Informationen für die Frau
| Informationen für die Frau
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| Beschreibung | Frauen- und Gleichstellungsthemen |
| Sprache | Deutsch |
| Erstausgabe | 1952 |
| Einstellung | 2015 |
| Erscheinungsweise | monatlich |
| Herausgeber | Deutsche Frauenrat |
| ISSN (Print) | 0020-0352 |
Informationen für die Frau war der Titel der seit 1952 erscheinenden Zeitschrift des „Informationsdienstes für Frauenfragen e. V.“, aus dem sich der Deutsche Frauenrat entwickelte. Die monatlich erscheinende Fachzeitschrift vertrat frauen- und gleichstellungspolitische Positionen und dokumentierte bis 2015 die Aktivitäten der Mitgliedsorganisationen des Deutschen Frauenrats.[1]
Gründung und Geschichte
1951 schlossen sich in der Bundesrepublik 14 frauenpolitische Organisationen zum „Informationsdienst für Frauenfragen e. V.“ zusammen. Der Verein erhielt im Januar 1952 vom amerikanischen High Commissioner die Druckerlaubnis für eine eigene Publikation. Diese gab der Verein anfangs zusammen mit dem von den Amerikanern unterstützten „Büro der Frauenfragen“ der „Gesellschaft zur Gestaltung öffentlichen Lebens e. V.“ heraus,[2] das bereits seit 1950 eine Zeitschrift mit dem Titel Informationen für die Frau veröffentlicht hatte.[3] Unter Beibehaltung des Titels erschien die Fachzeitschrift seit April 1952 monatlich (mit zwei monatlichen Doppelausgaben) bundesweit und war über ein freies Abonnement erhältlich, also nicht an die Mitgliedschaft in einem der dort vertretenen Verbände gekoppelt.[4] Laut der ersten Redakteurin Annelise Glaser sollte die Zeitschrift „die Parteien, Parlamente, Presse, Rundfunk etc. über den Stand der Frauenarbeit und der Frauen überhaupt unterrichten“.[3] Die Herausgabe wurde von dem neu eingerichteten Frauenreferat des Bundesministeriums des Innern unter der Leitung von Dorothea Karsten finanziell gefördert, die Zeitschrift behielt jedoch ihre redaktionelle Unabhängigkeit.[5] 1952 kostete ein Einzelheft eine DM, doch musste der Preis aufgrund der kargen finanziellen Ausstattung mehrfach erhöht werden.[3] 1999 wurde die Publikation in FrauenRat umbenannt, und der frühere Haupttitel wurde als Untertitel beibehalten. 2015 wurde die Zeitschrift eingestellt.[6]
Satzung und Konzeption
Die Fachzeitschrift bündelte die frauenpolitischen Positionen ihrer Mitgliedsorganisationen und hatte laut Satzung die Aufgabe, deren Arbeitsergebnisse zu sammeln und zu publizieren. Neben der Dokumentation bezweckte sie die „Förderung der staatsbürgerlichen Bildung zur Sicherung der Demokratie“ (§ 2 der Satzung des Deutschen Frauenrats).[4] Die Redaktion betrieb mit der Zeitschrift Lobbyarbeit zu Gesetzesvorhaben im Sinne der von ihr vertretenen Organisationen. Die politische Einflussnahme zeigte sich unter anderem daran, dass in der Zeitschrift die Stellungnahmen der Mitglieder zu bestimmten Gesetzesvorhaben vollständig abgedruckt wurden. Beispielsweise die Ausgabe vom Mai 1952 mit den kompletten Stellungnahmen zur Ehe- und Familienrechtsreform wurde von den Justizministerien der Länder in hoher Auflage an Richter verteilt, damit sie sich über den Stand der Debatte informieren konnten.[5] In den Heften wurden immer wieder Gesetzesvorhaben und verabschiedete Gesetze veröffentlicht, so dass die Zeitschrift als Instrument der politischen Information und Mitwirkung eingestuft werden kann.
Themen
Die Zeitschriftenartikel greifen die damaligen politischen Entwicklungen auf und zeigen sie aus Geschlechterperspektive. Anfangs konzentrieren sich die Themen auf den Wiederaufbau nach dem Krieg und den Stand der Umsetzung von Art. 3 Abs. 2 GG in geltendes Recht und in die soziale Lebenswirklichkeit der Frauen. Dazu zählten Artikel über Kriegsgefangene, gesamtdeutsche Fragen, Besatzungskinder, Ehe- und Familienrechtsreform, Organisation des Rundfunks, Fragen der Völkerverständigung, Frauenbildung, Arbeitssicherheit und vieles mehr.[2] Nach der Wiedervereinigung druckte die Zeitschrift Stellungnahmen zur Verfassungskommission ab und bezog Stellung zu § 218, berichtete über die Weltfrauenkonferenz in Peking und geschlechtergerechte Sprache sowie interkulturelle Themen.[2] Da die Fachzeitschrift alle Mitgliedsorganisationen vertrat, wurden die Themen aus vielfältiger Perspektive und überparteilich, aber immer parteiisch im Sinne der Frauen dargestellt.[4] Während die ersten Themen eher dokumentarischen Charakter hatten, konzentrierten sich die späteren Artikel mehr auf die Darstellung der Zusammenhänge und Erklärung der Hintergründe.[4]
Erscheinungsbild
Die anfangs aus reinem Text bestehenden nüchtern aufbereitete Ausgaben mit dokumentarischem Charakter erhielten 1975 ein Logo des Deutschen Frauenrats und bekamen erst 1995 ein Standard-Deckblatt. Seit 1999 wurden auf dem Titelbild wechselnde Fotos abgedruckt.[3] In Zeiten des Internets wandelte sich die Aufmachung optisch und inhaltlich; die gedruckten Hefte erschienen nur noch alle zwei Monate in einem moderneren Look.
Weblinks
- 70 Jahre Deutscher Frauenrat, Webseite des Deutschen Frauenrats
Einzelnachweise
- ↑ i d a-Dachverband Ulrike Helwerth: Was heißt hier deutsch? 17. September 2020, abgerufen am 7. September 2025.
- ↑ a b c Informationsdienst für Frauenfragen e. V. (Hrsg.): Informationen für die Frau. Nr.1, Nr. 4, Nr. 7/8, Bonn Mai 1952, April 1953, Juli/August 1993.
- ↑ a b c d Irene Stoehr, Rita Pawlowski: Die unfertige Demokratie. 50 Jahre "Informationen für die Frau". (PDF) In: S. 5, 11+24. Deutscher Frauenrat, April 2002, abgerufen am 7. September 2025.
- ↑ a b c d Gudrun Beckmann-Kircher: Der Deutsche Frauenrat. Ämter und Organisationen der Bundesrepublik Deutschland. Hrsg.: Ministerialrat a.D. Dr. Edgar Randel. 1. Auflage. Droste Verlag GmbH, Düsseldorf 1984, ISBN 3-7700-7063-1, S. 44, 45, 47, 50.
- ↑ a b Angela Icken: Der Deutsche Frauenrat. Etablierte Frauenverbandsarbeit im gesellschaftlichen Wandel. Leske + Budrich, 2002, ISBN 3-8100-3600-5, S. 72, 122.
- ↑ 70 Jahre Deutscher Frauenrat - Geschichte. Abgerufen am 7. September 2025.
