Johanna Baumann

Johanna Baumann (* 1934; † 2025[1]) war eine deutsche Schauspielerin.

Leben

Johanna Baumann studierte von 1960 bis 1963 Schauspiel bei Hanna Umlandt. In der Spielzeit 1961/62 trat sie am Bayerischen Staatsschauspiel als Küchenmagd in Ferdinand Raimunds Zaubermärchen Der Alpenkönig und der Menschenfeind auf.[2] Nach ihrem Studium hatte sie ihr erstes Engagement unter der Intendanz von Eduard Loibner am „Volkstheater im Sonnenhof“ in München, wo sie bis zu dessen Schließung im Jahre 1972 blieb.

In der Spielzeit 1971/72 gastierte sie am Hebbel-Theater in Berlin.[3] Danach kamen Engagements an verschiedenen Münchener Bühnen. Ab der Spielzeit 1973/74 war sie bis Ende der 70er Jahre an der Kleinen Komödie am Max II engagiert.[4][5][6][7][8]

In der Spielzeit 1979/80 war sie an den Vereinigten Städtischen Bühnen Krefeld-Mönchengladbach verpflichtet.[9] In der Spielzeit 1984/85 trat sie an der Lore-Bronner-Bühne in München auf.[10] Ab der Spielzeit 1986/87 war sie am Münchner Volkstheater verpflichtet.[11][12] In der Spielzeit 1987/88 war sie am Münchner Volkstheater in Liliom von Franz Molnár zu sehen.[13] In der Spielzeit 1988/89 trat sie in München an der „Kleinen Komödie am Max II“ und am „Theater über dem Landtag“ auf.[14] Sie war auch als Sprecherin am Münchner Marionettentheater tätig.[15]

Baumann übernahm regelmäßig auch Rollen im Bayerischen Fernsehen und wirkte für den Bayerischen Rundfunk in einigen Aufzeichnungen der Fernsehreihe Der Komödienstadel mit. 1972 hatte sie dort die Rolle der Vroni in dem Lustspiel Mattheis bricht’s Eis.[16] 1973 war sie im Komödienstadel in dem Volksstück Die drei Dorfheiligen als Magd Vroni zu sehen.[17]

Sie spielte unter anderem auch in den Fernsehserien Monaco Franze – Der ewige Stenz, Weißblaue Geschichten, München 7, Café Meineid oder in den Krimiserien Derrick und Der Alte. 1998/1999 wirkte sie unter der Regie von Peter Weissflog in dessen Fernsehserie Geschichten aus dem Nachbarhaus mit.[18] 1992 hatte sie die durchgehende Serienhauptrolle der Wirtin Maria Kerschbaumer, die mit ihrem Ehemann eine kleine Gastwirtschaft auf der Hirschbergalm führt, in der bayerischen Familienserie Im Schatten der Gipfel.[19][20] In der bayerischen Sitcom Spezlwirtschaft spielte sie von 2008 bis 2012 die Rolle der Frau Ratzinger, eine Stammkundin im Getränkemarkt.[21]

Baumann war auch in mehreren Folgen der Krimireihe Tatort zu sehen. Im BR-Tatort: Der oide Depp (2008) spielte sie die Mutter einer ermordeten Edelprostituierten.[22]

Baumann arbeitete auch als Regisseurin. Ab 2000 inszenierte sie für den Theaterverein „Volkstheater BayArt e.V.“ in München-Neuperlach mehrere Stücke, unter anderem Mundartfassungen in bairischer Sprache von Molières Der eingebildete Kranke und von Kleists Der zerbrochne Krug. 2007 inszenierte sie dort die Komödie Figaro lässt sich scheiden von Ödön von Horváth.

Johanna Baumann, die viele Jahre im Münchner Stadtbezirk Neuhausen-Nymphenburg lebte, starb 2025.

Filmografie (Auswahl)

