Johann von Kaltental (II.)

Johann von Kaltental (auch: Johans oder Johannes, sowie in der Literatur zur Unterscheidung von seinem gleichnamigen Vater auch Johann (II.), * vor 1313, † nach 1345) war ein Edelknecht und Burggraf aus der Familie der Herren von Kaltental, die dem schwäbischen Niederadel angehörten.[1]

Lebenslauf

Johanns gleichnamiger Vater war wie auch er selbst Burggraf auf Burg Kaltental und Inhaber der Herrschaft Aldingen gewesen, Johanns Mutter war Elisabeth von Hundersingen. Sie war die Tochter des Rudolf von Hundersingen zu Hedelfingen.[2] Johann hatte drei Brüder – Rudolf, Walter und Dietrich.

Als Burggraf auf Burg Kaltental sowie Herr von Aldingen war Johann ein Lehensmann des Hauses Württemberg. Er befand sich in Diensten des Grafen Eberhard des Erlauchten. 1318 verkauften Johann und seine Brüder Rudolf und Walter die zu diesem Zeitpunkt wohl infolge des Reichskrieges von 1311/1312 zerstörte Burg Kaltental an Graf Eberhard und verlegten den Familiensitz auf die mutmaßlich zu diesem Zweck von ihnen erbaute Burg Aldingen im heutigen Remseck am Neckar.[3] In einer Urkunde von 1345 anlässlich der Stiftung eines Altars wird Johanns gleichnamiger Sohn als Kirchrektor in der Kirche des heutigen Remsecker Stadtteils Aldingen genannt, zu diesem Zeitpunkt wird Johann trotz des Verkaufs von Burg Kaltental noch als Burggraf bezeichnet.[4]

Die späteren Herren von Aldingen aus der Familie von Kaltental stammten von Johanns Bruder Walter ab und nutzten den Burggrafen-Titel nicht mehr.[5]

Einzelnachweise

  1. Gerhard Wein: Burg Kaltental bei Stuttgart. Fotodr. E. Huth, Tübingen 1963 (google.de).
  2. Burggraf Johann von Kaltental bekennt, dass Graf Eberhard von Württemberg von ihm das Gut seines Schwiegervaters Rudolf von Hundersingen zu Hedelfingen um 100 Mark Silber lösen mag. In: LEO-BW. Abgerufen am 8. August 2025.
  3. Norbert Stein, Eduard Theiner, Heinz Pfizenmayer: Die Herren von Kaltental und die Reichsfreien Nothaft von Hohenberg (= Heinz Pfizenmayer [Hrsg.]: Heimatkundliche Schriftenreihe der Gemeinde Remseck am Neckar. Band 9). 1989.
  4. Der Generalvikar von Konstanz bestätigt die Stiftung und Begabung eines Altars in der Kirche zu Aldingen durch Edelknecht Johann Burggraf von Kaltental und seinen Sohn Johann, Kirchrektor zu Aldingen. In: www.deutsche-digitale-bibliothek.de. Abgerufen am 24. Juli 2025.
  5. Carl Friedrich Schilling von Canstadt: Geschlechts-Beschreibung derer Familien von Schilling. 1807, S. 361 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).