Josefine Rieks

Josefine Rieks (2025)

Josefine Rieks (* 1988 in Höxter) ist eine deutsche Schriftstellerin.

Leben und Werk

Josefine Rieks studierte Philosophie und Literaturwissenschaften in Bonn und Berlin sowie Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus in Hildesheim[1][2].

Ihr erster Roman Serverland erschien 2018 im Carl Hanser Verlag. Er wurde vom Spiegel zu den wichtigsten Büchern der Saison gezählt[3] und im gesamten deutschsprachigen Feuilleton breit,[4][5][6][7][8][9][10] sowohl mit anerkennendem („prägnant erdacht“ schrieb die Süddeutsche[11]) als auch negativem Urteil (als „junge, überforderte Autorin“ bezeichnete Rieks etwa die Zeit) besprochen.[12] Der Roman erschien in Buenos Aires bei Adriana Hidalgo Editora in spanischer Übersetzung.[13][14][15] 2022 wurde eine Bühnenfassung von den Landungsbrücken Frankfurt (Main) uraufgeführt.[16] Der WDR produzierte eine zweiteilige Hörspieladaption unter der Regie von Gerrit Booms.[17]

Rieks' zweiter Roman Der Naturbursche erschien 2022 als erste Romanveröffentlichung des Berliner XS-Verlags. Dieser erhielt in linken Medien, wie Junge Welt,[18] und Jungle World[19] etwas Aufmerksamkeit. Im XS-Verlag erscheint auch ihr drittes Buch Wenn euch das gefällt.[20]

Sie schrieb außerdem das Drehbuch zu dem No-Budget-Film Erster Berliner Kunstverein e. V.[21] des Filmemachers Hannes Wesendonk, der bei MUBI gelistet ist.[22]

Seit 2022 betreibt Rieks einen Literatursalon im ersten Bezirk von Wien, zu dem sie unter dem Titel »Josefine Rieks präsentiert: xx« regelmäßig Schriftsteller und Intellektuelle zum Gespräch einlädt, unterstützt durch Kulturfördermittel der Stadt Wien.[23][24] Rieks wurde von Philipp Tingler zur Lesung beim Ingeborg-Bachmann-Preis 2025 eingeladen. Dort fiel ihr Auftritt bei der Kritik weitgehend durch,[25] als „Zero-Literature-Text“ bezeichnete ihn Juror Klaus Kastberger.[26] Rieks erhielt als einzige Autorin des Wettbewerbs keinen Punkt der Jurywertung.[27][28] Der Spiegel allerdings befand: „Der einzige Roman, den man lesen will, ist der von Josefine Rieks.“[29] Die FAZ wiederum sah eine überspitzte „Beschreibung von Lifestyle-Frauen mit ‚Lustkonsum ohne Katharsis‘ (Tingler), wobei man dies schon nach einer Seite sehr deutlich verstanden“ habe,[30] der Lesering indes „gut gestylte Kapitulation – an eine Gegenwart, die sich in Wohlfühlkritik erschöpft“.[31]

Rieks lebt in Wien.[32]

Werke (Romane)

  • Serverland, Roman, Carl Hanser Verlag, München 2018, ISBN 978-3-446-25898-3
  • Der Naturbursche, Roman, XS-Verlag, Berlin 2022, ISBN 978-3-944503-19-6

