Joe Soldo

Joseph „Joe“ William Soldo (* 31. Juli 1925 in Newark; † 15. August 2025[1]) war ein US-amerikanischer Jazz- und Unterhaltungsmusiker (Alt- und Tenorsaxophon, Klarinette, Flöte).

Leben und Wirken

Soldo bekam mit elf Jahren sein erstes Saxophon und machte sich direkt nach der High School als Musiker in einer tourenden Band einen Namen, bevor er an den Broadway wechselte. Dort spielte er bald seine Instrumente in Shows wie Bye Bye Birdie und How to Succeed in Business Without Really Trying. Zu seinen frühen Aufnahmen zählte „Sweet Dreams Sweetheart“/„Twilight Time“ von Shep Fields & His New Music. In den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg, als die Bigband-Ära zu Ende ging und die freiberufliche Musikwelt wuchs, betätigte er sich auf verschiedenen Holzblasinstrumenten und wurde schnell zu einem gefragten Studiomusiker, vor allem wegen seiner Vielseitigkeit und dem Talent zum Vom-Blatt-Spielen.[1]

Als Begleitmusiker wirkte Soldo im Laufe seiner Karriere bei Aufnahmen von Frank Sinatra, Tony Bennett („I Left My Heart in San Francisco“), Bobby Darin („Mack the Knife“) und Barbra Streisand („People“) mit, im Bereich des Jazz auch bei Elliot Lawrence, Ralph Flanagan, The Harris-Leigh Chamber Group, Woody Herman, Tex Beneke, Wes Montgomery, James Moody, Nat Adderley, Oscar Brown, Jr., Bill Evans, Sauter-Finegan Orchestra, Gene Bertoncini, Marlene VerPlanck, Clare Fischer, Tom Talbert, Milton Nascimento, Tyree Glenn, Yasuko Agawa, George Benson, Rosemary Clooney, Mary Stallings und Patrick Williams. Im Bereich des Jazz war er laut Tom Lord zwischen 1941 und 1997 an 30 Aufnahmesessions beteiligt.[2]

Soldo spielte außerdem mit einigen der großen Orchester der Welt, darunter dem New York Philharmonic Orchestra unter Leonard Bernstein. Als Musiker und später als Musikvertragspartner wirkte er an der Carol Burnett Show und vielen beliebten Fernsehserien mit, von Meine drei Söhne bis Diagnose: Mord; sowie in Kinofilmen wie Der wilde wilde Westen und Wenn der Postmann zweimal klingelt, als Musiker auch an der Filmmusik von American Pie – Wie ein heißer Apfelkuchen (1999) und Ferien total verrückt (1994). In späteren Jahren arbeitete er mit Künstlern wie Barry Manilow, Michael Bublé und Daft Punk zusammen. Nebenbei begründete er die Karrieren zahlreicher Musiker als Orchesterkontraktor.[1]

Einzelnachweise

  1. a b c Nachruf. In: AFM 47. 6. August 2025, abgerufen am 21. August 2025 (englisch).
  2. Tom Lord The Jazz Discography (online, abgerufen am 22. August 2025)