Johann Georg Frech
Johann Georg Frech (* 17. Januar 1790 in Kaltental; † 23. August 1864 in Esslingen am Neckar) war ein deutscher Musikdirektor, Komponist und Organist.
Leben
Frech war der Sohn eines Uhrmachers und Orgelbauers. Er besuchte bis zu seinem 13. Lebensjahr die Schule, anschließend das Gymnasium in Stuttgart und nahm Unterricht in Musik.
Im Jahre 1806 wurde er Lehrgehilfe in Degerloch, während er weiterhin in Stuttgart Musik studierte. 1811 ging er als Lehrgehilfe nach Esslingen und wurde 1812 Musiklehrer am neuerrichteten Esslinger Lehrerseminar. Im Jahre 1820 erhielt er das Amt eines städtischen Musikdirektors und Organisten an der Hauptkirche in Esslingen, wo er bis zu seinem Ruhestand im Jahre 1860 verblieb. Sein Amtsnachfolger wurde Christian Fink.
Frech nahm eine bedeutende Rolle im württembergischen Kirchengesang gemeinsam mit Konrad Kocher und Friedrich Silcher ein. Er schuf gemeinsam mit den vorgenannten „Das Württembergische Choralbuch“ von 1828 und war Mitherausgeber des „Württembergischen Choralbuchs“ von 1844.
Frech komponierte unter anderem sechs Symphonien, viele Chorwerke, darunter 22 Choräle für die Württembergischen Choralbücher, 67 Kantaten, eine Oper, das Oratorium „Abraham auf Moria“ sowie einige Orgelwerke.
Im Stuttgarter Stadtteil Kaltental wurde eine Straße nach Frech benannt.
Werke
- Vierstimmiges Choralbuch für Orgel- und Clavierspieler, oder Melodien zu sämmtlichen Liedern des öffentlichen Gesangbuchs der evangelischen Kirche in Württemberg, mit einem sowohl alphabetisch als nach Versmaßen geordneten Register. Nebst einem Anhange, enthaltend eine Auswahl von den beliebtesten ältern Kirchen-Melodien, von Vor- und Nachspielen, und eine Belehrung über Einrichtung der Orgel und ihre Behandlung. Auf höhern Befehl herausgegeben von C.[onrad] Kocher, F.[riedrich] Silcher und J.[ohann] G.[eorg] Frech. Mit Königlichem Württembergischen Privilegium gegen den Nachdruck. Stuttgart, Druck und Verlag der J. B. Metzler’schen Buchhandlung. 1828. 170 S.
- Polymelia, Sammlung vierstimmiger Lieder religiösen Inhalts für Kirchen, Schulen und Singvereine. Drittes Heft.Stuttgart. Im Verlag der J. B. Metzler'schen Buchhandlung. 1839. 66 S. Noten
- Choralbuch für die evangelische Kirche in Württemberg. Stuttgart. Verlag der J. B. Metzler’schen Buchhandlung. 1844. 288 S.
- Orgelspielbuch. Eine Sammlung von kirchlich-classischen Orgelstücken alter und neuer Meister mit Finger- und Fußsatz, nebst einleitender Orgelschule. Zum Gebrauch in Kirchen und zum Studium in Seminaren herausgegeben von C.[onrad] Kocher, F.[riedrich] Silcher und J.[ohann] G.[eorg] Frech. Stuttgart. Verlag der J. B. Metzler’schen Buchhandlung. 1851. 323 S.; zweite Auflage 1887, 202 S. + 12 S.
- Hundert und sechsunddreißig Vierstimmige Choräle für den Männergesang. Von [Conrad] Kocher, [Friedrich] Silcher und [Johann Georg] Frech. Zweite Auflage. Eingetragen in das Vereins-Archiv. Tübingen, 1864. Verlag der H. Laupp’schen Buchhandlung. Laupp und Siebeck. 104 S.; vierte Auflage 1881
Literatur
- K. Eberhard Oehler: Johann Georg Frech (1790–1864). In: Kirchenmusik als Erbe und Auftrag. Festschrift zum 50-jährigen Bestehen der Hochschule für Kirchenmusik. Esslingen 1955, S. 583–602.
- Der Esslinger Musiker Johann Georg Frech. In: Esslinger Studien, Zeitschrift 35/1996. S. 20–61.
Hörbeispiel
Orgelvariationen über den Choral Lobe den Herren; gespielt von Siegfried Gmeiner auf der Heintz-Orgel der Kreuzkirche, Illerrieden.
Weblinks
- Werke von und über Johann Georg Frech im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Johann Georg Frech auf der Seite: www.schwaebische-orgelromantik.de
- Walter Blum spielt drei Orgelwerke von Johann Georg Frech (Schäfer-Orgel der Jakobuskirche Sontbergen; YouTube)