Itō Sekisui V
Itō Sekisui V. (japanisch 伊藤 赤水; * 24. Juni 1941 in Sado, Präfektur Niigata)[1] ist ein japanischer Keramiker, der als fünfter Träger des Namens Sekisui die Familientradition der Mumyōi-yaki-Keramik fortführt. Seit 2003 ist er als Lebender Nationalschatz (重要無形文化財保持者) für seine Meisterschaft in der Technik des Neriage anerkannt.[2]
Leben
Itō Sekisui V. wurde 1941 in der Präfektur Niigata als ältester Sohn von Itō Sekisui IV. geboren. Sein Geburtsname lautet Itō Kamaichi (伊藤 窯一). Nach dem Studium an der Abteilung für Keramik der Technischen Universität Kyōto (京都工芸繊維大学, Kyōto kōgei sen’i daigaku) schloss er 1966 sein Studium ab und erlernte anschließend unter der Anleitung seines Großvaters Itō Sekisui III. die traditionelle Technik der Mumyōi-Keramik.[1][3]
1972 nahm er erstmals an der Ausstellung für traditionelle japanische Kunsthandwerke (日本伝統工芸展, Nihon dentō kōgei-ten) teil. 1976 übernahm er offiziell den Namen Itō Sekisui V. und setzte die Weiterentwicklung der Keramiktechniken seiner Familie fort.
1981 wurde er eingeladen, Werke auf der Ausstellung Contemporary Japanese Ceramics im Smithsonian Museum in Washington, D.C. und im Victoria and Albert Museum in London zu zeigen. 1985 erhielt er den Chichibu-no-miya-Preis (秩父宮賜杯, Chichibunomiya shihai) für das beste Werk der Japan Ceramic Exhibition.[4]
1993 überreichte die Präfektur Niigata anlässlich der Hochzeit von Kronprinzessin Masako ein Werk Itōs als Geschenk an die Familie Owada. 1997 erhielt er für das Werk Mumyōi neriage kamon hachi (無名異練上花紋鉢, „Mumyōi-Schale mit Blumenmuster in Neriage-Technik“) den Takamatsunomiya-Gedächtnispreis bei der Ausstellung für Traditionelles Japanisches Kunsthandwerk.[1] 2003 wurde Mumyōi-yaki als wichtiges immaterielles Kulturgut anerkannt und Itō Sekisui V. als dessen offizieller Bewahrer (Ningen Kokuhō) ausgezeichnet.[5]
2005 erhielt er den Orden des Heiligen Schatzes am purpurnen Band, 2011 folgte der Orden der Aufgehenden Sonne mit Rosette.
Werk
Itō Sekisui V. ist für die Technik des Neriage bekannt, bei der verschiedenfarbige Tonerden zu einem Block geschichtet, anschließend aufgeschnitten und zu Gefäßen verarbeitet werden. Dadurch entstehen charakteristische Streifenmuster und florale Ornamente. Seine Arbeiten verbinden die Tradition der Sado-Mumyōi-Keramik mit innovativen Ausdrucksformen, was ihm nationale und internationale Anerkennung eingebracht hat.[6]
Seine Werke befinden sich in internationalen Sammlungen, darunter das Metropolitan Museum of Art in New York, das Art Institute of Chicago, das Indianapolis Museum of Art, das Victoria and Albert Museum in London, das Niigata Prefectural Museum of Modern Art sowie das Nationalmuseum für moderne Kunst Tōkyō.[6]
Auszeichnungen (Auswahl)
- 1985: Chichibu-no-miya-Preis (秩父宮賜杯) auf der Japan Ceramic Exhibition
- 1998: Kulturpreis der Niigata Nippo (新潟日報文化賞)
- 2003: Anerkennung als Lebender Nationalschatz (重要無形文化財保持者)
- 2005: Orden des Heiligen Schatzes (Purpurnes Band)
- 2011: Orden der Aufgehenden Sonne, Goldene Strahlen mit Rosette
Literatur
- Peter Matanle: Organic sources for revitalization of rural Japan, in: René Haak (Hrsg.): Arbeitswelten in Japan. Iudicium Verlag, München 2006, ISBN 978-3-89129-381-2, S. 167–168.
- Exhibition catalogue: Ito Sekisui V: Red Soil. Onishi Gallery, New York 2017.
Weblinks
- Offizielle Website des Künstlers (japanisch)
- Kogei Japonica: Ito Sekisui V – Exploring the Art of a Living National Treasure
- Werke von Itō Sekisui V im Metropolitan Museum of Art
- Werke im Victoria and Albert Museum
Fußnoten
- ↑ a b c Itō Sekisui. In: 講談社デジタル版 日本人名大辞典+Plus (Digitale Ausgabe des Japanischen Biographischen Wörterbuchs von Kōdansha), Kōdansha, online bei Kotobank (abgerufen am 30. August 2025).
- ↑ https://itousekisui.com/potter/itosekisui/
- ↑ https://en.kogei-japonica.com/media/lnt/itou-sekisui/
- ↑ https://itousekisui.com/potter/itosekisui/
- ↑ 伊藤赤水 (第五代) に関する情報. Informationen über Itō Sekisui V – 古里のニュース. 5. Februar 2025, abgerufen am 30. August 2025 (japanisch).
- ↑ a b https://en.kogei-japonica.com/media/lnt/itou-sekisui/