Jan Liebermann

Jan Liebermann in der Berliner Philharmonie (2025)

Jan Liebermann (* 29. August 2005 in Kronach) ist ein deutscher Organist.

Werdegang

Jan Liebermann erhielt seinen ersten Klavierunterricht im Alter von sieben Jahren und wurde bereits zwei Jahre später am Dr. Hoch’s Konservatorium in Frankfurt musikalisch gefördert. Im Jahr 2018 begann er sein Orgelstudium bei Bernhard Zosel in Kronberg. Im Dezember 2019 wurde er als Jungstudent in die Young Academy der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main (HfMDK) aufgenommen, ein Förderprogramm für hochbegabte Musikerinnen und Musiker ab 14 Jahren. Dort setzte er sein Studium in der Orgelklasse von Carsten Wiebusch fort. Zusätzlich erhält er Klavierunterricht in der Meisterklasse des International Piano Institute Bad Homburg bei Lev Natochenny.

Seit dem Wintersemester 2022/2023 studiert er in der Vorklasse der Hochschule für Musik in Mainz Orgelliteraturspiel bei Gerhard Gnann.

Konzerttätigkeit

Seine Konzertaktivitäten führten ihn zu bedeutenden Zentren der Orgelmusik, darunter der Freiberger Dom,[1] der Essener Dom, die Philharmonie Essen,[2] der Soester Dom, das Freiburger Münster sowie die Stiftskirche in Stuttgart, die Hauptkirche St. Michaelis in Hamburg, St. Jakobi in Lübeck, St. Lamberti in Münster und die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche in Berlin. Internationale Konzertreisen führten ihn zudem nach England, wo er an renommierten Orten wie Salisbury Cathedral, King’s College in Cambridge, Truro Cathedral, Selby Abbey, Christchurch Priory, Keble College in Oxford und Southwark Cathedral in London auftrat. Im Mai 2025 debütierte er im Rahmen der Reihe Bach24 mit der auswendigen Aufführung der sechs Triosonaten BWV 525 - 530 im Müpa Budapest.[3]

Zudem war Jan Liebermann bei zahlreichen namhaften Orgelzyklen zu Gast, darunter die „Internationalen Orgelkonzerte Erfurt“, die „Internationalen Hill-Orgel-Tage Berlin“, die „Stralsunder Orgelkonzerte“ sowie die „Frankfurter Orgeltage“. Darüber hinaus war er in der Konzertreihe „Hörprobe“ des Radiosenders Deutschlandfunk Kultur zu hören und wurde aufgrund seiner musikalischen Erfolge in Radio- (u. a. BR-Klassik,[4] SWR, hr2-Kultur, hr-info, Deutschlandfunk Kultur) sowie Fernsehsendungen (u. a. Landesschau Rheinland-Pfalz[5]) portraitiert.

Eine Spezialität Liebermanns ist das an der Orgel unübliche Auswendigspiel. So führte der 18-jährige Künstler im Frühjahr 2024 bei mehreren öffentlichen Konzerten jeweils alle sechs Triosonaten von Johann Sebastian Bach auswendig auf. Das Debütkonzert dieser Reihe wurde live aus dem Orgelsaal der Hochschule für Musik in Mainz ins Internet übertragen[6] und von Gerhard Gnann moderiert.[7][8][9] Für seine künstlerischen Leistungen wurde er daraufhin vom Rotary Club Mainz-Churmeyntz mit dem Kulturförderpreis 2024 ausgezeichnet. Ein Jahr später widmete er sich der Aufführung aller Trois Préludes et Fugues von Marcel Dupré, die er ebenfalls mehrfach in öffentlichen Konzerten auswendig präsentierte.[10]

Jan Liebermann veröffentlicht regelmäßig Videos und Konzertmitschnitte auf sozialen Medien, in denen er Werke von verschiedensten Komponisten präsentiert. Seine Aufnahmen erreichen auf YouTube, Instagram und Facebook insgesamt mehrere Millionen Aufrufe.

Auszeichnungen

Wettbewerbspreise (Auswahl)

  • 2019: 1. Preis (ex aequo) beim Internationalen Klavierwettbewerb Jugend und Sonderpreis „Bach“[11]
  • 2020: 2. Preis bei der International Young Organist Competition Moscow[12]
  • 2021: 1. Bundespreis (25) beim Wettbewerb Jugend musiziert in der Kategorie „Orgel solo“[13]
  • 2023: 2. Preis beim Internationalen Orgelwettbewerb Wuppertal[14][15]
  • 2024: 1. Preis bei der Northern Ireland International Organ Competition 2024[16]

Sonder- und Förderpreise

Commons: Jan Liebermann – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Junger Organist begeistert 150 Musikliebhaber im Freiberger Dom. In Freie Presse. Abgerufen am 16. Februar 2024.
  2. Junge Orgelpreisträger in der Philharmonie Essen: Konzert am Dienstag, 21. Januar, um 19:00 Uhr. In: klassik-heute de. Abgerufen am 22. Januar 2025.
  3. Jan Liebermann. Abgerufen am 3. Mai 2025 (englisch).
  4. Bayerischer Rundfunk: Jan Liebermann aus Oberfranken: Der Orgel-Influencer | BR-Klassik. 28. Januar 2025, abgerufen am 17. Februar 2025.
  5. Mit 19 Jahren erfolgreich an der Orgel. 8. Januar 2025, abgerufen am 17. Februar 2025.
  6. Bach: Complete performance of the six trio sonatas BWV 525–530 | Jan Liebermann (live). Abgerufen am 17. Februar 2024.
  7. Ankündigung. 5. Februar 2024, abgerufen am 9. März 2024.
  8. Ankündigung: Emporenkonzert mit Jan Liebermann. Abgerufen am 9. März 2024.
  9. Auswendig musizieren: Gern! Aber wie? - Teil 2 | Mit Jan Liebermann im Gespräch. Abgerufen am 9. März 2024.
  10. Dupré: Complete Performance of the Trois Préludes et Fugues Op. 7 & Op. 36 | Jan Liebermann (live). Abgerufen am 17. Februar 2025.
  11. Klavierforum | Klavierforum. Abgerufen am 27. Juli 2024.
  12. www.hfmdk-frankfurt.de. Abgerufen am 16. Februar 2024.
  13. 58. Bundeswettbewerb Jugend musiziert 2021 – Ergebnisse. Abgerufen am 14. April 2024.
  14. www.musik.unimainz.de. Abgerufen am 16. Februar 2024.
  15. Internationale Orgelwettbewerb Wuppertal - Preisträger. In: Wuppertaler Rundschau. Abgerufen am 16. Februar 2024.
  16. Jan Liebermann Wins Northern Ireland International Organ Competition 2024. In: niioc.com. 2. September 2024, abgerufen am 4. September 2024 (englisch).
  17. Deutsche Stiftung Musikleben. Abgerufen am 3. April 2024.
  18. Stipendien – Jürgen Ponto-Stiftung. Abgerufen am 3. April 2024.
  19. Rotary-Kulturförderpreis 2024 für Studierende der HfM Mainz. In: musik.uni-mainz.de. 11. Juni 2024, abgerufen am 26. Juni 2024.
  20. www.deutschlandfunkkultur.de. Abgerufen am 5. Juli 2025.