Januar 2024.
  5. DAI – Tappeh Pahlavan, Nord-Khorasan, Iran. Abgerufen am 20. Januar 2024.
  6. DAI – Monitoring Bisotun. Abgerufen am 20. Januar 2024.
  7. DAI – Teheran Digital. Abgerufen am 20. Januar 2024.
  8. DAI – Mitglieder. Abgerufen am 20. Januar 2024.