Jonathan (Vorname)

Jonathan ist ein männlicher Vorname.

Herkunft und Bedeutung

Der Name Jonathan, hebräisch יוֹנָתָן jōnāṯān bzw. יְהוֹנָתָן jəhōnāṯān, setzt sich aus dem Gottesnamen יהוה jhwh und der Wurzel נתן ntn „geben“, „schenken“ zusammen und bedeutet: „Der Herr hat gegeben“.[1]

Verbreitung

International

In Israel ist der Name sowohl in seiner Kurzform יוֹנָתָן Jonatan als auch in seiner Langform יְהוֹנָתָן Jehonatan sehr beliebt. Dabei findet die Kurzform etwas seltener Verwendung.[2][3]

Im englischen Sprachraum kam der Name erst nach der Reformation in Gebrauch.[4] In Großbritannien gehörte der Name in den 1990er Jahren noch zu den beliebtesten Jungennamen. Seitdem sank seine Popularität beständig. Heute wird er eher selten vergeben.[5][6][7] In Irland befand sich der Name zwischen 1968 und 2005 in den Top-100. Von 1980 bis 1984 hatte er seine Hochphase und lag in den Top-30.[8] In den Vereinigten Staaten zählt der Name seit den 1970er Jahren zu den populärsten Jungennamen. Zuletzt wurde er etwas seltener vergeben, belegte jedoch im Jahr 2021 immer noch Rang 78 der Hitlisten.[9] In Kanada gehörte der Name von Mitte der 1960er Jahre bis 2018 zu den 100 beliebtesten Jungennamen. Besonders häufig wurde er in den 1980er Jahren vergeben.[10] Ein ähnliches Bild zeigt sich auch für Australien[11] und Neuseeland.[12]

Der Name befindet sich in Frankreich seit Mitte der 1950er Jahre jährlich in den Vornamenscharts. Von 1970 bis 1985 erlebte er einen starken Aufwärtstrend, der ihn von Rang 342 bis auf Rang 5 führte. Seitdem geht seine Popularität stetig zurück. In den Niederlanden kommt der Name seit 1930 alljährlich in den Hitlisten vor. Seit 1981 liegt er stets in den Top-200. In Belgien lag der Name im Jahr 1995 auf Rang 12, danach ging seine Beliebtheit zurück. Seit 2004 befindet er sich nicht mehr in den Top-100.[13]

In Spanien schaffte der Name zwischen 2002 und 2004 kurzzeitig den Einzug in die Liste der 100 beliebtesten Jungennamen.[14] Der Name gehörte in Portugal in den Jahren 2017 und 2018 zu den Top-100.[15] Jonathan befindet sich in Italien seit 1999 durchgehend in den Top-200.[16]

Der Name Jonathan tauchte in Tschechien in den Jahren 1997, 2000 und 2012 in den Top-200 der Hitlisten auf.[17] In Polen kommt der Name regelmäßig in der Namensgebung vor, jedoch ist er nur mäßig beliebt.[13]

In Schweden war Jonathan noch in den 1990er Jahren einer der 10 beliebtesten Jungennamen. Danach wurde der Name immer seltener vergeben und gehört seit 2019 nicht mehr zur Top 100 der Vornamenscharts.[18] Dagegen begann in Norwegen mit den 1990er Jahren der Aufstieg des Namens, der im Jahr 2011 in Rang 31 der Hitlisten gipfelte. Im Jahr 2020 lag Jonathan dort auf Rang 69.[19] Der Name ist in Dänemark ein beliebter Vorname, der seit den frühen 1990er Jahren in den Top-100 anzutreffen ist.[20]

Der Name wird in Österreich seit 1984 jedes Jahr vergeben. Seit 1997 befindet er sich in den Top-100 und seit 2013 gehört Jonathan durchgehend zu den 50 beliebtesten Jungennamen.[21] Im Jahr 2023 belegte er Rang 40 der Hitlisten.[22] Von 1984 bis 2023 wurde der Name rund 4.400 Mal gewählt. In der Schweiz wird der Name seit 1930 fast jedes Jahr bei der Namenswahl berücksichtigt. Besonders beliebt war er von 1984 bis 2000, als er sich durchgehend in den Top-50 befand. Seitdem geht seine Beliebtheit stetig zurück. Im Jahr 2023 belegte er Rang 148. Von 1930 bis 2023 wurde der Name circa 7.500 Mal vergeben. Die Vergabe ist auch in Liechtenstein nachgewiesen.[13]