Einzelnachweise

  1. Johanna Baumann bei Filmmakers. Abgerufen am 16. August 2025
  2. ...dann spielten sie wieder. Das Bayerische Staatsschauspiel 1946–1986. Seite 207. München 1986. ISBN 3-7654-2059-X
  3. Johanna Baumann. In: Genossenschaft Deutscher Bühnen-Angehöriger (Hrsg.): Deutsches Bühnenjahrbuch 1972. Theatergeschichtliches Jahr- und Adreßbuch. Theater – Film – Funk – Fernsehen. 80. Jg., Hamburg 1972, S. 229 und S. 677 (Register).
  4. Johanna Baumann. In: Genossenschaft Deutscher Bühnen-Angehöriger (Hrsg.): Deutsches Bühnenjahrbuch 1974. Theatergeschichtliches Jahr- und Adreßbuch. Theater – Film – Funk – Fernsehen. 82. Jg., Hamburg 1974, S. 433 und S. 685 (Register).
  5. Johanna Baumann. In: Genossenschaft Deutscher Bühnen-Angehöriger (Hrsg.): Deutsches Bühnenjahrbuch 1975. Theatergeschichtliches Jahr- und Adreßbuch. Theater – Film – Funk – Fernsehen. 83. Jg., Hamburg 1975, S. 415 und S. 677 (Register).
  6. Johanna Baumann. In: Genossenschaft Deutscher Bühnen-Angehöriger (Hrsg.): Deutsches Bühnenjahrbuch 1976. Theatergeschichtliches Jahr- und Adreßbuch. Theater – Film – Funk – Fernsehen. 84. Jg., Hamburg 1976, S. 289 und S. 654 (Register).
  7. Johanna Baumann. In: Genossenschaft Deutscher Bühnen-Angehöriger (Hrsg.): Deutsches Bühnenjahrbuch 1978. Theatergeschichtliches Jahr- und Adreßbuch. Theater – Film – Funk – Fernsehen. 86. Jg., Hamburg 1978, S. 308 und S. 836 (Register).
  8. Johanna Baumann. In: Genossenschaft Deutscher Bühnen-Angehöriger (Hrsg.): Deutsches Bühnenjahrbuch 1979. Theatergeschichtliches Jahr- und Adreßbuch. Theater – Film – Funk – Fernsehen. 87. Jg., Hamburg 1979, S. 310 und S. 819 (Register).
  9. Johanna Baumann. In: Genossenschaft Deutscher Bühnen-Angehöriger (Hrsg.): Deutsches Bühnenjahrbuch 1980. Theatergeschichtliches Jahr- und Adreßbuch. Theater – Film – Funk – Fernsehen. 88. Jg., Hamburg 1980, S. 277 und S. 843 (Register).
  10. Johanna Baumann. In: Genossenschaft Deutscher Bühnen-Angehöriger (Hrsg.): Deutsches Bühnenjahrbuch 1985. Theatergeschichtliches Jahr- und Adreßbuch. Theater – Film – Funk – Fernsehen. 93. Jg., Hamburg 1985, S. 348 und S. 883 (Register).
  11. Johanna Baumann. In: Genossenschaft Deutscher Bühnen-Angehöriger (Hrsg.): Deutsches Bühnenjahrbuch 1987. Theatergeschichtliches Jahr- und Adreßbuch. Theater – Film – Funk – Fernsehen. 95. Jg., Hamburg 1987, S. 277 und S. 722 (Register).
  12. Johanna Baumann. In: Genossenschaft Deutscher Bühnen-Angehöriger (Hrsg.): Deutsches Bühnenjahrbuch 1988. Theatergeschichtliches Jahr- und Adreßbuch. Theater – Film – Funk – Fernsehen. 96. Jg., Hamburg 1988, S. 287 und S. 730 (Register).
  13. München Volkstheater, Liliom von Franz Molnar. Szenenfoto und Besetzung. Abgerufen am 16. August 2025
  14. Johanna Baumann. In: Genossenschaft Deutscher Bühnen-Angehöriger (Hrsg.): Deutsches Bühnenjahrbuch 1989. Theatergeschichtliches Jahr- und Adreßbuch. Theater – Film – Funk – Fernsehen. 97. Jg., Hamburg 1989, S. 307, 309 und S. 738 (Register).
  15. Der verschwundene Wunschzettel (Memento vom 22. September 2010 im Internet Archive) Internetauftritt des Münchner Marionettentheaters
  16. Der Komödienstadel: Mattheis bricht's Eis Homepage des Bayerischen Rundfunks, Erstausstrahlung: 27. Mai 1972
  17. Die drei Dorfheiligen (Memento vom 10. April 2013 im Internet Archive) Besetzungsliste (1973)
  18. Geschichten aus dem Nachbarhaus Offizielle Webseite von Peter Weissflog
  19. Im Schatten der Gipfel fernsehserien.de (mit Foto)
  20. Johanna Baumann@1@2Vorlage:Toter Link/www.kabeleins.at (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im August 2025. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Kabeleins Serienlexikon
  21. Spezlwirtschaft (Memento vom 6. April 2010 im Internet Archive) Homepage Bayerischer Rundfunk (mit Foto)
  22. Tatort Folge 696: Der oide Depp Tatort Fundus
  23. GESCHICHTEN AUS DEM NACHBARHAUS. Produktionsdetails und Besetzung. Abgerufen am 16. August 2025