Iodaceton

Strukturformel
Strukturformel von Iodaceton
Allgemeines
Name Iodaceton
Summenformel C3H5IO
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 3019-04-3
EG-Nummer 221-161-5
ECHA-InfoCard 100.019.238
PubChem 76396
ChemSpider 68871
Wikidata Q30688388
Eigenschaften
Molare Masse 183,98 g·mol−1
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[1]
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Iodaceton ist eine organische Verbindung aus der Gruppe der Ketone und ein iodiertes Derivat des Acetons.

Geschichte

Im Ersten Weltkrieg wurde Iodaceton als tränenreizender Kampfstoff getestet, hatte jedoch gegenüber anderen Verbindungen wie Ethyliodacetat, Bromaceton und Xylylbromid eine deutlich untergeordnete Bedeutung.[2]

Herstellung

Iodaceton kann durch Finkelstein-Reaktion von Chloraceton mit Kaliumiodid hergestellt werden.[3]

Reaktionen

Die Reaktion von Iodaceton mit O-Benzylhydroxylamin-Hydrochlorid wird Iodaceton-O-benzyloxim erhalten. Dieses eignet sich als Reagenz, um eine Acetonylgruppe in andere Verbindungen einzuführen.[3]

Iodaceton tritt als Intermediat in der Synthese von Dimethyl-2-oxopropylphosphonat auf. Dabei wird Chloraceton in situ durch Reaktion mit Kaliumiodid in Iodaceton umgewandelt und dann mit Trimethylphosphit umgesetzt. Das Produkt ist wiederum Vorläufer für die Synthese des Ohira-Bestmann-Reagenzes.[4]

Einzelnachweise

  1. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  2. L. Szinicz: History of chemical and biological warfare agents. In: Toxicology. Band 214, Nr. 3, Oktober 2005, S. 167–181, doi:10.1016/j.tox.2005.06.011.
  3. a b T. Severin, H. Lerche: Iodoaceton- O -benzyloxim, ein Reagenz zur Einführung der Acetonyl-Gruppe. In: Synthesis. Band 1982, Nr. 04, 1982, S. 305–307, doi:10.1055/s-1982-29790.
  4. Jörg Pietruszka, Andreas Witt: Synthesis of the Bestmann-Ohira Reagent. In: Synthesis. Band 2006, Nr. 24, 9. Oktober 2006, S. 4266–4268, doi:10.1055/s-2006-950307.