Jason Reynolds

Jason Reynolds (2020)

Jason Reynolds (* 6. Dezember 1983 in Washington, D.C.) ist ein amerikanischer Schriftsteller, der vor allem Kind- und Jugendbücher verfasst, die sich mit Themen wie Maskulinität, Identität und Rassismus auseinandersetzen.

Leben

Jason Reynolds wurde 1983 in Washington, D.C. geboren und wuchs im nahegelegenen Oxon Hill, Maryland auf.[1]

Inspiriert von Reimen und Rhythmen der Rap-Songs, die er hörte, begann er im Alter von 9 Jahren, Gedichte zu schreiben. Besonders beeinflusst hat ihn während dieser Zeit das Album Black Reign (1993) von Queen Latifah. Aufgrund eines Mangels an Büchern mit Inhalten und Charakteren, mit denen er sich als junge Person of Colour in einer armen Gemeinde identifizieren konnte, las er jahrelang keine Bücher. Am Schreiben von Gedichten hielt Reynolds aber dennoch fest und konzentrierte sich auch während seiner Zeit an der High School und am College darauf.[1]

Während seines Studiums arbeitete Reynolds in einer Buchhandlung in Washington, D.C., die sich auf Autoren und Autorinnen afrikanischer Herkunft spezialisiert hatte. Er las fortan Werke von Schwarzen Autoren und Autorinnen wie Richard Wright, Zora Neale Hurston, James Baldwin und Toni Morrison. 2005 schloss er sein Studium an der University of Maryland, College Park, mit einem Bachelor-Abschluss in Englisch ab.[1]

Nach seinem Abschluss zog Reynolds mit seinem Freund Jason Griffin nach Brooklyn. Gemeinsam veröffentlichten sie 2009 das autobiografische Werk My Name Is Jason. Mine Too. Es erzählt die Geschichte zweier bester Freunde, die sich gegenseitig dabei helfen, ihre jeweiligen Träume zu verwirklichen. Reynolds schrieb die Gedichte des Buches und Griffin steuerte die Illustrationen bei. Ein finanzieller Erfolg blieb aus. Zur Bestreitung seines Lebensunterhaltes nahm Reynolds unterschiedliche Jobs an. Zeitweise musste er sogar in seinem Auto leben. Er kämpfte darum, weiter schreiben zu können. Ein Freund ermutigte Reynolds schließlich, seine eigene Stimme in seinen Texten zum Ausdruck zu bringen.[1]

Reynolds' erster Jugendroman When I Was the Greatest erscheint 2014. Der Roman begleitet einen Teenager in einem städtischen Viertel, der sich mit Freundschaft, Familie und seiner Beziehung zu seinem Wohnort auseinandersetzt. Das Buch wurde mit dem Coretta Scott King/John Steptoe Award for New Talent ausgezeichnet. Danach beginnt Reynolds, sehr produktiv zu schreiben und veröffentlicht innerhalb der nächsten Jahre mehrere Romane.[1] Er studierte er außerdem Literaturwissenschaft an der University of Maryland.[2]

Reynolds schreibt vor allem Romane und Lyrik für Kinder und Jugendliche. Zu seinen wichtigsten Werken zählen Coole Nummer (2015), Nichts ist okay! (2016), Love oder meine schönsten Beerdigungen (2017), Ghost (2018), Patina (2018), Long Way Down (Orig. 2017), Sunny (2019), Lu (2019), Brüder (2020) und Die Sache mit dem Glücklichsein (2020).[3]

2020 wurde das Buch Long Way Down für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert.[2] In dem 2019 erschienenen Buch Look Both Ways (dt. Asphalthelden) erzählt Reynolds mehrere, nur lose miteinander verbundene Geschichten – wie im Episodenfilm – nebeneinander.[4]

Schriften (Auswahl)

  • My Name is Jason. Mine Too. Harper Teen 2009, ISBN 978-0-061-54788-1.
  • Coole Nummer. Aus dem Englischen von Klaus Fritz, dtv, München 2015, ISBN 978-3-423-65018-2.
  • Nichts ist okay! Mit Brendan Kiely. Aus dem Englischen von Klaus Fritz und Anja Hansen-Schmidt, dtv, München 2016, ISBN 978-3-423-43040-1 (im Original: All American Boys).
  • Love oder Meine schönsten Beerdigungen. Aus dem Englischen von Klaus Fritz, dtv, München 2017, ISBN 978-3-423-65026-7. (im Original: The boy in the black suit, 2016).
  • Ghost. Aus dem Englischen von Anja Hansen-Schmidt, dtv, München 2018, ISBN 978-3-423-64041-1.
  • Long Way Down. Aus dem Englischen von Petra Bös, dtv, München 2019, ISBN 978-3-423-65031-1.
  • Die Sache mit dem Glücklichsein. Aus dem Englischen von Klaus Fritz, dtv, München 2020, ISBN 978-3-423-62725-2.
  • Stamped: Racism, Antiracism, and You. Mit Ibram X. Kendi. Little, Brown Young Readers, New York 2020. ISBN 978-0-316-45369-1.
    • Rassismus und Antirassismus in Amerika. Mit Ibram X. Kendi. Aus dem Englischen von Anja Hansen-Schmidt und Heike Schlatterer. dtv, München 2020. ISBN 978-3-423-64083-1.
  • Asphalthelden. Aus dem Englischen von Antje Hansen-Schmidt, dtv, München 2021, ISBN 978-3-423-64078-7 (im Original: Look Both Ways, 2019).
  • For Every One. Atheneum/Caitlyn Dlouhy Books, New York 2018, ISBN 978-1-4814-8624-8.
    • Für alle. Aus dem Englischen von Petra Bös, dtv, München 2022, ISBN 978-3-423-64088-6.

Auszeichnungen (Auswahl)

  • 2016: Walter Dean Myers Award
  • 2016, 2017 und 2018: Coretta Scott King Honor Award
  • 2017: Los Angeles Times Book Prize (Jugendbuch) für Long Way Down
  • 2018: Newbery Honor Book: Long Way Down
  • 2018: Luchs des Jahres für Ghost. Jede Menge Leben (zusammen mit der Übersetzerin Anja Hansen-Schmidt)
  • 2019: Printz Honor Award
  • 2021: Luchs des Monats (Juni) für Asphalthelden (zusammen mit der Übersetzerin Anja Hansen-Schmidt)
  • 2021: Carnegie Medal für Look Both Ways
  • 2024: MacArthur Fellowship
Commons: Jason Reynolds – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. a b c d e Jason Reynolds | Biography, Writing, Activism, & Facts | Britannica. 1. September 2025, abgerufen am 2. September 2025 (englisch).
  2. a b Jason Reynolds. Abgerufen am 2. September 2025 (deutsch).
  3. Jason Reynolds – Autorenspecial | dtv Verlag. Abgerufen am 2. September 2025 (deutsch).
  4. Süddeutsche Zeitung: Überhaupt die Liebe. Abgerufen am 10. April 2022.