Joe Trummer

Josef „Joe“ Trummer (* 12. März 1922 in Wien; † 6. Januar 2007 ebenda[1][2]) war ein österreichischer Schauspieler.

Leben

Trummers Bühnenlaufbahn begann nach dem Zweiten Weltkrieg. Während seiner gesamten Karriere arbeitete er immer wieder als Theaterschauspieler, hauptsächlich an Wiener Bühnen. Um 1950 war er als Schauspieler am „Studio in der Kolingasse“ tätig, das aus der Fusion des Studio der Hochschulen mit dem Theater der 49 hervorgegangen war und noch im selben Jahr geschlossen wurde.[3][4][5][6] Bereits ab dem Jahr davor trat er auch im Theater der 49 – 49 aufgrund der Anzahl an vorhandenen Sitzplätzen – auf.[7][8] In den Spielzeiten 1955/56 und 1956/57 war er als Externist am Volkstheater Wien engagiert.[9][10] 1962 gastierte er bei den Burgspielen Forchtenstein.[11][12] In der Spielzeit 1964/65 war er ebenfalls wieder als Externist am Volkstheater Wien verpflichtet.[13] In der Spielzeit 1969/70 war er am Renaissancetheater Wien und am „Intimen Theater“ in München engagiert.[14] 1970 trat er am „Theater der Courage“ in Wien in dem Schauspiel Wind in den Zweigen des Sassafras von René de Obaldia auf. In der Spielzeit 1970/71 hatte er einen Teil- und Stückvertrag am Theater der Jugend in Wien.[15] In der Spielzeit 1972/73 war er am „Intimen Theater“ im Künstlerhaus in München engagiert.[16]

1973 und 1974 gastierte er bei den Melker Sommer-Festspielen auf.[17][18] In der Spielzeit 1973/74 war er wieder am Theater der Jugend in Wien verpflichtet.[19] 1975 gastierte er als Brighella in Der Verschwender von Carlo Goldoni bei den Bregenzer Festspielen.[20][21] 1976 trat er beim „Theater im Burgenland“ als Farmarbeiter Candy in Von Mäusen und Menschen auf.[22][23] In der Spielzeit 1977/78 war er an der Wiener Kammeroper verpflichtet.[24] In der Spielzeit 1978/79 war er als Gast am Raimundtheater engagiert.[25] Regelmäßig war er als Schauspieler in Produktionen der Wiener Löwinger-Bühne zu sehen. Dort spielte er unter anderem in den Lustspielen Der Glückselefant (1968) und Die Eintagsfliege (1969). In den Spielzeiten 1968/69 und 1970/71 trat er mit der „Löwinger-Bühne“ im Renaissance-Theater Wien auf.[26][27] 1979 wirkte er dort in dem Volksstück Doppelt hält schlechter mit. In der Spielzeit 1979/80 und von 1981 bis 1984 war Trummer weiterhin an der Löwinger-Bühne engagiert. 1981 hatte er dort einen Auftritt in dem volkstümlichen Lustspiel Die drei Dorfheiligen. Zahlreiche Aufführungen der Löwinger-Bühne wurden vom Österreichischen Rundfunk für das Fernsehen aufgezeichnet.

Trummers Filmkarriere begann in den 1950er-Jahren, in denen er in verschiedenen österreichischen Nachkriegsproduktionen mitwirkte. 1976 hatte er eine kleinere Rolle in Rudolf Pracks letztem Spielfilm, Jesus von Ottakring. In der US-amerikanischen Miniserie Holocaust – Die Geschichte der Familie Weiß spielte er 1978 die kleine Rolle eines tschechischen Juden.[28]

1963 wirkte er für den Österreichischen Rundfunk in einer kleineren Rolle in einer Fernsehproduktion des Opern-Singspiels Der Musikmeister (Il maestro di musica) von Giovanni Battista Pergolesi an der Seite von Fritz Wunderlich, Graziella Sciutti und Walter Berry mit.[29] Im Fernsehen wurde er in den 1970er Jahren insbesondere als Traxler in der österreichischen Kultserie Ein echter Wiener geht nicht unter bekannt.