Preise und Stipendien

Literatur

Commons: Josefine Rieks – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Was ist Wasser? - Edition Paechterhaus. Abgerufen am 14. August 2025.
  2. Josefine Rieks: Serverland - Literaturinstitut. 19. Februar 2018, abgerufen am 14. August 2025.
  3. Felix Bayer: Die wichtigsten Romane der Saison: Belletristik aus dem Frühjahr 2018. In: Der Spiegel. 7. April 2018, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 11. September 2024]).
  4. Meike Feßmann: Jetzt geht die Post ab. In: Süddeutsche Zeitung. Abgerufen am 31. Juli 2023.
  5. Jochen Overbeck: Hey, Nerd! Gib uns das Internet zurück! In: Spiegel Online. Abgerufen am 31. Juli 2023.
  6. Daniel Haas: Tja. Aha. Oha. In: Die Zeit. Abgerufen am 31. Juli 2023.
  7. Stephan Weiss: Josefine Rieks' Debütroman "Serverland": Ein Prost auf Google. In: Der Standard. Abgerufen am 31. Juli 2023 (österreichisches Deutsch).
  8. „Serverland“ von Josefine Rieks: Zurück in die Telefonzelle. In: Der Tagesspiegel Online. ISSN 1865-2263 (tagesspiegel.de [abgerufen am 11. September 2024]).
  9. Josefine Rieks Roman „Serverland“ erzählt von einer Welt ohne Internet. In: Berliner Zeitung. 15. März 2018, abgerufen am 11. September 2024.
  10. Josefine Rieks: "Serverland" - Abschied vom digitalen Irrsinn. In: Deutschlandfunk Kultur. 28. Februar 2018, abgerufen am 11. September 2024.
  11. Jetzt geht die Post ab. 20. Februar 2018, abgerufen am 14. August 2025.
  12. Daniel Haas: "Serverland": Tja. Oha. Aha. In: Die Zeit. 8. März 2018, ISSN 0044-2070 (zeit.de [abgerufen am 14. August 2025]).
  13. SERVERLAND Josefine Rieks. Abgerufen am 31. Juli 2023 (spanisch).
  14. Y un día internet pasó a mejor vida. In: Clarín. Abgerufen am 31. Juli 2023 (spanisch).
  15. La era de Internet ha terminado. In: La Prensa. Abgerufen am 31. Juli 2023 (spanisch).
  16. Nicole Nadine Seliger: Die Zeit nach dem Internet. In: FAZ.net. Abgerufen am 31. Juli 2023.
  17. ARD-Hörspieldatenbank. Abgerufen am 31. Juli 2023.
  18. Literatur: »Ein Text ist etwas hoch Kodiertes«. In: Junge Welt. Abgerufen am 18. September 2024.
  19. Josefine Rieks: Der Naturbursche. In: Jungle World. Abgerufen am 11. September 2024.
  20. Josefine Rieks: Wenn euch das gefällt • XS Verlag. In: XS Verlag. Abgerufen am 18. August 2025.
  21. BABYLON in Berlin - achtung berlin: Erster Berliner Kunstverein e.v. Abgerufen am 11. September 2024.
  22. Erster Berliner Kunstverein e.V. (2021) | MUBI. Abgerufen am 11. September 2024.
  23. Josefine Rieks präsentiert: BUschnegg & Vitouch. Abgerufen am 27. Januar 2025.
  24. Josefine Rieks präsentiert: Ruth Herzberg. Abgerufen am 27. Januar 2025.
  25. Jurydiskussion Josefine Rieks. 27. Juni 2025, abgerufen am 14. August 2025.
  26. Jurydiskussion Josefine Rieks. 27. Juni 2025, abgerufen am 14. August 2025.
  27. Redaktion, Wolfgang Tischer: Bachmannpreis 2025: Auffälligkeiten bei der Punktevergabe werfen Fragen auf. In: literaturcafe.de. 2. Juli 2025, abgerufen am 14. August 2025.
  28. ORF at/Agenturen red: Autorinnen und Autoren 2025. 19. Mai 2025, abgerufen am 19. Mai 2025.
  29. Xaver von Cranach: (S+) Bachmann-Preis 2025: Auf ein Soda-Zitron. In: Der Spiegel. 29. Juni 2025, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 15. August 2025]).
  30. Natascha Gangl gewinnt Bachmann-Preis in Klagenfurt. 29. Juni 2025, abgerufen am 18. August 2025.
  31. Lesering.de: Tag 2 beim Bachmannpreis 2025: - Literaturpreis - Lesering.de. 27. Juni 2025, abgerufen am 18. August 2025.
  32. Josefine Rieks: Lebenslauf, Bücher und Rezensionen bei LovelyBooks. Abgerufen am 2. August 2023.
  33. Alfred-Döblin-Stipendiaten 2017. Abgerufen am 11. September 2024.
  34. Förderpreis des Landes Nordrhein-Westfalen an junge Künstlerinnen und Künstler verliehen | Land.NRW. Abgerufen am 11. September 2024.
  35. Berliner Manuskripte | berliner-ensemble. Abgerufen am 11. September 2024.
  36. Christoph Rauen: Prestige-Science Fiction – Neue deutschsprachige Romane zwischen Kunstanspruch und Unterhaltung. 2020, ISBN 978-3-631-83791-7 (peterlang.com [abgerufen am 18. September 2024]).
  37. Imaginationen des Internet in deutschsprachiger Gegenwartsliteratur 1999-2018. doi:10.1007/978-3-662-65604-4 (springer.com [abgerufen am 18. September 2024]).