Joe Alex

Joe Alex, manchmal auch José Alex oder Joë Alex (* 1. November 1891 in Saint-Paul (Réunion)[1]; † 5. April 1948 in Lima, Peru), war ein französischer dunkelhäutiger Sänger, Varieté-Tänzer und Schauspieler in der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg.[2]

Leben

Alex, dessen Familie wahrscheinlich aus Martinique stammte[3], trat in den 1920er Jahren in etlichen Revuen auf, unter anderem in dem Club Le Grand Duc in Montmartre.[4] Rolf de Maré und André Daven verpflichteten ihn als porteur der am 22. September 1925 nach Frankreich eingewanderten Josephine Baker für die von Jacques Charles choreographierte Show La Revue Nègre.[5] Besonders bekannt wurde ihr gemeinsamer Auftritt bei Bakers Durchbruch, dem erotischen Tanz Danse sauvage[6], der zwischen dem 2. Oktober 1925 und dem 19. November 1925 auf der Varietébühne des Théâtre des Champs-Élysées in Paris[7] und anschließend bei Gastspielen vorgetragen wurde. Die beiden Tänzer waren dabei nur mit roten und blauen Federn bekleidet. Mit Baker nahm er auch das Duett-Lied „Voulez-vous de la canne à sucre“ auf.

Von 1923 an wurde er bis 1946 in zahlreichen der damals so genannten „Negerrollen“[8] beim französischen Film besetzt. Über dreißig Werke umfasst seine Filmografie, darunter Marcel Carnés Kinder des Olymp (1943/45).

1938 leitete er das Pariser „Théâtre Africain“, das ausschließlich dunkelhäutige Darsteller beschäftigte. Nach Kriegsausbruch im Jahr darauf musste er dieses Projekt beenden.[9]

Filmografie

Einzelnachweise

  1. Nationalarchiv des Überseegebietes La Réunion
  2. die manchmal zu findenden Lebensdaten (* 23. Februar 1895 in Recht (St. Vith), Deutschland, heute Belgien; † 14. Juni 1972 in Berlin) gehören zu dem auch unter dem Pseudonym „Herbert Sand“ wirkenden Komponisten und Akkordeonisten Josef August „Joe“ Alex
  3. Carole Sweeney: From Fetish to Subject: Race, Modernism, and Primitivism, 1919-1935. 2004, S. 46
  4. Kwame Anthony Appiah, Henry Louis Gates Jr.: Africana: The Encyclopedia of the African and African American Experience. Oxford University Press, 2005, ISBN 978-0-19-517055-9, S. 340 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. Jean-Claude Baker, Chris Chase: Josephine Baker: The Hungry Heart. Cooper Square Press, 2001, ISBN 978-1-4616-6109-2, S. 108 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. Josephine Baker, abgerufen am 4. Februar 2022 (englisch)
  7. Cary D. Wintz, Paul Finkelman: Encyclopedia of the Harlem Renaissance. Routledge, 2012, ISBN 978-1-135-45536-1, S. 264 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  8. Maja Figge: Deutschsein (wieder-)herstellen: Weißsein und Männlichkeit im bundesdeutschen Kino der fünfziger Jahre. 2015, S. 204.
  9. Jean-Michel Bergougniou, Remi Clignet, Philippe David: "Villages noirs" et autres visiteurs africains et malgaches en France et en Europe: 1870-1940. 2001, S. 58