Mehrfach wirkte Trummer beim ORF in Hörspielen mit. 1970 übernahm er den Zeitungsausrufer in dem Hörspiel Amok von Hans Krendlesberger.[30] 1981 war er in einer ORF-Rundfunkproduktion in dem Dialekt-Hörspiel Erhebung einer Vorgeschichte von Bernd Hackländer zu hören.[31]

Er wurde auf dem Baumgartner Friedhof (Gruppe E1, Nummer 24) in Wien begraben.

Filmografie

Einzelnachweise

  1. ↑ Joe Trummer alias der Traxler (Memento vom 20. Februar 2016 im Internet Archive) Mundl.net
  2. ↑ Joe Trummer (Memento vom 17. Dezember 2015 im Internet Archive) Mundl.net
  3. ↑ „Ein Mann fällt aus den Wolken…“. In: Wiener Zeitung, 9. April 1950, S. 3 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/wrz
  4. ↑ Ein großes und ein kleines Theater. In: Österreichische Volksstimme. Organ/Zentralorgan der Kommunistischen Partei Österreichs, 12. April 1950, S. 5 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/ovs
  5. ↑ F. Th. Csokor inszenziert seine Nachkriegsmedea.. In: Wiener Zeitung, 7. Mai 1950, S. 3 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/wrz
  6. ↑ F. Th. Csokor inszenziert seine Nachkriegsmedea.. In: Wiener Zeitung, 18. Mai 1950, S. 3 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/wrz
  7. ↑ Theater der 49 spielt Revue. In: Wiener Zeitung, 8. Juni 1949, S. 3 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/wrz
  8. ↑ „Nachkriegsmedea“ in der Kolingasse. In: Wiener Zeitung, 10. Jänner 1950, S. 4 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/wrz
  9. ↑ Joe Trummer. In: Genossenschaft Deutscher Bühnen-Angehöriger (Hrsg.): Deutsches Bühnenjahrbuch 1956. Theatergeschichtliches Jahr- und Adreßbuch. Theater – Film – Funk – Fernsehen. 64. Jg., Hamburg 1956, S. 365 und S. 527 (Register).
  10. ↑ Joe Trummer. In: Genossenschaft Deutscher Bühnen-Angehöriger (Hrsg.): Deutsches Bühnenjahrbuch 1957. Theatergeschichtliches Jahr- und Adreßbuch. Theater – Film – Funk – Fernsehen. 65. Jg., Hamburg 1957, S. 384 und S. 547 (Register).
  11. ↑ Für Burgspiele Forchtenstein und Seespiele Mörbisch alles bereit. In: Burgenländische Freiheit, 14. April 1962, S. 2 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/blf
  12. ↑ Burgspiele Forchtenstein und Seespiele Mörbisch. In: Burgenländische Freiheit, 19. Mai 1962, S. 2 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/blf
  13. ↑ Joe Trummer. In: Genossenschaft Deutscher Bühnen-Angehöriger (Hrsg.): Deutsches Bühnenjahrbuch 1965. Theatergeschichtliches Jahr- und Adreßbuch. Theater – Film – Funk – Fernsehen. 73. Jg., Hamburg 1965, S. 462 und S. 669 (Register).
  14. ↑ Joe Trummer. In: Genossenschaft Deutscher Bühnen-Angehöriger (Hrsg.): Deutsches Bühnenjahrbuch 1970. Theatergeschichtliches Jahr- und Adreßbuch. Theater – Film – Funk – Fernsehen. 78. Jg., Hamburg 1970, S. 419, S. 531 und S. 773 (Register).
  15. ↑ Joe Trummer. In: Genossenschaft Deutscher Bühnen-Angehöriger (Hrsg.): Deutsches Bühnenjahrbuch 1971. Theatergeschichtliches Jahr- und Adreßbuch. Theater – Film – Funk – Fernsehen. 79. Jg., Hamburg 1971, S. 546 und S. 793 (Register).
