Joachim von Spindler

Joachim Erasmus Friedrich Hans Gustav-Adolph Philipp Artur von Spindler (* 28. Juni 1899 in Langenselbold; † 1987) war leitender Ministerialbeamter im deutschen Bundesministerium der Finanzen.

Leben

Er entstammte einer aus Schwaben stammenden Familie. Die Vorfahren erhielten in Prag 1604 die Reichsadelsbestätigung als von Spindler. Joachim war der Sohn des Hermann von Spindler (1857–1907),[1] preußischer Oberlandesgerichtsrat in Hamm, und der Anna Knoch (1867–1945). Joachim von Spindler hatte zwei ältere Brüder, Kurt fiel als Offizier 1914, Bruder Herbert wurde Arzt un starb an den Kriegsfolgen 1945.

Nach seinem Abitur 1917 am humanistischen Gymnasium Hammonense (Mitabiturient war der spätere Nationalökonom und Wirtschaftsstatistiker Hans Peter) studierte von Spindler Wirtschaftswissenschaft sowie Rechtswissenschaft und promovierte in beidem. Von 1932 bis 1945 arbeitete er im Reichswirtschaftsministerium. Am 1. Mai 1937 war er der NSDAP beigetreten.

Nach dem Zweiten Weltkrieg war er 1948 in der Finanzverwaltung des Vereinigten Wirtschaftsgebiets tätig.

Maßgebliche Posten übernahm Spindler in den Jahren 1949 bis 1961 im Bundesministerium für Finanzen. Dort war er bis 1952 Leiter des Referats V 1 (Geld- und Kreditwesen), 1952 bis 1961 Leiter der Abteilung V (Banken, internationale Finanzierungsfragen, Devisen, öffentliches Versicherungswesen), ab 1954 übernahm er die Bereiche „Liquidation des Krieges, Rechtsangelegenheiten“, ab 1958 auch noch die Bereiche „Schuldenwesen, allgemeine und internationale Finanzierungsfragen, Liquidation des Krieges“. Er schied als Ministerialdirektor aus dem Dienst.

Spindler heiratete am 25. September 1937 in Berlin Liselotte Krüger (* 21. November 1912 in Velten). Das Ehepaar hatte einen Sohn Botho, der 1938 in Karnizawa in Japan geboren wurde.

Literatur

  • Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Briefadeligen Häuser. 1918. Justus Perthes, Gotha 1917, S. 832 ff. von Spindler
  • Gothaisches Genealogischen Taschenbuch der Adeligen Häuser. Zugleich Adelsmatrikel der D.A.G. Teil B (Briefadel). 1936. Justus Perthes, Gotha 1935. Siehe: FamilySearch. Folgeband GGT/B/1940, Gotha 1939. Siehe: FamilySearch.
  • Hermann von Spindler: Stammtafel der im Jahre 1604 nobilitierten württembergischenn Familie von Spindler. Marburg 1947. Kopie: Deutsches Adelsarchiv.
  • Hans Friedrich von Ehrenkrook, Carola von Ehrenkrook, Friedrich Wilhelm Euler, Jürgen von Flotow, Walter von Hueck, u. a.: Genealogisches Handbuch der Adeligen Häuser. B. (Briefadel). 1956. Band II, Band 12 der Gesamtreihe GHdA, Hrsg. Deutsches Adelsarchiv, C. A. Starke Verlag, Glücksburg (Ostsee) 1956, S. 453 f.
  • Walter von Hueck. Et al.: Genealogisches Handbuch der Adeligen Häuser B (Briefadel). 1977. Band XII, Band 64 der Gesamtreihe GHdA, Hrsg. Deutsches Adelsarchiv, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1977, S. 461.
  • Biographisches Handbuch des deutschen Auswärtigen Dienstes 1871–1945. Band 4: S. Hrsg. Auswärtiges Amt, Historischer Dienst, Bearbeiter: Bernd Isphording, Gerhard Keiper, Martin Kröger. Schöningh, Paderborn u. a. 2012, ISBN 978-3-506-71843-3.

Einzelnachweise

  1. Vater Hermann erhielt die preußische Adelsbescheinigung durch Heroldsamtsattest am 11. Februar 1895 in Berlin und die preußische Genehmigung zur Führung des Adelsprädikats „von“ durch A.KO. vom 25. Juni 1895 in Kiel.