Immanuel Bloch

Immanuel Felix Bloch (* 16. November 1972 in Fulda) ist ein deutscher Physiker und Hochschullehrer.

Leben

Immanuel Bloch wurde 1972 in Fulda als Sohn eines Chemikers und einer Deutschlehrerin geboren und wuchs in Schlüchtern auf.[1]

Er studierte von 1991 bis 1995 an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn und schrieb 1996 seine Diplomarbeit über Stimulierte Lichtkräfte mit Pikosekunden-Laserpulsen in der Gruppe von Dieter Meschede.[2] Als Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes ging er dann zu einem einjährigen Forschungsaufenthalt an die Stanford-Universität zu Mark Kasevich[3] und begann 1998 seine Promotion an der Ludwig-Maximilians-Universität München bei Theodor Hänsch über Atomlaser und Phasenkohärenz atomarer Bose-Einstein-Kondensate (Abschluss 2000).[4] Während dieser Zeit war er wissenschaftlicher Angestellter des Max-Planck-Instituts für Quantenoptik in Garching, wo er bis 2002 als wissenschaftlicher Mitarbeiter blieb. Im Mai 2002 wechselte er an die Ludwig-Maximilians-Universität in München. Nachdem er Anfang 2003 Angebote der Stanford-Universität und der Universität Yale abgelehnt hatte, war er ab Ende 2003 C4-Professor an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.[1] 2005 erhielt er als bis dahin jüngster Preisträger den Leibnizpreis der DFG.[5] 2009 wechselte er als Direktor ans Max-Planck-Institut für Quantenoptik und als Professor an die Fakultät für Physik der Ludwig-Maximilians-Universität München. Seit 2009 ist er zudem Mitglied bei der Nanosystems Initiative Munich (NIM).

Seit 2022 zählt der Medienkonzern Clarivate ihn aufgrund der Zahl der Zitationen zu den Favoriten auf einen Nobelpreis (Clarivate Citation Laureates).[6]

Werk

Bloch gelang mit der Gruppe um Theodor Hänsch während seiner Promotion 1999 die Entwicklung eines Atomlasers mit einem Bose-Einstein-Kondensat (BEC). Er beschäftigt sich vor allem mit der Manipulation von BECs durch Gitter aus Lichtwellen (Laserstrahlen). Mit diesen Methoden gelang es 2002 erstmals, ein BEC in einen anderen Materiezustand, den Mott-Isolator-Zustand, zu überführen.[7]

Auszeichnungen und Mitgliedschaften

Einzelnachweise

  1. a b Mit Einsteins Enkel in die Quantenwelt. In: Cicero. 2005, abgerufen am 23. Januar 2025.
  2. Immanuel Bloch. In: mpg.de. Abgerufen am 23. Januar 2025 (Kurzbiographie).
  3. PREISTRÄGER 2007: Prof. Dr. Immanuel Bloch: Atome in Gittern aus Licht. (pdf) Philip Morris Stiftung, 2007, abgerufen am 23. Januar 2025 (S. 4f).
  4. Curriculum Vitae. (pdf) 12. Februar 2024, abgerufen am 23. Januar 2025.
  5. Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis 2005. In: dfg.de. Abgerufen am 23. Januar 2025.
  6. Clarivate Reveals Citation Laureates 2022 – Annual List of Researchers of Nobel Class. In: Clarivate. Abgerufen am 21. September 2022 (englisch).
  7. Prof. Dr. Bloch über Simulierte Quantenwelten
  8. Datenbank der Träger des Bundesverdienstordens der Bundesrepublik Deutschland, Bundespräsidialamt
  9. Mitgliedseintrag von Immanuel Felix Bloch (mit Bild und CV) bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, abgerufen am 8. Mai 2022.
  10. Verleihung des Hector Wissenschaftspreises
  11. Gründungszeremonie der Hector Fellow Academy
  12. Harvey Prize 2015
  13. Von Mediävistik bis Experimentalphysik: Bayerische Akademie der Wissenschaften wählt 11 neue Mitglieder. Bayerische Akademie der Wissenschaften, 22. März 2018, abgerufen am 17. November 2022.
  14. Ehrung für herausragende Leistungen in der universitären Lehre. In: stmwk.bayern.de. 24. Oktober 2018, abgerufen am 24. Juli 2021.
  15. München: Hightech-Preis für Quantenphysiker Immanuel Bloch. In: Süddeutsche Zeitung. 10. April 2025, abgerufen am 26. April 2025.