Institut für Protest- und Bewegungsforschung

Das Berliner Institut für Protest- und Bewegungsforschung (ipb) ist eine außeruniversitäre Forschungseinrichtung, die von dem Verein für Protest- und Bewegungsforschung e.V. getragen wird.[1][2]

Nach eigenen Angaben besteht der Verein aus über 200 Mitgliedern.[3]

Geschichte

Die Idee zur Etablierung des Instituts geht auf eine Gruppe von Sozialwissenschaftlern zurück, die im April 2012 ein Memorandum zur Gründung vorlegten.[4]

Das Institut versteht sich als selbstorganisiertes „Netzwerkinstitut“. Es hat in der Vergangenheit unter anderem mit dem Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB), der Technischen Universität Berlin dem Institut für Soziale Bewegungen im Haus der Geschichte des Ruhrgebiets und der Freien Universität Berlin[5] zusammengearbeitet. Die Jahrestagungen fanden im WZB, den Berliner Universitäten TU, HU und FU sowie am Berliner Weizenbaum-Institut und der Universität Bremen statt.

Aktivitäten

Das ipb führt Forschungsprojekte zu Protesten, sozialen Bewegungen und bürgerschaftlichem Engagement eigenständig oder in Kooperation mit Universitäten und außeruniversitären Forschungseinrichtungen durch und macht die Ergebnisse der Forschung öffentlich verfügbar.

Gemeinschaftliche Forschungsvorhaben sind unter anderem Befragungen bei Demonstrationen, die Zusammenarbeit bei der Sammlung and Analyse von Protestereignissen[6][7] und kurzfristig organisierte Forschungsprojekte zu aktuellen Protesten wie beim G20-Gipfel in Hamburg.[8] Demonstrationsbefragungen haben unter anderem bei den „Montagsmahnwache für den Frieden“[9][10] stattgefunden, bei der Stop-TTIP/CETA-Demonstration im Oktober 2015,[11][12] einer Pegida-Demonstration im Januar 2015[13][14][15] bei mehreren Fridays for Future Demonstrationen[16] und bei den Protesten gegen den Rechtsruck 2024.[17]

Der Verein gibt die Reihe ipb working papers heraus und hat eine eigene Rubrik im Forschungsjournal Soziale Bewegungen.[18] Im jährlichen Turnus werden wissenschaftliche Konferenzen organisiert. Den Auftakt bildete die Gründungskonferenz des Instituts unter dem Titel „Viel Bewegung – wenig Forschung?“ im Juni 2013.[19]

Struktur

Die Arbeit des Vereins wird durch den Vorstand des Vereins für Protest- und Bewegungsforschung e.V. koordiniert.

In Arbeitskreisen[20] organisieren sich Forschende zu einzelnen Themenfeldern.

Beteiligte Wissenschaftler sind unter anderen:

Gründungsmitglieder des Trägervereins sind zudem:

Einzelnachweise

  1. Über das Institut für Protest und Bewegungsforschung. Abgerufen am 20. Juni 2025.
  2. Daphi, Priska, Roland Roth, Dieter Rucht, Simon Teune, Sabrina Zajak: Unabhängig und universitätsübergreifend – das Institut für Protest- und Bewegungsforschung. In: Forschungsjournal Soziale Bewegungen. Band 29, Nr. 1, 2016, S. 130–131, doi:10.1515/fjsb-2016-0121.
  3. Über den Verein – ipb – Institut für Protest- und Bewegungsforschung. Abgerufen am 20. Juni 2025 (deutsch).
  4. Memorandum. 20. Juni 2025, abgerufen am 12. Juli 2016.
  5. https://www.lai.fu-berlin.de/en/forschung-alt/food-for-justice/Partners/Associated-Projects-and-Institutions/Institut-fuer-Protest--und-Bewegungsforschung/index.html
  6. Protestereignisanalysen Deutschland – ipb – Institut für Protest- und Bewegungsforschung. Abgerufen am 20. Juni 2025 (deutsch).
  7. Protestlandschaft Deutschland. Abgerufen am 20. Juni 2025.
  8. Home. 15. August 2018, abgerufen am 20. Juni 2025.
  9. Befragung Montagsmahnwachen 2014. 26. Mai 2014, abgerufen am 12. Juli 2016.
  10. Lenz Jacobsen: Jeden Montag gegen alles. Zeit Online, 16. Juni 2014, abgerufen am 5. Juli 2016.
  11. Befragung Stop TTIP|CETA-Demonstration 2015. 12. Oktober 2015, abgerufen am 12. Juli 2016 (deutsch).
  12. Anja Krüger: TTIP-Gegner sind alt, gebildet, links. die tageszeitung, 8. November 2015, abgerufen am 15. Juli 2016.
  13. Befragung PEGIDA-Demonstration 2015. 12. Januar 2015, abgerufen am 12. Juli 2016.
  14. Hans Vorländer, Maik Herold, Steven Schäller: PEGIDA: Entwicklung, Zusammensetzung und Deutung einer Empörungsbewegung. Springer VS, Wiesbaden 2015, ISBN 3-658-10981-5 (Vorländer, Herold und Schäller liefern einen Vergleich der empirischen Studien zu Pegida, der auch die Ergebnisse des ipb-Teams umfasst).
  15. Marcel Leubecher: Protestforscher sieht Zenit von Pegida überschritten. Die Welt, 19. Januar 2015, abgerufen am 15. Juli 2016.
  16. Befragung Fridays for Future 2019 – ipb – Institut für Protest- und Bewegungsforschung. Abgerufen am 20. Juni 2025 (deutsch).
  17. Befragungen Demokratieproteste 2024 – ipb – Institut für Protest- und Bewegungsforschung. Abgerufen am 20. Juni 2025 (deutsch).
  18. Publikationen – ipb – Institut für Protest- und Bewegungsforschung. Abgerufen am 20. Juni 2025 (deutsch).
  19. Daniel Kaiser: Von der Spannung, gleichzeitig darin und dagegen zu sein. Sicherheitspolitik-Blog, 24. Juni 2013, abgerufen am 15. Juli 2016.
  20. Arbeitskreise – ipb – Institut für Protest- und Bewegungsforschung. Abgerufen am 20. Juni 2025 (deutsch).