Deutschland

In Deutschland ist Jonathan seit den 1970er Jahren in den Hitlisten vertreten. Wurde er damals noch sehr selten vergeben, trat er schon in den 1980er Jahren in die Top 100 der Jungennamen in Deutschland ein.[23] Seine bislang höchste Platzierung erreichte Jonathan im Jahr 2000 mit Rang 27 der Hitlisten.[24] Im Jahr 2021 belegte Jonathan Rang 37.[25]

Varianten

Männliche Varianten

Weibliche Varianten

Gelegentlich wird Nathanja, abgeleitet vom männlichen Vornamen נְתַנְיָה nətānjāh bzw. Nathanias als weibliche Variante des Namens verwendet.[26]

Verwandte Namen

Auch der Name Matthias und seine Varianten wird von der Wurzel נתן ntn und dem Gottesnamen JHWH hergeleitet[27], gilt jedoch nicht als Namensvariante im engeren Sinne.

Auch Nathan „[Gott] hat gegeben“ und Nathanael „Gott hat gegeben“ gehen auf dieselbe Wurzel zurück, haben jedoch ein ausgefallenes bzw. anderes theophores Element.[28]

Namenstag

Der Namenstag von Jonathan wird nach Sauls Sohn Jonatan am 29. Dezember gefeiert.

Bekannte Namensträger

Bibel

Mischna-Lehrer

Neuzeit

Familienname

Fiktive Figuren

Literatur

Kino und Film

Siehe auch

Wiktionary: Jonathan – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Wilhelm Gesenius: Hebräisches und aramäisches Handwörterbuch über das Alte Testament. 18. Auflage. Springer-Verlag, Berlin/Heidelberg 2013, ISBN 978-3-642-25680-6, S. 448.
  2. Popularity in Israel (Yehonatan). In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 2. Juni 2022.
  3. Popularity in Israel (Yonatan). In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 2. Juni 2022.
  4. Jonathan. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 2. Juni 2022 (englisch).
  5. Popularity in England and Wales. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 2. Juni 2022.
  6. Popularity in Northern Ireland. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 2. Juni 2022.
  7. Popularity in Scotland. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 2. Juni 2022.
  8. Popularity in Ireland. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 30. April 2025 (englisch).
  9. Popularity in the United States. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 2. Juni 2022.
  10. Popularity in Canada. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 2. Juni 2022.
  11. Popularity in Australia. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 2. Juni 2022.
  12. Popularity in New Zealand. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 2. Juni 2022.
  13. a b c Jonathan. In: Baby-Vornamen. Baby Vornamen, abgerufen am 30. April 2025 (deutsch).
  14. Popularity in Spain. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 30. April 2025 (englisch).
  15. Popularity in Portugal. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 30. April 2025 (englisch).
  16. Popularity in Italy. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 30. April 2025 (englisch).
  17. Popularity in Czechia. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 30. April 2025 (englisch).
  18. Popularity in Sweden. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 2. Juni 2022.
  19. Popularity in Norway. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 2. Juni 2022.
  20. Jonathan. In: Nordicnames. Judith Ahrholdt, abgerufen am 30. April 2025 (englisch).
  21. Vornamen der Geborenen. In: STATISTIK AUSTRIA. Bundesanstalt Statistik Österreich, abgerufen am 30. April 2025 (deutsch).
  22. Popularity in Austria. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 30. April 2025 (englisch).
  23. Jonathan. In: Beliebte Vornamen. Knud Bielefeld, abgerufen am 2. Juni 2022.
  24. Die beliebtesten Vornamen des Jahres 2000. In: Beliebte Vornamen. Knud Bielefeld, abgerufen am 2. Juni 2022.
  25. Deutschlands beliebteste Namen des Jahres 2021 – Top 500. In: Beliebte Vornamen. Knud Bielefeld, abgerufen am 2. Juni 2022.
  26. User-submitted name Nathanja. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 2. Juni 2022 (englisch).
  27. Wilhelm Gesenius: Hebräisches und aramäisches Handwörterbuch über das Alte Testament. 18. Auflage. Springer-Verlag, Berlin/Heidelberg 2013, ISBN 978-3-642-25680-6, S. 765 f.
  28. Wilhelm Gesenius: Hebräisches und aramäisches Handwörterbuch über das Alte Testament. 18. Auflage. Springer-Verlag, Berlin/Heidelberg 2013, ISBN 978-3-642-25680-6, S. 863.