Friedrich-Ludwig-Jahn-Gymnasium Salzwedel

Friedrich-Ludwig-Jahn-Gymnasium Salzwedel
Schulform Gymnasium
Gründung 1819
Adresse Vor dem Lüchower Tor 2–4
Ort Salzwedel
Land Sachsen-Anhalt
Staat Deutschland
Koordinaten 52° 51′ 22″ N, 11° 9′ 20″ O
Leitung Ralf Hoppstock[1]
Website moodle.bildung-lsa.de/jgs

Das Friedrich-Ludwig-Jahn-Gymnasium Salzwedel, kurz Jahngymnasium Salzwedel, ist ein Gymnasium in der Stadt Salzwedel in Sachsen-Anhalt.

Lage

Das Schulgebäude, Vor dem Lüchower Tor 2–4, steht im Norden Salzwedels und ist circa 10 Fußminuten vom Bahnhof Salzwedel entfernt.[2]

Geschichte

Salzwedel bestand bis zum Jahr 1713 aus zwei voneinander getrennten Städten. An der Marienkirche und der Katharinenkirche bestand daher jeweils eine Kirchschule. Da im frühen 16. Jahrhundert nur wenige Absolventen zur Universität wechselten, wurden die Schulen nach der Reformation regelmäßig kontrolliert und dadurch verbessert. Zu den Lehrern gehörte Samuel Dresemius. Mit der Vereinigung von Alt- und Neustadt suchte man nach neuen Lösungen, wobei die schon 1541 empfohlene Vereinigung beider Schulen zur Vereinigten lateinischen Stadtschule erst im Jahr 1744 erfolgte. Zu den Rektoren der Stadtschule gehörte August Christian Borheck. Die in der Folge auch Lyceum genannte Einrichtung nahm im Jahr 1819 den allgemeinen Gymnasial-Lehrplan an.[3]

Finanziert wurde die Schule seit der Reformationszeit auch über Stiftungen, die Stipendien ermöglichten, im Laufe der Zeit aber stark abnahmen. Ab dem Jahr 1822 gab es eine eigene Schüler-Lesebibliothek. Nach der Umwandlung zum Gymnasium hielt sich die jährliche Schülerzahl von 1821 bis 1863 zwischen 184 und 255, wovon etwa die Hälfte nicht aus Salzwedel selbst stammte. Unterrichtet wurde in der Klausur des ehemaligen Franziskanerklosters. Der Schulneubau entstand im Jahr 1882 und wurde 1931 nach dem „Turnvater“ Friedrich Ludwig Jahn benannt, da dieser zeitweise in Salzwedel das Lyzeum besuchte. Lehrer an diesem Lyzeum war unter anderem Johann Friedrich Danneil, der 1819 auch erster Direktor des Gymnasiums wurde. Zu den bekannteren Lehrern des Gymnasiums gehört auch Carl Immanuel Gerhardt, zu den Schülern Johann Joachim Winckelmann.[3]

Das heutige Gymnasium entstand nach der Wende 1989 als Zusammenschluss mit den einzigen zwei weiteren Gymnasien in Salzwedel.[4] 1989 fusionierte das Jangymnasium mit dem Albert-Schweitzer-Gymnasium und 2004 mit dem Käthe-Kollwitz-Gymnasium.[5][6] Eine der Vorgängerschulen ist das Königlich Preußische Gymnasium Salzwedel.

Baubeschreibung

Das Schulgebäude steht unter Denkmalschutz und ist als Baudenkmal mit der Erfassungsnummer 094 12970 in der Denkmalverzeichnis von Sachsen-Anhalt verzeichnet.[7] Das neugotische Gebäude aus Ziegel-Mauerwerk orientiert sich an der Bautradition der Stadt. Die Fassade wurde streng symmetrisch gestaltet und weist 14 Fensterachsen auf. Zu den Fassadendetails gehören Gesimse, Friese, Wechsel mit schwarzen Ziegeln und Fensterrosen.

Profil

Die Schule bietet das Abitur nach der zwölften Jahrgangsstufe (G8) an, so wie in Sachsen-Anhalt üblich.

In der Jahrgangsstufe 5 wird zudem eine Musikklasse angeboten, in der pro Woche eine zusätzliche Stunde Musikunterricht erteilt wird.[8]

Ehemalige des Königlich Preußischen Gymnasiums Salzwedel und anderer Vorgängerschulen

Commons: Jahngymnasium Salzwedel – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Datenschutzinformation. In: moodle.bildung-lsa.de/jgs. Abgerufen am 24. Juli 2025.
  2. Altmarkkreis-Salzwedel – Ralf Hoppstock, Gymnasium Salzwedel „Friedrich-Ludwig-Jahn“. Abgerufen am 11. Juli 2025.
  3. a b Ludwig Adolf Wiese: Das höhere Schulwesen in Preußen. Historisch-statistische Darstellung. Wiegandt & Grieben, Berlin 1864, S. 235–238 (google.de).
  4. Friedrich-Ludwig-Jahn-Gymnasium (Salzwedel) // FSJ Kultur. In: .lkj – Freiwilligendienste Kultur und Bildung in/aus Sachsen-Anhalt. 5. März 2016, abgerufen am 11. Juli 2025.
  5. Schulprogramm des F.-L.-Jahn-Gymnasiums Salzwedel. In: moodle.bildung-lsa.de/jgs. Abgerufen am 24. Juli 2025.
  6. Der lange Weg zu einer Schule. Volksstimme, abgerufen am 24. Juli 2025.
  7. Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage zur schriftlichen Beantwortung. (PDF) 19. März 2015, abgerufen am 12. Juli 2025 (9,9 MB; Anfrage der Abgeordneten Olaf Meister und Claudia Dalbert (Bündnis 90/Die Grünen) – Kleine Anfrage 6/8670; Drucksache 6/3905 – Antwort durch das Kultusministerium – betrifft: Denkmalverzeichnis des Landes Sachsen-Anhalt – siehe PDF-Seite 3966).
  8. Friedrich-Ludwig-Jahn-Gymnasium, Salzwedel. Abgerufen am 11. Juli 2025.