Justizvollzugsanstalt Mannheim
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| Informationen zur Anstalt | |
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| Name | Justizvollzugsanstalt Mannheim |
| Bezugsjahr | 1909 |
| Haftplätze | 747 |
| Website | Offizielle Homepage |


Die Justizvollzugsanstalt Mannheim befindet sich im Mannheimer Bezirk Herzogenried. Zur Justizvollzugsanstalt Mannheim gehört die Offene Abteilung Herrenried.
Geschichte
Das damalige großherzogliche Landesgefängnis Herzogenried wurde in den Jahren 1905 bis 1909 an heutiger Stelle als Ersatz für das „Zuchthaus“ im Quadrat Q6 erbaut und im Oktober 1909 in Betrieb genommen. Dem Architekten Otto Warth diente das Londoner Pentonville-Gefängnis mit seinem strahlenförmigen Gebäudestil als Vorbild. Zwischen 1913 und 1914 wurden weitere Gebäudeteile errichtet, womit die heutige Anstaltsgröße weitgehend erreicht wurde. 1980 erfolgte die Eröffnung der offenen Abteilung Herrenried. Von 1993 bis 1994 wurde eine Abschiebungshaftabteilung errichtet. Diese wurde nach dem Urteil des EuGH zur Abschiebungshaft im Juli 2014 geschlossen. Teile der Gefängnisbauten, wie das Torgebäude, stehen heute unter Denkmalschutz. Aufgrund der ehemaligen Bezeichnung als Landesgefängnis wird die Justizvollzugsanstalt im Volksmund Café Landes genannt.
Bis 2015 gehörte zur Justizvollzugsanstalt Mannheim die Außenstelle Heidelberg, aufgrund der Postanschrift „Oberer Fauler Pelz 1“ umgangssprachlich kurz Fauler Pelz genannt, in der auch Frauen einsaßen, mit 87 Haftplätzen und 41 Mitarbeitern. Die Außenstelle Heidelberg wurde Ende 2015 geschlossen.[1][2] Seitdem bietet die Justizvollzugsanstalt Mannheim, die vorher ein reines Männergefängnis war, auch Platz für zunächst 17 weibliche Gefangene.[3]
Eine neue Torwache wurde als zweigeschossiger Neubau im südwestlichen Bereich errichtet und ist seit 2018 mit moderner Sicherheitstechnik in Betrieb. Für 9,5 Millionen Euro entstand ein einziger komplett neuer Eingangsbereich, der die bisherigen beiden Eingänge, einen für Fahrzeuge sowie einen für Besucher, ersetzt.[4]
Bauprojekte
Ende 2022 wurde mit dem Bau eines eingeschossigen Gebäudes südlich der Zugangsabteilung begonnen. In diesem sollen 15 weitere Haftplätze für weibliche Gefangene entstehen. Auf dem Dach des Neubaus ist eine Photovoltaikanlage geplant.[5]
Zuständigkeit
Die Justizvollzugsanstalt Mannheim ist zuständig für den Vollzug von Untersuchungs- und Strafhaft an männlichen erwachsenen Gefangenen gemäß dem Vollstreckungsplan für das Land Baden-Württemberg.
Zahlen und Fakten
Die Justizvollzugsanstalt Mannheim besitzt 747 Haftplätze, davon 708 Plätze im geschlossenen Vollzug. Diese teilen sich wie folgt auf (Stand: Juli 2025):[6]
- Männerabteilung geschlossener Vollzug: 691 Plätze
- Männer offene Abteilung: 39 Plätze
- Frauenabteilung geschlossener Vollzug: 17 Plätze
In der Justizvollzugsanstalt Mannheim wird ein von der Behandlungs-Initiative Opferschutz initiiertes Therapieprojekt für gefährliche Sexualstraftäter durchgeführt.[7]
Weblinks
- Internetpräsenz der Justizvollzugsanstalt Mannheim
- 100 Jahre Justizvollzugsanstalt Mannheim. Festschrift, 2009 (PDF; 10 MB)
Einzelnachweise
- ↑ Holger Buchwald: Gefängnis "Fauler Pelz": Die Räumung verzögert sich um ein Jahr. In: Rhein-Neckar-Zeitung vom 17. Januar 2014.
- ↑ Holger Buchwald: Heidelberger Altstadtgefängnis: Keine Häftlinge mehr im "Faulen Pelz". In: Rhein-Neckar-Zeitung vom 22. Dezember 2015.
- ↑ Alexander Albrecht, Holger Buchwald: Erstmals weibliche Häftlinge in der JVA Mannheim. In: Rhein-Neckar-Zeitung vom 21. Dezember 2015.
- ↑ Übergabe der neuen Torwache in der Justizvollzugsanstalt Mannheim. Pressemitteilung vom 27. April 2018. Website des Ministeriums für Finanzen Baden-Württemberg. Abgerufen am 12. Juni 2025.
- ↑ Zweiter Bauabschnitt des neuen Haftgebäudes in Mannheim beginnt. Pressemitteilung vom 07. November 2022. Website des Ministeriums für Finanzen Baden-Württemberg. Abgerufen am 12. Juni 2025.
- ↑ jva-mannheim.de
- ↑ stimme.de: „Therapie für Sexualstraftäter“.
Koordinaten: 49° 30′ 36,8″ N, 8° 28′ 46,3″ O
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