Iwan Srazimir

Iwan Srazimir (bulgarisch Иван Срацимир, wissenschaftliche Transliteration Ivan Sracimir; * um 1324 in Lowetsch, Bulgarien; † 1397 oder 1398 in Bursa, Osmanisches Reich) war von 1356 bis 1398 der letzte Zar von Bulgarien in Bdyn und Gegenzar zu seinem Bruder Iwan Schischman von Trnowo.
Leben
Stracimir war der jüngere Sohn des bulgarischen Zaren Iwan Alexander und der Teodora Basarab. Er war Schwiegervater des bosnisch-serbischen Königs Tvrtko I.
Stracimir bekriegte mit walachischer Hilfe seinen Bruder Schischman. Er riss sich vom Patriarchat von Trnowo los und unterordnete seine Länder der Kirche von Konstantinopel. Dem Schischman entriss er von 1371 bis 1378 Sofia, dessen Eparchie dem Metropoliten von Bdyn zugeteilt wurde.
Stracimirs Teilreich fiel seit Bayezid I. 1391 an die Türken. Stracimir wurde wie viele andere christliche Kleinfürsten im Balkan türkischer Vasall. Nach Schischmans Tod und dem Fall Trnowos an die Türken 1395 unternahm der ungarische König Sigismund 1396 einen Rachefeldzug. Stracimir, der mit einer türkischen Besatzung in Bdyn saß, ergab sich den christlichen Angreifern und übergab ihnen die türkische Besatzung der Stadt, die hingerichtet wurde. Daraufhin setzten die Türken Stracimir 1398 ab. Sein Sohn und Mitregent Konstantin floh nach Ungarn und später nach Serbien, wo er in Belgrad am 16. September 1422 starb, von Stefan Lazarević wie ein leiblicher Bruder beweint. Nach dem Fall Bdyns war ganz Bulgarien von Varna bis zum Timok den Osmanen untertan.
Trivia
Seit 2010 trägt der Sratsimir Hill seinen Namen, ein Hügel im Grahamland in der Antarktis.
Literatur
- Jordan Andreev, Ivan Lazarov, Plamen Pavlov: Koj koj e v srednovekovna Bǎlgarija. Sofia 1999, ISBN 954-402-047-0.
- Jordan Andreev: Bǎlgarija prez vtorata četvǎrt na XIV vek. Veliko Tǎrnovo 1993.
- Jordan Andreev: Zar Iwan Schischman / 1371-1395 In: Bǎlgarskite khanove i zare VII-XIV vek. Verlag „Petar Beron“, Sofia 1998, ISBN 954-402-034-9, S. 208–217
- Ivan Božilov: Familijata na Asenevci (1186–1460). Sofia 1985.
- John V. A. Fine, Jr.: The late medieval Balkans. A critical survey from the late twelfth century to the Ottoman conquest. University of Michigan Press, Ann Arbor 1987, ISBN 0-472-10079-3.
- Detlef Kulman: Ivan Sracimir. In: Mathias Bernath, Felix von Schroeder (Hrsg.), Gerda Bartl (Red.): Biographisches Lexikon zur Geschichte Südosteuropas. Band 2. Oldenbourg, München 1976, ISBN 3-486-49241-1, S. 254 f.
- Gerhard Podskalsky: Theologische Literatur des Mittelalters in Bulgarien und Serbien 815-1459. Beck, München 2000, ISBN 3-406-45024-5
Weblinks
| Vorgänger | Amt | Nachfolger |
|---|---|---|
| Iwan Schischman | Zar von Bulgarien 1356–1397 | Konstantin II. Assen |