  16. ↑ Joe Trummer. In: Genossenschaft Deutscher Bühnen-Angehöriger (Hrsg.): Deutsches Bühnenjahrbuch 1973. Theatergeschichtliches Jahr- und Adreßbuch. Theater – Film – Funk – Fernsehen. 81. Jg., Hamburg 1973, S. 410 und S. 791 (Register).
  17. ↑ Joe Trummer. In: Genossenschaft Deutscher Bühnen-Angehöriger (Hrsg.): Deutsches Bühnenjahrbuch 1974. Theatergeschichtliches Jahr- und Adreßbuch. Theater – Film – Funk – Fernsehen. 82. Jg., Hamburg 1974, S. 549 und S. 828 (Register).
  18. ↑ Joe Trummer. In: Genossenschaft Deutscher Bühnen-Angehöriger (Hrsg.): Deutsches Bühnenjahrbuch 1975. Theatergeschichtliches Jahr- und Adreßbuch. Theater – Film – Funk – Fernsehen. 83. Jg., Hamburg 1975, Seite 536 und S. 816 (Register).
  19. ↑ Joe Trummer. In: Genossenschaft Deutscher Bühnen-Angehöriger (Hrsg.): Deutsches Bühnenjahrbuch 1974. Theatergeschichtliches Jahr- und Adreßbuch. Theater – Film – Funk – Fernsehen. 82. Jg., Hamburg 1974, S. 581 und S. 828 (Register).
  20. ↑ Joe Trummer. In: Genossenschaft Deutscher Bühnen-Angehöriger (Hrsg.): Deutsches Bühnenjahrbuch 1976. Theatergeschichtliches Jahr- und Adreßbuch. Theater – Film – Funk – Fernsehen. 84. Jg., Hamburg 1976, S. 398 und S. 775 (Register).
  21. ↑ Der Verschwender. Online-Archiv der Bregenzer Festspiele. Abgerufen am 4. März 2025.
  22. ↑ „Theater im Burgenland“: Es geht weiter mit John Steinbeck. In: Burgenländische Freiheit, 14. April 1976, S. 39 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/blf
  23. ↑ John Steinbeck als Volksstückautor. In: Burgenländische Freiheit, 28. April 1976, S. 34 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/blf
  24. ↑ Joe Trummer. In: Genossenschaft Deutscher Bühnen-Angehöriger (Hrsg.): Deutsches Bühnenjahrbuch 1978. Theatergeschichtliches Jahr- und Adreßbuch. Theater – Film – Funk – Fernsehen. 86. Jg., Hamburg 1978, S. 477 und S. 987 (Register).
  25. ↑ Joe Trummer. In: Genossenschaft Deutscher Bühnen-Angehöriger (Hrsg.): Deutsches Bühnenjahrbuch 1979. Theatergeschichtliches Jahr- und Adreßbuch. Theater – Film – Funk – Fernsehen. 87. Jg., Hamburg 1979, S. 470 und S. 942 (Register).
  26. ↑ Joe Trummer. In: Genossenschaft Deutscher Bühnen-Angehöriger (Hrsg.): Deutsches Bühnenjahrbuch 1969. Theatergeschichtliches Jahr- und Adreßbuch. Theater – Film – Funk – Fernsehen. 77. Jg., Hamburg 1969, S. 527 und S. 765 (Register).
  27. ↑ Joe Trummer. In: Genossenschaft Deutscher Bühnen-Angehöriger (Hrsg.): Deutsches Bühnenjahrbuch 1971. Theatergeschichtliches Jahr- und Adreßbuch. Theater – Film – Funk – Fernsehen. 79. Jg., Hamburg 1971, S. 793 (Register).
  28. ↑ Holocaust: The Story of the Family Weiss (Memento vom 19. Januar 2012 im Internet Archive)
  29. ↑ Pergolesi: Il maestro di musica (in German) Fritz Wunderlich Discography
  30. ↑ Amok. Hörspiel von Hans Krendlesberger bei Kritikatur – Das Kulturportal. Abfragedatum: 22. Juni 2014.
  31. ↑ Erhebung einer Vorgeschichte in: HörDat.
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