Johann Franz Kfeller von Sachsengrün
Johann Franz Kfeller von Sachsengrün (* 4. Dezember 1724 in Hermannshütte; † 15. März 1799 in Krumau) war ein böhmischer römisch-katholischer Geistlicher und infulierter Prälat von Krumau.
Leben
Johann (Nepomuk) Franz (de Paula) Kfeller (auch: Gfeller) von Sachsengrün[1] wurde 1724 auf dem Gut Wilkischen (Vlkýš) bei Pilsen geboren. Sein Vater Karl Anton Kfeller Ritter von Sachsengrün war kaiserlicher Kreishauptmann von Pilsen und wurde am 6. Mai 1745 in den erblichen Freiherrenstand erhoben. Johann Franz’ Bruder Norbert (1712–1775) wurde 1742 Jägermeister und oberster Forstbeamter des Fürsten Schwarzenberg mit Sitz in Krumau.
Am 23. Dezember 1747 in Prag zum Priester geweiht, wurde Kfeller am 1. Januar 1753 Pfarrer und Dechant in Prachatitz und am 1. Januar 1762 Erzdechant und damit (9.) infulierter Prälat von Krumau (mit Sitz in der Prälatur an St. Veit). Als solcher weihte er mehrere Kirchen: die umgebaute Pfarrkirche in Velešín (26. Juni 1763), St. Leonhard in Untermoldau/Dolní Vltavice (22. Mai 1770), die Kapelle in Buchers (12. September 1779), die Gutwasserkirche zur Schmerzhaften Mutter Gottes in Oberplan (17. Oktober 1779) und St. Anna in Schönau/Pěkná (31. Juli 1791).
Erzdechant und (auf Grundlage der Kreisreform 1751) Budweiser Kreisvikar Baron Kfeller war der letzte Krumauer Pfarrer, der von den Jesuiten präsentiert wurde. Mit 37 Jahren hatte er nach Hostislav von Bílsko, Pfarrer von 1369 bis 1414, die zweitlängste Amtszeit als Pfarrer und die längste Amtszeit als Krumauer Erzdechant. Er starb am 15. März 1799 in Krumau.
Literatur
- Raimund Paleczek: Die Pfarrer und infulierten Erzdechanten in Krummau. Ein Beitrag zur Kirchengeschichte Böhmens. In: Sudetendeutsches Archiv. 2008/2020, S. 16 (PDF)
- Rudolf Johann von Meraviglia-Crivelli: Der böhmische Adel (= Siebmachers Großes Wappenbuch). Bauer & Raspe, Nürnberg 1886, S. 71.
- Pavla Stuchlá: P. Jan František Kfeller ze Sachsengrün a kontrola archivů far prachatického vikariátu roku 1760 [Pater Johann Franz Kfeller von Sachsengrün und die Kontrolle der Pfarrarchive des Vikariats Prachatitz im Jahr 1760]. In: Zlatá stezka. Sborník Prachatického muzea. Band 14. Prachatické muzeum, Prachatice 2007, ISBN 80-902990-6-7, S. 103–117.
Weblinks
- Kfeller ze Sachsengrün, Jan František in der Bibliografie dějin Českých zemí (tschechisch)
Fußnoten
- ↑ Sachsengrün, tschechisch Zakšov, ist ein abgesiedeltes Dorf im damaligen Elbogener Kreis, auf dem Gelände des heutigen Truppenübungsplatzes Hradiště; Gfell/Kfely (bei Schlackenwerth/Ostrov) an der Wistritz ist nicht weit davon entfernt.