Joseph Steward
Joseph Steward (* 6. Juli 1753 in Upton, Massachusetts; † 15. April 1822 in Hartford, Connecticut) war ein US-amerikanischer Geistlicher und Porträtmaler sowie Gründer eines Kuriositätenkabinetts in Hartford.[1]
Leben
Joseph Steward wurde als Sohn von Joseph und Jane (geb. Wilson) Steward geboren. Er studierte am Dartmouth College und schloss sein Studium im Jahr 1780 ab. Anschließend setzte er seine theologischen Studien bei Reverend Dr. Levi Hart in Preston, Connecticut, fort und erhielt im Mai 1786 die Predigtlizenz. Während seines Aufenthalts in Newport (Rhode Island) erkrankte er schwer und war aufgrund seiner angeschlagenen Gesundheit nicht in der Lage, eine eigene Pfarrstelle zu übernehmen. Zwischen 1786 und 1788 lebte er zur Genesung in Newport. 1788 zog Joseph Steward nach Hampton (Connecticut), wo er zunächst die Kanzel für den schwer erkrankten Reverend Samuel Mosely übernahm. Dort lernte er dessen Tochter Sarah Mosely kennen, die er am 31. Mai 1789 heiratete. Das Paar hatte vier Kinder: Sarah („Sally“, geb. 1790), Joseph (1792–1798), Mariah (geb. 1796) und Anna J. (geb. 1799).
Nach der Geburt von Mariah zog die Familie nach Hartford, wo Steward im Jahr 1797 zum Diakon der First Church of Hartford ernannt wurde. Dieses Amt hatte er bis zu seinem Tod inne. Nach dem Tod von Pfarrer Nathan Strong im Jahr 1816 vertrat er die Gemeinde interimistisch, bis ein Nachfolger eingestellt wurde. Gemeinsam mit Nathan Strong und Abel Flint gab er 1799 das Gesangbuch „The Hartford Selection of Hymns“ heraus, das bis 1821 acht Auflagen erreichte. Joseph Steward starb am 15. April 1822 im Alter von 69 Jahren in Hartford. Er wurde auf dem North Cemetery beigesetzt.[1]
Werk
Joseph Steward war ab den späten 1780er-Jahren als Porträtmaler tätig. Eines seiner frühesten bekannten Werke ist das um 1781 entstandene Porträt von Samuel Gray. Er arbeitete in Öl und Pastell. So fertigte er beispielsweise 1788 die Pastellporträts von Captain James Stedman und dessen Ehefrau an. Mehrfach kopierte er Werke anderer Künstler, darunter von John Trumbull. Im Jahr 1793 erhielt Stewart vom Dartmouth College den Auftrag, zwei lebensgroße Porträts anzufertigen. Die Porträts zeigen John Phillips und Eleazar Wheelock. Diese Arbeiten wurden 1796 vollendet und zählen zu seinen bedeutendsten Aufträgen. Im selben Jahr eröffnete er im State House von Hartford ein Atelier, den sogenannten „Painting Room“, in dem er Porträts und Profile anfertigte.[1]
Museum of Natural and Other Curiosities
1797 richtete Stewart in seinem Atelier im State House ein Museum ein, das als „Museum of Natural and Other Curiosities“ bekannt wurde. Er erweiterte die Sammlung stetig und bewarb sie regelmäßig in Zeitungen. Zu den ausgestellten Objekten gehörten Tierpräparate (u. a. Elefant, Pavian, zweiköpfiges Kalb), Mineralien, Fossilien, Muscheln, Wachsarbeiten, Gemälde sowie exotische und technische Artefakte. Im Jahr 1808 zog das Museum in ein größeres Gebäude an der Ecke Main Street/Talcott Street in Hartford um und wurde dort am 24. November eröffnet. Nach Stewards Tod wurde es 1824 an die Central Row (später als 131 State Street bezeichnet) verlegt. Die Betreiber waren zunächst Charles Dickerson und ab 1832 Caleb Wright. Die Sammlung bestand mindestens bis 1840, einige Teile davon gingen später in den Besitz der Connecticut Historical Society über. Heute erinnert im Old State House in Hartford eine rekonstruierte Ausstellung an das historische Kuriositätenkabinett.
Literatur
- Thompson R. Harlow: The Life and Trials of Joseph Steward. The Connecticut Historical Society Bulletin 46.4 (1981): 97–164.
- Thompson R. Harlow: Joseph Steward and the Hartford Museum. The Connecticut Historical Society Bulletin 18.1-2 (1953): 2–16.
- Thompson R. Harlow: The versatile Joseph Steward, portrait painter and museum proprietor. The Magazine ANTIQUES, vol. 121, no. 1 (January 1982), pp. 303–311.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b c Biography of Joseph Steward. Abgerufen am 12. September 2025.