Johann Bittner

Villa Bittner in Kohlern, errichtet 1896 als Sommerfrische im Heimatstil

Johann Bittner (* 28. Februar 1852 in Mährisch Schönberg, Österreich-Ungarn; † 9. September 1905 in Graz) war ein mährischer Architekt und Bauunternehmer. Er war ab 1877 in Bozen tätig und gilt als einer der bedeutendsten Stadtbaumeister der Stadt.

Leben

Johann Bittner stammte aus Mährisch-Schönberg in Österreich-Ungarn. Seit seiner Heirat mit Alberta Altmann, der Tochter des Bozner Baumeisters Sebastian Altmann, ist Bittner in Bozen nachweisbar. Er übernahm nach dem Tod seines Schwiegervaters im Jahr 1894 dessen Baufirma und setzte dessen Werk in der Gestaltung des Bozner Stadtbildes fort. Bereits früh hatte er zentrale Projekte wie das Franziskanergymnasium betreut und das Schloss Runkelstein mitrestauriert.

Zu seinen bekanntesten Werken zählen die Herz-Jesu-Kirche in der Rauschertorgasse, die Villa Bittner in Kohlern (1896) und zahlreiche Wohnbauten in der Bozner Neustadt. Er war verantwortlich für den Bau der Kaiser-Franz-Josef-Kaserne sowie für die städtische Promenade in Gries.

Bittner war ein Vertreter des Heimatstils, einer historisierenden Bauweise mit volkstümlichen Elementen, die um 1900 in Mitteleuropa verbreitet war. Besonders deutlich zeigt sich dies an seinem eigenen Sommerhaus, der Villa Bittner, mit Holzobergeschossen, Türmchen, Erkern und reichem Dekor.

Er verstarb im Alter von 53 Jahren in Graz und wurde auf dem Bozner Stadtfriedhof beigesetzt.

Werke (Auswahl)

Literatur

  • Albert Mascotti: Johann Bittner. In: Turris Babel, Mitteilungsblatt der Architektenkammer der Provinz Bozen, Nr. 13, Juni 1988, S. 23–32.
  • Nicolò Rasmo: Dizionario biografico degli artisti atesini: B. Bozen, Stadtgemeinde Bozen 1998, S. 243.