Jan van Nickelen
Jan (Johannes) van Nickelen, auch in den Schreibweisen van Nickele oder van Nikkelen (* 1655 oder 1656 in Haarlem, Republik der Vereinigten Niederlande; † März 1721 in Kassel, Landgrafschaft Hessen-Kassel), war ein niederländischer Landschafts-, Architektur- und Vedutenmaler des Barock.
Leben



Jan van Nickelen war ein Sohn und Schüler des mennonitischen Haarlemer Malers, Kaufmanns und Seidenwebers Isaak van Nickelen, der 1659/1660 als Meister der St.-Lukas-Gilde von Haarlem erwähnt ist. Wie sein Vater malte er Kircheninterieurs und Architekturansichten. Auch Tiermalerei und Radierungen stammen von ihm.
Jan van Nickelen genoss eine humanistische Ausbildung, heiratete am 18. Februar 1684 im Alter von 28 Jahren in Amsterdam Hester van Wiert und wurde 1688 in die Haarlemer Malergilde aufgenommen. Als er 1712 erneut in Amsterdam weilte, wurde er zusammen mit dem Porträtmaler Herman van der Mijn an den Düsseldorfer Hof des Kurfürsten Johann Wilhelm von der Pfalz berufen. In Düsseldorf gehörten sie zu einem Kreis um Jan Frans van Douven. Nach dem Tod des Kurfürsten (1716) wechselte er in die Dienste des Landgrafen Karl von Hessen-Kassel. Für den Landgrafen Karl schuf er Idealprospekte. In Kassel wurde er am 27. März 1721 begraben.
Jan van Nickelens Tochter Jacoba Maria van Nickelen war eine Blumen- und Früchtemalerin. Sie war eine Schülerin Herman van der Mijns und Ehefrau des Malers Willem Troost.[1]
Jan van Nickelens Sohn Rymer van Nickelen (* um 1690; † nach 1740) war ein Porträt- und Landschaftsmaler. Besondere kunsthistorische Bedeutung haben dessen Ansichten von Schloss- und Parkbauten, die sich in der Sammlung der Gemäldegalerie Alte Meister in Kassel befinden.
Literatur
- Michael Eissenhauer (Hrsg.), Agnes Tieze (Bearbeitung): Von Herkules gekrönt. Die Idealprospekte Jan und Rymer van Nickelens für Landgraf Karl (= Staatliche Museen Kassel (Hrsg.): Monographische Reihe, Band 13). Kassel 2004, ISBN 978-3-931787-33-2.
- Rudolf Hallo: Nickelen (Nickele, Nikkelen), Jan van. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 25: Moehring–Olivié. E. A. Seemann, Leipzig 1931, S. 444 (biblos.pk.edu.pl).
- Nikkelen of Nickele (Johannes van). In: Arnold Houbraken: De groote schouburgh der Nederlantsche konstschilders en schilderessen. J. Swart, C. Boucquet en M. Gaillard, Den Haag 1753 (2. Ausgabe), Band 2, S. 266 f. (Digitalisat).
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Akademie der Bildenden Künste in Wien (Hrsg.), Carl von Lützow (Bearbeitung): Katalog der Gemälde-Galerie. Verlag der K. k. Akademie der bildenden Künste, Wien 1889, S. 186 (Google Books)