Jüdischer Friedhof Hain-Gründau

Der erhaltene Teil 2015

Der Jüdische Friedhof Hain-Gründau war der Friedhof für die Einwohner jüdischen Glaubens in Hain-Gründau im Main-Kinzig-Kreis, Hessen. Ein kleines Areal mit drei Grabsteinen ist erhalten.

Geschichte

Das Alter des Friedhofes ist unbekannt. Die jüdische Gemeinde in Hain-Gründau war sehr klein, die Gemeindemitglieder lebten ausnahmslos in bescheidenen Verhältnissen. 1933 lebten drei Familien in Hain-Gründau, kurze Zeit später lebten keine Menschen jüdischen Glaubens mehr im Ort. 1936 wurde die Gemeinde aufgelöst und der Betsaal verkauft. In der NS-Zeit wurde der Friedhof zerstört und abgeräumt.

Nach dem Krieg konnten drei erhaltene Grabsteine wieder aufgestellt werden.

Heutige Situation

Der jüdische Friedhof befindet sich am westlichen Ende der Ortschaft in der Nähe des Eingangs zum christlichen Friedhof. Er ist nur über ein privates Grundstück, wo sich ein Treppenaufgang befindet, zu erreichen. Das verbliebene Areal (476 m²) ist von einem Holzzaun umgeben. Es enthält drei Grabsteine mit giebelförmigem Abschluss, von denen zwei keine Schrifttafel mehr besitzen. Lesbar ist noch der Grabstein von Lina Hecht (gest. 1933).

Siehe auch

Literatur

  • Paul Arnsberg: Die jüdischen Gemeinden in Hessen. Anfang – Untergang – Neubeginn. Band I. Herausgegeben vom Landesverband der Jüdischen Gemeinden in Hessen, Societäts-Verlag, Frankfurt 1972, ISBN 3-7973-0213-4, S. 316.
  • Waltraud Friedrich: Kulturdenkmäler in Hessen. Main-Kinzig-Kreis II.2. Gelnhausen, Gründau, Hasselroth, Jossgrund, Linsengericht, Wächtersbach. Herausgegeben vom Landesamt für Denkmalpflege Hessen, Theiss, Wiesbaden/Stuttgart 2011, ISBN 978-3-8062-2469-6, S. 716 (= Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland).

Koordinaten: 50° 14′ 19,5″ N, 9° 7′ 50,1″ O