Ivan Franko (Schiff)

Ivan Franko
Die Ivan Franko in Kuba (1994)
Die Ivan Franko in Kuba (1994)
Schiffsdaten
Flagge Sowjetunion Sowjetunion
andere Schiffsnamen Frank (1997)
Schiffstyp Passagierschiff
Klasse Ivan-Franko-Klasse
Rufzeichen USLI[1] (nach 1991)
Heimathafen Odessa
Reederei Black Sea Shipping Company
Bauwerft Mathias-Thesen-Werft, Wismar
Baunummer 125
Stapellauf 15. Juni 1963
Übernahme 14. November 1964
Indienststellung November 1964
Außerdienststellung Frühjahr 1997
Verbleib 1997 Abbruch in Alang
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 175,79 m (Lüa)
155 m (Lpp)
Breite 25 m
Tiefgang (max.) 7,8 m
Vermessung 19.861 BRT
 
Besatzung 140
Maschinenanlage
Maschine 2 × Sulzer-Werkspoor-Dieselmotoren
Maschinen­leistung 15.666 PS (11.522 kW)
Höchst­geschwindigkeit 21 kn (39 km/h)
Propeller 2
Transportkapazitäten
Zugelassene Passagierzahl 750
Sonstiges
Registrier­nummern IMO-Nr. 5415901

Die Ivan Franko war ein 1964 in Dienst gestelltes Passagierschiff der staatlichen sowjetischen Reederei Black Sea Shipping Company und Typschiff der Ivan-Franko-Klasse. Das nach dem ukrainischen Schriftsteller Iwan Franko benannte Schiff blieb auch noch nach dem Zerfall der Sowjetunion für die Reederei im Einsatz, ehe sie 1997 ausgemustert und im indischen Alang abgewrackt wurde.

Geschichte

Sowjetische Briefmarke mit der Ivan Franko aus dem Jahr 1968

Die Ivan Franko entstand unter der Baunummer 125 in der Mathias-Thesen-Werft in Wismar und lief am 15. Juni 1963 vom Stapel. Nach Probefahrten im Oktober 1964 und der Übernahme durch die Black Sea Shipping Company am 14. November 1964 wurde das Schiff im selben Monat nach Odessa überführt und vorrangig für Kreuzfahrten, aber auch den Liniendienst zwischen Leningrad und Montreal in Dienst gestellt.[2][3] Bis 1972 folgten noch vier weitere Schwesterschiffe, die zusammen die Ivan-Franko-Klasse bildeten.

Die Ivan Franko war während ihrer gesamten Dienstzeit in Odessa stationiert und weltweit im Einsatz, wobei sie wie ihre Schwesterschiffe auch nicht-kommunistische Länder besuchte. Nach dem Zerfall der Sowjetunion stand das Schiff ab 1991 unter ukrainischer Flagge, wurde aber weiterhin von der Black Sea Shipping Company bereedert.[4] Im selben Jahr aufkommende Pläne zum Verkauf der Ivan Franko an die Orient Lines, die bereits das Schwesterschiff Aleksandr Pushkin als Marco Polo übernommen hatten, blieben aus Kostengründen unverwirklicht.[5]

Im Frühjahr 1997 wurde die Ivan Franko ausgemustert und zum Abbruch nach Indien verkauft, wo sie am 21. Juli 1997 unter dem Überführungsnamen Frank bei den Abwrackwerften bei Alang eintraf.[4] Sie war das erste Schiff ihrer Klasse, das zum Abbruch ging. Die Mikhail Lermontov war bereits 1986 gesunken, die restlichen Schiffe verblieben für verschiedene Eigner noch bis in die 2000er Jahre im Dienst. Das letzte Schiff der Klasse, die Aleksandr Pushkin, traf im Januar 2021 als Marco Polo ebenfalls in Alang zum Abbruch ein.

Literatur

  • Arnold Kludas: Die großen Passagierschiffe der Welt. Eine Dokumentation. Band V: 1950–1974, Stalling Verlag; Oldenburg, Hamburg 1974, ISBN 3-7979-1844-5, S. 148.
Commons: IMO 5415901 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Reinhard Hannemann: IVAN FRANKO. In: Ship-DB. Abgerufen am 1. Mai 2025.
  2. Arnold Kludas: Die großen Passagierschiffe der Welt. Koehlers Verlagsgesellschaft, Hamburg 1997, ISBN 3-7822-0652-5, Seite 99.
  3. Reuben Goossens: The Five Soviet “Ivan Franko” or “Poet” Class Liners. In: ssmaritime.com. Abgerufen am 1. Mai 2025.
  4. a b Micke Asklander: M/S IVAN FRANKO. In: Fakta om Fartyg. Abgerufen am 6. Februar 2021.
  5. Ian Boyle: Soviet Shipping. In: Simplon Postcards. Abgerufen am 1. Mai 2025.