Jot (griechischer Buchstabe)

Jot
Jot (griechischer Buchstabe)
Aussprache
antik [j] - 
modern [-]
Entsprechungen
lateinisch Jj
kyrillisch Јј
hebräisch י
arabisch ي
Transkription
Aus dem Antiken j
Aus dem Modernen
Kodierung
Majuskel
Unicode-Nummer U+037F
Unicode-Name GREEK CAPITAL LETTER YOT
HTML Ϳ
HTML-Entität
Minuskel
Unicode-Nummer U+03F3
Unicode-Name GREEK LETTER YOT
HTML ϳ
HTML-Entität

Das Jot (Majuskel Ϳ, Minuskel ϳ) ist ein Zusatzbuchstabe des griechischen Alphabets.

Verwendung in der Philologie

Der Buchstabe wird seit dem 19. Jahrhundert in der Philologie verwendet, um im Protogriechischen und Altgriechischen dem Laut j zu schreiben. Sein Name ist von dem deutschen Namen „Jot“ des lateinischen Buchstabens J abgeleitet, dessen Form er auch in der Regel hat. Auf dieser Basis wurde es auch als griechischer Buchstabe in Unicode aufgenommen.[1] Zuvor wurde an dieser Stelle die Form des lateinischen Großbuchstabens Y verwendet, was wegen der Ähnlichkeit zum griechischen Υ problematisch war.[2][3]

Beispiele:

  • *ἀληθεσϳα > *ἀληθεϳα > ἀλήθεια („wahr“)
  • *ἄλϳος > ἄλλος („anderer“)
  • *διϳος > δῑος („göttlich“)
  • *δϳεύς > ζεύς („Gott“)
  • *ϳηπαρ > ἧπαρ („Leber“)
  • *ϳυμη > ζύμη („Hefe“)
  • *μαρανϳω > *μαραϳνω > μαραίνω („ich welke“)
  • *πολεϳες > *πολεες > πόλεις („Städte“)

Vorkommen in Erweiterungen des griechischen Alphabets

Albanisches-griechisches Alphabet (mit Ϳ in der Mitte der linken Spalte)[4]

Das im 19. Jahrhundert verwendete albanisch-griechische Alphabet der Arvaniten hatte das griechische Alphabet unter anderem um die lateinischen Buchstaben b, J/j und D/d erweitert.[4] Diese Buchstaben werden deshalb nicht notwendig als Bestandteile des griechischen Alphabets angesehen und sind (mit Ausnahme des Ϳ/ϳ) auch nicht in Unicode als griechische Buchstaben enthalten.

Siehe auch

  • J, lateinisches Jot
  • Ј, kyrillisches Je
Commons: Jot – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Michael Bobeck: Proposal To Encode Greek Capital Letter Yot. (PDF; 699 kB) JTC1/SC2/WG2 N3840, 12. Dezember 2010; (englisch).
  2. Yannis Haraalambous: From Unicode to Typography, a Case Study: the Greek Script. März 1999 (englisch, Digitalisat [Memento vom 11. Juni 2003 im Internet Archive; PDF, 3,9 MB]).
  3. Nick Nicholas: Yot. In: opoudjis.net. Januar 2003, abgerufen am 11. August 2025.
  4. a b Carl Faulmann: Das Buch der Schrift, enthaltend die Schriftzeichen und Alphabete aller Zeiten und aller Völker des Erdkreises. Wien 1880, Albanesisch–Griechisch, S. 182.