In der Mathematik ist der Interpolationssatz von Marcinkiewicz, welcher von Józef Marcinkiewicz im Jahr 1939 aufgestellt wurde, ein Ergebnis zur Begrenzung der Normen nichtlinearer Operatoren, die auf
-Räumen wirken.
Eine der zentralen Anwendungen des Interpolationssatzes von Marcinkiewicz befasst sich mit der Hardy-Littlewood-Maximalfunktion.
Wichtige Definitionen
Sei
ein Operator von
in den Raum der Lebesgue-messbaren Funktionen auf
mit Werten in
,
und
:
ist sublinear, falls für fast alle
gilt:

- und

heißt quasi-linear, falls es ein
gibt, sodass für fast alle
gilt:

ist vom starkten
-Typ mit
, falls es eine Konstante
(unabhängig von
) gibt, sodass

ist vom schwachen
-Typ mit
, falls es ein
(unabhängig von
) gibt, sodass

- für alle
und alle 
Marcinkiewicz I
Sei
und
ein quasi-linearer Operator, der vom schwachen
-Typ ist und vom starken
-Typ ist mit den Schranken

und

Dann ist
vom starken
-Typ für jedes
und es gilt

Mit einer Konstante
.
Marcinkiewicz II
Dieser Satz befasst sich mit der Interpolation zwischen zwei endlichen Exponenten, wobei man zeigt, dass die Interpolation zwischen zwei Bedingungen vom schwachen Typ einen Operator vom starken Typ für alle Zwischenexponenten ergibt.
Seien
und
ein quasi-linearer Operator, der vom schwachen
-Typ ist, wobei
mit den Schranken

und

ist. Dann ist
vom starken
-Typ für jedes
und es gilt
,
wobei
die Bedingung
erfüllt und die Konstante
nur von
und
abhängt.
Siehe auch
Literatur
- J. Marcinkiewicz: Sur l'interpolation d'operations. In: C. R. Acad. Sci. 208, Paris 1939, S. 1272–1273. (gallica.bnf.fr)
- A. Zygmund: On a theorem of Marcinkiewicz concerning interpolation of operations. In: Journal de Mathématiques Pures et Appliquées. Neuvième Série, Band 35, 1956, S. 223–248.
- A. Lunardi: Interpolation theory. 3. Auflage. Scuola Normale Superiore di Pisa (New Series), 2018, ISBN 978-88-7642-639-1.
- Richard A. Hunt, Guido Weiss: The Marcinkiewicz interpolation theorem. In: Proceedings of the American Mathematical Society. Band 15, Nr. 6, 1964, S. 996–998. (ams.org)