István Gyárfás (Musiker)

István Gyárfás (* 14. Mai 1962 in Budapest) ist ein ungarischer Jazzmusiker (Gitarre, Komposition).

Leben und Wirken

Gyárfás lernte zunächst Geige spielen, begann sich dann aber in der Sekundarschule für das Gitarrenspiel zu interessieren. 1983 trat er in der Fernseh-Castingshow Ki mit tud? auf und beschloss, eine Karriere in der Musik zu beginnen. Bis zum Abschluss 1987 besuchte er die Béla-Bartók-Musikfachschule und wurde in Jazzgitarre, Orchestrierung und Improvisation unterrichtet. Später studierte er an der Jazzfakultät des Lehrerausbildungsinstituts der Franz-Liszt-Musikakademie in Budapest, wo er 2001 seinen Abschluss als Jazzgitarrist und Lehrer mit Auszeichnung absolvierte.[1]

Mit dem Sänger Gábor Winand, dem Kontrabassisten Viktor Hárs und dem Schlagzeuger János Sramkó veröffentlichte Gyárfás 1989 das Album Captive Dreamer bei Hungaropop. In den 1990er Jahren gründete er sein eigenes Trio (zunächst mit dem Kontrabassisten Péter Czakó und dem Schlagzeuger György Jeszenszky), mit dem er 1996 das Album Live at the Jazz Café vorlegte.[1] Das Spiel der Band zeichnet sich durch Swing-Rhythmik aus, ist reich an Farben und Tempowechseln, mit virtuosen Soli mit Bebop-Elementen.[2] Es folgten die Alben In Between (2001, mit der Sängerin Beáta Munkácsi und dem Trompeter Gábor Virágh), dann Tale (2003) mit dem Geiger Csaba Deseő und seinem Trio, in das Schlagzeuger Balázs Cseh eingewechselt war. Sein Album Nairobi Romance (2005) enthielt eigene, von Erfahrungen in Ostafrika inspirierte Kompositionen. Für das The Old Amsterdam Album (2006) mit eigenen Kompositionen im Mainstream-Jazz-Stil erweitert er das Trio teilweise um Gastmusiker wie Júli Fábian, István Fekete, István Regős, Béla Szalóky oder seinen Sohn Attila Gyárfás.[1]

Gyárfás spielte weiterhin mit George Duke, Peter Erskine, Scott Hamilton, Reggie Johnson, Herbie Mann, Joe Muranyi, Ken Peplowski, Chris Potter, Ed Thigpen, Alvin Queen, Warren Vaché und Jimmy Woode.[1] Er ist auch auf Alben von Basa-Papesch Workshop, Tamás Berki, Teodora Enache, Péter Sárik und Grencsó Kollektíva zu hören.

Preise und Auszeichnungen

Gyárfás wurde 2013 von den Lesern des Jazzmagazins jazzma.hu zum Jazzgitarristen des Jahres gewählt, 2014 und 2015 gewann er den Kritikerpoll des Magazins. 2016 wurde er sowohl von Kritikern und Lesern als auch von Jazzmusikern zum Gitarristen des Jahres gewählt. 2015 wurde er mit dem Gábor-Szabó-Preis für sein berufliches Lebenswerk ausgezeichnet.[2]

Einzelnachweise

  1. a b c d István Gyárfás - Gyárfás Trio. In: newpartnermanagement.com. Abgerufen am 11. September 2025 (englisch).
  2. a b István Gyárfás Trio: In memoriam Gabor Szabo. In: opusjazzclub.hu. 2022, abgerufen am 11. September 2025 (englisch).