Johann Kaspar Anton Dillenius

Johann Kaspar Anton Dillenius (geboren 12. April 1791 in Mainz; gestorben 22. Dezember 1869 ebenda) war ein deutscher Arzt und Amateur-Maler.

Blumenstillleben
Aquarell: Ansicht des zerstörten Mainzer Dominikanerklosters

Leben und Werk

Dillenius, Sohn des Arztes Johann Baptist Joseph Dillenius (1756–1838), der auch Gemälde sammelte[1], studierte Medizin an der Universität Mainz und wurde dort am 6. Mai 1816 promoviert.[2] Er war als praktischer Arzt in Mainz tätig und übte das Amt des städtischen Armenarztes aus. Am 9. Mai 1866 wurde sein 50-jähriges Dienstjubiläum begangen und er zum Dr. med. h. c. promoviert.[3]

Er erhielt Malunterricht bei dem Mainzer Landschaftsmaler Johann Kaspar Schneider, war aber Autodidakt und arbeitet neben seinem Arztberuf als Dilettant künstlerisch. Er orientierte sich an Vorlagen älterer Maler. Vor allem malte er Blumenstillleben und Architekturdarstellungen, aber auch Zeichnungen und Aquarelle. Bekannt sind vor allem seinen Blumenstillleben. 1823 beteiligte er sich erstmals an einer Ausstellung in Mainz.

Der Maler Benjamin Orth malte 1834 ein Porträt von ihm.[4]

1887 oder 1888 erwarb die Mainzer Gemäldegalerie seinen zeichnerischen Nachlass.

Werke

  • 2 Blumenstillleben, Landesmuseum Mainz.
  • Stillleben mit Blumen und Brief (1822), Landesmuseum Mainz.
  • 160 Pflanzen- und Blumenaquarelle Landesmuseum Mainz, Graphische Sammlung
  • Ansicht des zerstörten Dominikanerklosters in Mainz (Aquarell), Landesmuseum Mainz, Graphische Sammlung Inv. GS 0/324
  • Blumenstillleben (Zuschreibung), Dorotheum, Wien, 8. März 2017, Nr. 36[5]
  • Blumenstillleben (Zuschreibung), Ladenberger Spielzeugauktionen 3. Dezember 2016, Nr. 996[6]

Ausstellungen

  • Frühlingsduft und Blütenpracht: Blumenaquarelle von Kaspar Anton Dillenius in der Graphischen Sammlung. Landesmuseum Mainz 5. April – 21. Oktober 2012[7]

Literatur

  • Dillenius, Johann Kaspar Anton. In: Ulrich Thieme (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 9: Delaulne–Dubois. E. A. Seemann, Leipzig 1913, S. 292 (Textarchiv – Internet Archive).
  • Der Mainzer Arzt Dr. Johann Caspar Anton Dillenius als Blumenmaler. In: Mainzer Tageszeitung 8, 1926, Nr. 119, Beilage S. 1.
  • Marlene Landschulz: Mainzer Maler aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Die Meister und ihre Werke. Dissertation Mainz 1977, S. 281–289.
  • Norbert Suhr: Vor 100 Jahren die Gründung des Kupferstichkabinetts 1895. Landesmuseum Mainz, 1.12.1995 – 4.2.1996. Mainz 1996, S. 10. 58–61.
  • Arkadien am Mittelrhein. Caspar und Georg Schneider. Reichert, Wiesbaden 1998, S. 258. 265 (Index).
  • Manfred Großkinsky, Birgit Sander: Kunstlandschaft Rhein-Main. Malerei im 19. Jahrhundert 1806–1866. Haus Giersch – Museum Regionaler Kunst 24. September 2000 – 21. Januar 2001. Frankfurt 2000, 234. S. 267.
  • Dankmar Trier: Dillenius, Johann Kaspar Anton. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 27, Saur, München u. a. 2000, ISBN 3-598-22767-1, S. 399.
  • Ullrich Hellmann: Lexikon der Maler, Bildhauer, Goldschmiede, Vergolder, Goldschläger, Goldsticker, Kupferstecher, Buchdrucker, Kartenmacher, Juweliere und Diamantenschleifer des 18. Jahrhunderts in Mainz. 1. Teil: A – K. Mainz 2023, S. 97–98 (Digitalisat).
Commons: Johann Kaspar Anton Dillenius – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. W.: Nekrolog des Dr. Johann Baptist Dillenius. In: Mainzer Unterhaltungsblätter Jg. 1838, Nr. 204, S. 815–816.
  2. Dissertatio inauguralis medica de aliquot morborum diagnosi, quam ex consensu inclytae facultatis medicae Moguntinae, exantlatis de more rigidis examinibus, pro obtinendis summis in medicina et chirurgia honoribus, eruditoum examini sujicit Joannes Casparus Antonius Dillenius, Mogonus, Medicus practicus urbis Moguntinae, Moguntiae, die VI. Maji MDCCCXVI. Theodor von Zabern, Mainz 1816; (Titelblatt). Ernst Jungk: Zur Geschichte und Rechtsnatur des Mainzer Universitätsfonds. Mainz 1938, S. 116.
  3. Großherzoglich hessisches Regierungsblatt auf das Jahr 1867 Beilage 12, S. 130; Darmstädter Zeitung 1866, S. 523; Arcinsys Hessen; [50jähriges Doktorjubiläum]. In: Mainzer Anzeiger 17. Jg., Nr. 105, 8. Mai 1866, (Digitalisat).
  4. Versteigerungsanzeige bei der Galerie Bassenge mit Abbildung.
  5. Auktionskatalog.
  6. Auktionskatalog.
  7. Kein Katalog erschienen.