Jean-Yves Poupin
Jean-Yves Poupin (* 18. April 1947 in Saint-Paul-en-Pareds, Département Vendée) ist ein französischer Jazzmusiker (Piano, Komposition), der hauptsächlich in der Schweiz aktiv ist.
Leben und Wirken
Poupin wuchs in Nantes auf, wo er zu musizieren begann. Mit sieben Jahren erblindete er und wurde auf ein Internat geschickt. Im Institut für Blinde in Persagotière erhielt er klassischen Klavierunterricht sowie eine Unterweisung in Harmonielehre und Komposition. Am Ende der 1960er Jahre zog er nach dem Abitur zum Studium der Musikwissenschaft nach Paris (Lycée Lafontaine, Universität Vincennes) mit dem Ziel, Musiklehrer zu werden. Es kam zum Kurswechsel, nachdem er in den Kellern des Quartier Latin den Jazz entdeckt hatte.
1971 zog Poupin nach Genf, wo er zunächst hauptsächlich als Klavierbegleiter und in der Tanzmusik arbeitete. 1979 hielt er sich in den Vereinigten Staaten auf, zunächst in Kalifornien, dann in New York; es kam zur Begegnung mit zahlreichen Jazzmusikern, darunter Art Lande. Davon ermutigt kam es im Alter von 32 Jahren zum Beginn einer Karriere als Jazzpianist, sowohl solo als auch mit Schweizer oder internationalen Bands. 1981 nahm er sein Debütalbum «Géranium» im Duo mit dem Bassisten Pavel Pešta auf sowie ein Demoband mit seinem Quintett.[1] 1986 begann er für das Kino zu arbeiten,[2] trat aber auch auf Festivals in Frankreich auf, etwa mit Ted Curson. 1987 folgte bei Plainisphare sein Album «Jessyka» mit zwei unterschiedlichen Besetzungen. In den frühen 1990er Jahren leitete er gemeinsam mit dem Trompeter Maurice Gourgues ein Quintett (mit Dominique Pifarély, Marc-Michel Le Bévillon und Joël Allouche, «Blue Baroque», 1992). Gemeinsam mit Allouche und Horacio Fumero entstand 1994 das Album «Cévennes’Sky».
Ab 2001 wirkte Poupin in seinem Trio mit Stéphane Fisch und Laurent Wyler bzw. Sylvain Fournier, das drei Alben veröffentlichte. 2012 legte er sein Soloalbum «Brèves» vor, 2019 das Duoalbum «Hybrid Combination» mit Samuel Jakubec und 2021 ein weiteres Soloalbum «Jazz au grenier».[3] Weiterhin war er als Stummfilmimprovisator tätig, arbeitete mit der Groupe U N Jazz Club, begleitete aber auch Chansonsänger wie Moreno Macchi und Catherine Mathey.
Weblinks
Literatur
- Christine de Coulon: Jean-Yves Poupin, pianiste, mais pas que! Vérone éditions, 2022, ISBN 979-1-02842035-2.
Einzelnachweise
- ↑ Jean-Yves Poupin sextet feat. Jean-Luc Barbier. In: swiss-jazz.ch. Abgerufen am 9. September 2025 (französisch).
- ↑ Jean-Yves Poupin bei IMDb
- ↑ Le grenier garni de jazz de Jean-Yves Poupin. In: rts.ch. 15. Januar 2021, abgerufen am 9. September 2025 (französisch).