Jan Eric Hauber

Portrait Jan Eric Hauber

Jan Eric Hauber (* 22. Februar 1966 in Nürnberg) ist ein deutscher Künstler, Kunstpädagoge, Musiker und Requisitensammler. Seine künstlerischen Arbeiten wurden unter anderem in Paris, Berlin und Frankfurt am Main ausgestellt. Als Sammler baut er eine umfangreiche Sammlung originaler Requisiten[1] aus Film- und Fernsehproduktionen auf, die regelmäßig öffentlich gezeigt wird. Hauber lebt und arbeitet in Zirndorf bei Nürnberg und ist zudem als Musiker in verschiedenen Jazz- und Pop-Formationen aktiv.

Leben

Jan Eric Hauber wuchs in Nürnberg auf und absolvierte 1985 sein Abitur am Hans-Sachs-Gymnasium. Nach dem Zivildienst studierte er zunächst Kunstgeschichte und Musikwissenschaft an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Von 1987 bis 1993 folgte ein Studium der Malerei und Kunsterziehung an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg bei Hans Peter Reuter.

1993 schloss er das erste Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien ab. Im Anschluss absolvierte er sein Referendariat am Wirsberg-Gymnasium in Würzburg. 1994/95 war er Stipendiat des Freistaats Bayern an der Cité Internationale des Arts in Paris. Seit 1995 ist er als Lehrer für Kunst und Musik tätig, zunächst in Hammelburg und dann über zwei Jahrzehnte am Gymnasium Höchstadt an der Aisch. Seit 2018 ist er Fachbereichsleiter für Kunst am Hardenberg-Gymnasium in Fürth.

Bereits in seiner Kindheit erhielt Hauber Unterricht auf der Melodika, später auf Orgel und Klavier. Diese musikalische Ausbildung prägte seine spätere Tätigkeit als Musiker.

Hauber ist seit 1997 mit der Politikerin und systemischen Coach Sandra Hauber verheiratet, die derzeit für das Amt der Bürgermeisterin in Zirndorf kandidiert.

Kunst

Jan Eric Hauber arbeitet in den Bereichen Malerei, Konzeptkunst und Fotografie. Seine Werke beschäftigen sich häufig mit gesellschaftlicher Wahrnehmung, Symbolik und Alltagsästhetik. Stilistisch kombiniert er figurative und konzeptuelle Ansätze, häufig unter Einbezug objekthafter oder modellhafter Formen.

Eine zentrale Werkgruppe bilden die „Puppenporträts“, großformatige Fotografien von Barbiepuppen, die Hauber ab den frühen 1990er-Jahren entwickelte. Die Fotografien entstanden mit Makroobjektiven und zeigen die Puppen in überlebensgroßer Darstellung. Die Serie thematisiert Idealbilder, Stereotype und Mechanismen medialer Verführung. Gezeigt wurden sie unter anderem in der Ausstellung „Kunst, Design und Barbie“ im Martin-Gropius-Bau in Berlin (1994) sowie im Kunstverein Ebersberg (1998).

Neben den Puppenporträts entstanden weitere Werkgruppen, darunter Guckkasteninstallationen, die mit Licht und Perspektive spielen, sowie serielle Fotoarbeiten. Haubers Arbeiten wurden in verschiedenen Städten ausgestellt,[2] darunter Paris, Frankfurt am Main, Berlin, Regensburg, Augsburg und Nürnberg.

Arbeiten von ihm befinden sich in öffentlichen Sammlungen wie der Artothek der Stadt Nürnberg, der DG Bank Frankfurt am Main sowie in zahlreichen Privatsammlungen im In- und Ausland.

Musik

Neben seiner künstlerischen Tätigkeit ist Jan Eric Hauber auch als Musiker aktiv. Er erhielt bereits im Kindesalter Unterricht auf der Orgel und dem Klavier. Zu seinen Lehrern gehörten unter anderem Dieter Köhnlein, Klaus Treuheit und Uwe „Budde“ Thiem. Er besuchte mehrere Jazzworkshops und studierte zeitweise Musikwissenschaft an der Universität Erlangen-Nürnberg. Ein Schwerpunkt seiner musikalischen Arbeit liegt in der Gesangsbegleitung im Bereich Klassik, Musical, Jazz und Pop.

Hauber war in verschiedenen Formationen als Pianist und Keyboarder tätig. In den 1990er-Jahren spielte er unter anderem mit Manfred Christl, Christine Lehner und im Umfeld des Nürnberger Zauberclubs. 1998 schloss er sich der Independent-Gruppe The Very um den Musiker Attila E. Clair an.

Seit 2001 tritt er regelmäßig mit der Jazz-Formation Hübscher, Hauber & Friends[3] auf, die er gemeinsam mit dem Sänger Ralf Hübscher gründete. Die Gruppe arbeitet mit wechselnden Gastmusikern, darunter Udo Schwendler, Uwe „Budde“ Thiem und Ali Broumand.

Seit 2016 ist Hauber erneut mit Attila E. Clair als Keyboarder aktiv. 2023 wurde die von Oliver Pinelli produzierte Attila E. Clair Band gegründet, der Hauber als festes Mitglied angehört.

Im Laufe seiner musikalischen Laufbahn spielte Hauber mit zahlreichen Musikern der Region Nürnberg, darunter Silvan Koopmann, Norbert Meyer-Venus, Norbert Nagel, Mathias Rösel, Izabella Effenberg, Florian Fischer, Max Link und Rob Stephan.

Sammlung Hauber Relics

Jan Eric Hauber baut unter dem Titel „Hauber Relics“ seit den 2000er-Jahren eine umfangreiche Sammlung originaler Film- und Fernseh-Requisiten auf[4]. Ziel der Sammlung ist es, materielle Spuren aus allen Phasen des filmischen Schaffensprozesses – darunter Drehbücher, Storyboards, Kostüme, Requisiten, grafische Entwürfe, Merchandising-Artikel und Set-Fotografien – dauerhaft zu erhalten und wissenschaftlich sowie museal nutzbar zu machen.

Die Sammlung versteht sich als Beitrag zur Dokumentation der Produktionskultur des analogen und frühen digitalen Zeitalters. Dabei liegt ein Fokus auf dem Bewahren von Objekten, die mit dem Fortschreiten der Digitalisierung zunehmend verschwinden.

Einzelnachweise

  1. Ein Hauch von Hollywood in Zirndorf. Abgerufen am 27. August 2025.
  2. Biografie von Jan Eric Hauber. Artnet AG, abgerufen am 27. August 2025.
  3. Ralf Hübscher. Abgerufen am 27. August 2025.
  4. Legenden: Filmrequisiten-Sammler Jan Eric Hauber: Warum hat Bayern kein wirkliches Filmarchiv? In: redaktion42's Weblog. 20. Oktober 2024, abgerufen am 27. August 2025 (deutsch).