Ingrid Rimland
Ingrid Rimland bzw. Rimland-Zündel (* 1936 in Molotschansk (ehemals Kolonie Molotschna), Ukrainische SSR; † 12. Oktober 2017[1]) war eine US-amerikanische Buchautorin und Holocaustleugnerin russlanddeutscher Abstammung. Sie war die Ehefrau des Revisionisten Ernst Zündel und lebte im US-Bundesstaat Tennessee.
Leben
Ihre russlandmennonitisch geprägte Familie folgte 1943 der deutschen Wehrmacht, die sich westwärts zog, um der vorrückenden Roten Armee zu entgehen.[2] Unmittelbar nach Kriegsende vermittelte das Mennonite Central Committee (MCC) ihrer Familie die Ansiedlung in Volendam, Paraguay; dort lebten sie ab 1948 als Mennoniten-Flüchtlinge.[3] In Paraguay heiratete Ingrid Rimland und bekam ihren ersten Sohn.[4]
Webarbeit und Kontroversen
Von Mitte der 1990er Jahre bis zu deren Abschaltung 2017 betrieb Rimland die „Zündelsite“, eine zentrale Plattform für die Verbreitung von Ernst Zündels revisionistischen Ansichten, und gilt als eine Pionierin der rechtsextremen Internet-Propaganda.[2] Die Seite wurde von der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien indiziert.[5]
Von 1996 bis 2009 verschickte sie den täglichen Newsletter „Z-Gram“, der über Zündels Strafverfolgung berichtete und seine Kommentare zu aktuellen Ereignissen während seiner Haft veröffentlichte.
Beziehung zu Ernst Zündel
Nach jahrelanger Zusammenarbeit lernte Rimland Ernst Zündel 1994 bei einer Revisionisten-Konferenz kennen und heiratete ihn 2001 in Tennessee. Sie zog von Kalifornien nach Tennessee um, wo Zündel sich 2000–2001 anschloss.
2003 wurde Zündel wegen abgelaufener US-Aufenthaltsgenehmigung inhaftiert und nach zwei Jahren Haft in den USA nach Kanada abgeschoben.[4] Im Februar 2005 wurde er endgültig nach Deutschland ausgeliefert und 2007 zu fünf Jahren Haft verurteilt; er wurde am 1. März 2010 entlassen.[6]
Einzelnachweise
- ↑ Home. Abgerufen am 25. April 2023.
- ↑ a b Benjamin W. Goossen: The Pacifist Roots of an American Nazi. In: Boston Review. 2. Mai 2019 (englisch).
- ↑ James C. Juhnke: Ingrid Rimland, the Mennonites, and the Demon Doctor. In: Mennonite Life. 60. Jahrgang, Nr. 1, 2005 (englisch).
- ↑ a b Denier may be deported from Canada In: Jewish Telegraphic Agency, 6. Mai 2003 (englisch).
- ↑ BPjM indiziert Zündelsite. In: BPjM. Abgerufen im April 2025.
- ↑ Michael Heymann: Fünf Jahre Haft für Holocaust-Leugner Zündel In: Die Welt, 16. Februar 2007 (englisch).