Ioannis Mavromichalis

Porträt von Ioannis P. Mavromichalis; Werk aufbewahrt im Nationalen Historischen Museum Athen.

Ioannis Petrobey[1] Mavromichalis (griechisch Ιωάννης Πετρόμπεη Μαυρομιχάλης; * 1804 in Itylo[2], Mani; † 22. März 1825 in Kyparissia, Messenien) war ein griechischer Freiheitskämpfer und Partisanenführer der Griechischen Revolution. Er war der Sohn des Beys von Mani, Petros Mavromichalis (Petrobey).[3]

Ioannis zeichnete sich insbesondere in der Schlacht von Valtetsi sowie in der Argolischen Ebene während der Expedition von Mahmud Dramalı Pascha aus.[4]

Frühes Leben

Ioannis Mavromichalis wurde 1804 als vierter Sohn von Petros Mavromichalis geboren und entstammte der einflussreichen Familie Mavromichalis.[3]

Er war in Konstantinopel einer der ersten, die in die Filiki Eteria aufgenommen wurden.[2]

Beteiligung an der Griechischen Revolution

Ioannis wurde in Konstantinopel von den Osmanen als Geisel festgesetzt und entkam bei Ausbruch des Griechischen Unabhängigkeitskrieges auf den Peloponnes.[2]

Mit 17 Jahren nahm er als Kavallerist[2] an den ersten Kämpfen des griechischen Unabhängigkeitskrieges teil, darunter an der Einnahme von Kalamata sowie (gemeinsam mit seinem Bruder Elias Mavromichalis, seinem Onkel Kyriakoulis Mavromichalis und Anagnostaras) an der Schlacht von Valtetsi. Im Jahr 1822 verschanzte er sich in der Akropolis von Argos, als die Revolution durch die Expedition Mahmud Dramalı Paschas bedroht war.[3] Ioannis war auch bei der Schlacht von Dervenakia und beim Fall von Tripolitsa zugegen.[2]

Am 10. März 1825 (einer anderen Angabe nach am 9. April)[5], nach der Landung Ibrahim Paschas auf dem Peloponnes, zog er gemeinsam mit Georgios Mavromichalis und 168 Manioten, die als Verstärkung gerufen worden waren, in die Festung Neokastro bei Pylos (Navarino).[3][6] In den folgenden Tagen nahm er als Partisanenführer an den Kämpfen dieser Festung teil. Durch eine feindliche Salve wurde er am rechten Arm verwundet (nach Petrobey am 14. März, nach den Ellinika Chronika am 16. März, nach anderen Angaben am 14. April), als er auf der Mauer die Verteidiger ermutigte. Er wurde nach Kyparissia in ein Krankenhaus gebracht und starb acht Tage später an schmerzvollem Wundbrand, aufgrund der unzureichenden medizinischen Versorgung.[3][7][4]

Rezeption

Zeitgenössische deutschsprachige Presse kommentierte seinen Tod. Die Neckar-Zeitung schrieb: „[…] der schöne Tod des Johann Mauromichalis wird ein würdiges Seitenstück zu dem Tode des Markus Bozzaris liefern […]“.[8] Laut der Zeitung Neueste Weltbegebenheiten verfasste er kurz vor seinem Tod einen „rührenden Brief“ an seinen Vater; sein Tod wurde später gefeiert.[9] Die Ellinika Chronika (Ελληνικά Χρονικά) bezeichneten ihn als „glorreichen Märtyrer“; Petrobey rief im Zusammenhang mit seinem Tod zu weiterem Widerstand auf.[7] In den Memoiren des Arztes von Lord Byron, Julius van Millingen, wird Ioannis als „Jani“ erwähnt; Millingen hielt fest, die Trauer über dessen Tod sei Petrobey noch im Gesicht anzusehen gewesen.[10]

Einzelnachweise

  1. Ιωάννης Πετρόμπεη Μαυρομιχάλης 1804-1825 αγωνιστής του 1821. [Ioannis Petrobey Mavromichalis 1804-1825 Kämpfer von 1821]. In: Η ΔΙΑΔΡΟΜΗ. Abgerufen am 2. September 2025 (griechisch).
  2. a b c d e Πεθαίνει ο γιος του Πετρόμπεη, Ιωάννης Μαυρομιχάλης 8 ημέρες έπειτα από τον τραυματισμό του. [Petrobeys Sohn, Ioannis Mavromichalis, stirbt 8 Tage nach seiner Verletzung]. In: Ethnos. Radiotileoptiki S. A. (OPEN Digital Group), 22. März 2024, abgerufen am 2. September 2025 (griechisch).
  3. a b c d e Ιωάννης Π. Μαυρομιχάλης. [Ioannis P. Mavromichalis]. In: San Simera. Abgerufen am 1. September 2025 (griechisch).
  4. a b Ιωάννης Μαυρομιχάλης, (Μάνη, 1804 - Κυπαρίσσια, 1825). [Ioannis Mavromichalis (Mani, 1804 – Kyparissia, 1825)]. In: Mani. Abgerufen am 2. September 2025 (griechisch).
  5. Dimitris Fotiadis: Ιστορία του 21. [Geschichte von 21]. Band 3. ΜΕΛΙΣΣΑ, 1971, S. 81–85 (griechisch).
  6. Η Αντιμετώπιση του Ιμπραήμ το 1825 Και η συμμετοχή των Μανιατών στο Μανιάκι. [Die Konfrontation Ibrahims im Jahr 1825 und die Teilnahme der Manioten in Maniaki]. In: ΜΑΝΙΑΤΙΚΑ. 23. Mai 2021, abgerufen am 2. September 2025 (griechisch).
  7. a b Μαυρομιχάλης Ιωάννης (1804-1825). In: ΑΡΓΟΛΙΚΗ ΑΡΧΕΙΑΚΗ ΒΙΒΛΙΟΘΗΚΗ ΙΣΤΟΡΙΑΣ ΚΑΙ ΠΟΛΙΤΙΣΜΟΥ. 26. August 2010, abgerufen am 1. September 2025 (griechisch).
  8. Griechenland. In: Neckar-Zeitung. Nr. 159. Stuttgart 13. Juni 1825, S. 654 (digitale-sammlungen.de).
  9. Türkei. In: Neueste Weltbegebenheiten. Kempten : Dannheimer 17. Juni 1825, S. 387 (digitale-sammlungen.de).
  10. Recollections of the Life of Lord Byron. S. 279, abgerufen am 2. September 2025 (englisch).