In seinen Händen
| Film | |
| Titel | In seinen Händen |
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| Originaltitel | Entre ses mains |
| Produktionsland | Frankreich, Belgien |
| Originalsprache | Französisch |
| Erscheinungsjahr | 2005 |
| Länge | 88 Minuten |
| Stab | |
| Regie | Anne Fontaine |
| Drehbuch | Anne Fontaine, Julien Boivent |
| Musik | Pascal Dusapin |
| Kamera | Denis Lenoir |
| Schnitt | Luc Barnier, Philippe Ravoet |
| Besetzung | |
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In seinen Händen (Originaltitel: Entre ses mains) ist ein französisch-belgisches Filmdrama aus dem Jahr 2005. Regie führte Anne Fontaine. Als Vorlage diente der Roman "Les Kangourous" von Dominique Barbéris.
Handlung
Claire lebt mit ihrer kleinen Tochter und ihrem Mann in Lille. Sie arbeitet als Angestellte in einer Versicherungsfirma. In ihrer Freizeit trifft sie sich mit ihrer Freundin und Kollegin Valérie und praktiziert mit ihr Yoga.
Die Menschen von Lille sind beunruhigt, weil ein Serienmörder sein Unwesen treibt. Er tötet junge, alleinstehende Frauen mit einem Skalpell.
Über die Regulierung eines Wasserschadens lernt Claire in dessen Praxis den Tierarzt Laurent kennen. Der geheimnisvoll wirkende Mann bemüht sich zunehmend, schließlich sehr um sie. Sie genießt das, weil sie das Gefühl hat, kaum beachtet zu werden, aus Glas zu bestehen, durch das alle nur hindurchsehen. Daran ändert auch nichts, dass ihr Ehemann sich ein zweites Kind mit ihr wünscht und das an einem Abend thematisiert. Aber auch Laurent scheint psychische Probleme zu haben. Er deutet Anfallsleiden seines inzwischen verstorbenen Vaters an, spricht davon, dass er keine längeren Beziehungen zu Frauen pflegen kann und will und lebt allein mit seiner Mutter, die ihn in seiner Veterinärpraxis unterstützt. Beides, die kecke Aufmerksamkeit Laurents und seine rätselhafte Bedürftigkeit, beeindrucken Claire. Er scheint etwas für sie zu empfinden, denn er sucht sie immer wieder überraschend auf. Die zurückhaltende Claire öffnet sich für eine Affäre mit Laurent. Einen Seeaufenthalt mit ihrer Familie verlässt sie zwei Tage früher und kehrt unter einem Vorwand nach Lille zurück.
Sie trifft Laurent, lässt sich von ihm in eine Diskothek einladen, nimmt ihn mit sich nach Hause, wo eine zwanglos intime Atmosphäre entsteht. Die beginnenden Zärtlichkeiten aber bricht Laurent ab und geht. Am nächsten Abend, wieder in der Diskothek, fällt wahrend dessen kurzer Abwesenheit Laurents Anzugsjacke zu Boden und aus seiner Tasche ein Skalpell. Claire bricht erschrocken den Diskobesuch ab und stürzt nach Hause, wo inzwischen auch Mann und Tochter, eher als erwartet, zurückgekehrt sind. Laurent versucht bei späteren Treffen den Grund von Claires plötzlichem Sinneswandel zu erfahren, doch Claire wagt nicht, ihm ihren Verdacht zu offenbaren, der ihr selbst zunehmend als übertrieben und lächerlich erscheint. Ihre Treffen normalisieren sich wieder. Laurent lädt Claire mit ihrer Tochter in den Zoo ein, wo er als Veterinär auch die Kinderstube von Löwen betreut. Bei dieser Gelegenheit treffen sie zufällig auf Valérie. Claire macht sie mit Laurent bekannt.
Weil er Claire wegen deren familiärer Pflichten nicht treffen kann, verabredet sich Laurent mit der umtriebigen Valérie in der Diskothek, die nach einem weiteren enttäuschenden Beziehungsanlauf erneut auf Partnersuche ist. Die aufgeregte Valérie nimmt Laurent mit nach Hause. Mit Beginn der Zärtlichkeiten tötet Laurent in einem Anfall Valérie mit dem mitgeführten Skalpell. Am nächsten Morgen findet Claire die Leiche, da sie wieder zum gemeinsamen Yoga verabredet waren. Während der polizeilichen Vernehmung realisiert Claire die Bestätigung ihres Verdachts, dass Laurent der gefürchtete Skalpellmörder ist. Darüber aber schweigt sie.
Claire entwickelt nunmehr Angst vor Laurent. Als sie ihn wieder im Versicherungsgebäude sieht, stürzt sie davon und verbarrikadiert sich in ihren Büroräumlichkeiten. In ihrer Furcht bestellt sie ihren Ehemann zur abendlichen Abholung ein. Der verspätet sich, wobei Laurent sie derweil am Ausgang aufsucht. Ihm war aus Claires Verhalten klargeworden, dass sie um seine Verbrechen wissen muss. Doch er bittet sie nur, ihm zu helfen. Zwar sieht sie ihren Ehemann, der mittlerweile angekommen ist, macht sich ihm gegenüber aber nicht bemerkbar und geht zu Laurent, begibt sich in seine Hände. Er ist zärtlich zu ihr. Aber wieder bricht sein Anfall aus. Doch er verletzt Claire nur leicht am Hals und richtet das Skalpell dann gegen sich selbst. Claire begleitet ihn im Sterben und verlässt ihn dann.
Kritik
„Ein kühl und elegant inszeniertes Psychodrama mit zwei faszinierend ambivalent gezeichneten Hauptfiguren, deren brillante Darsteller alle Register komplexer Charakterisierungskunst ziehen. Der Flirt mit dem Abgründigen wird dabei nonchalant als folgerichtiger Ausbruchsversuch aus einer festgefahrenen Existenz gekennzeichnet.“
Weblinks
- In seinen Händen bei IMDb
Einzelnachweise
- ↑ In seinen Händen. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 10. September 2025.