Jack Youngerman

Jack Albert Youngerman (* 25. März 1926 in St. Louis, Missouri; † 19. Februar 2020 in Stony Brook, New York) war ein US-amerikanischer Maler und Bildhauer, bekannt für seine Arbeiten im Bereich geometrischer und organischer Abstraktion sowie für Beiträge zur Hard-Edge-Malerei.^[1]

Jack Youngerman wurde 1929 in Louisville, Kentucky, geboren. Von 1944 bis 1946 absolvierte er ein Ausbildungsprogramm der US Navy an der University of North Carolina. 1947 schloss er sein Studium an der University of Missouri ab. Noch im selben Jahr zog er mit einem Stipendium nach Paris, wo er an der École des Beaux-Arts studierte und unter anderem mit Jean Souverbie zusammenarbeitete. In Paris schloss er Freundschaft mit Künstlern wie Ellsworth Kelly, Eduardo Paolozzi und César.^[2]

Jack Youngerman nahm an Ausstellungen wie dem Salon des Réalités Nouvelles und dem Salon de Mai teil, lernte Henri Matisse kennen und wurde von Künstlern wie Hans Arp und Constantin Brâncuși beeinflusst. 1951 hatte Youngerman seine erste Einzelausstellung in Paris. In den frühen 1950er Jahren arbeitete er in Beirut, wo Michel Ecochard ihn beauftragte, ein Farbkonzept für das Collège Protestant Français zu gestalten.^[2]

1956 zog Jack Youngerman mit seiner Frau, der Schauspielerin Delphine Seyrig, und ihrem Sohn nach New York City. Sie lebten am legendären Künstlerstandort Coenties Slip und standen mit Künstlern wie Robert Indiana, Jasper Johns, Agnes Martin, Ellsworth Kelly und Robert Rauschenberg in Kontakt. Seine erste Einzelausstellung in New York fand 1958 in der Betty Parsons Gallery statt. Später lebte Youngerman in Bridgehampton, New York, wo er sich 1995 dauerhaft niederließ. 1976 erhielt er ein Guggenheim-Fellowship für Bildende Kunst.^[2]

Jack Youngermans Werk ist geprägt von geometrischen und organischen Formen, die häufig von Pflanzen, Flammen oder natürlichen Strukturen inspiriert sind. Während seine frühen Arbeiten noch eine Nähe zum europäischen Modernismus und zur konstruktiven Abstraktion zeigen, entwickelte er später größere und kühne Farbfeldkompositionen, die dem Stil der Hard-Edge-Malerei ähneln. Die Verbindung von organischer Motivik mit rigoroser Präzision und klaren Kanten ist eines der wichtigsten Merkmale seines Schaffens. Oft arbeitete er mit wenigen großen, diagonalen Formen und experimentierte mit optischen Effekten und Farbvariationen.

Jack Youngerman war in wichtigen Ausstellungen vertreten, unter anderem 1959 in der Schau Sixteen Americans im New Yorker Museum of Modern Art, gemeinsam mit Künstlern wie Frank Stella und Jasper Johns. Seine Werke befinden sich im Museum of Modern Art in New York, dem Art Institute of Chicago, dem National Museum of American Art in Washington, D.C., und der Albright-Knox Art Gallery in Buffalo. In seinen späten Arbeiten führte er das Motiv der Cut-Ups ein, das er zuletzt 2019 in der Washburn Gallery in New York präsentierte.

• Prudence Peiffer: The Slip: The New York City Street That Changed American Art Forever. Harper, New York, 2023.
• Barbara Rose: American Art Since 1900. Thames & Hudson, 1975.

• Website über den Künstler
• Jack Youngerman, Biographie, Kodner Gallery
• MoMA Magazine, Prudence Peiffer
• Solomon R. Guggenheim Foundation

1. ↑ Jack Youngerman | Biography | KODNER GALLERY. Abgerufen am 2. September 2025. 
2. ↑ ^{a b c} Jack Youngerman. Abgerufen am 2. September 2025 (amerikanisches Englisch).