ILF Consulting Engineers

ILF Consulting Engineers

Logo
Rechtsform Gesellschaft mit beschränkter Haftung
Gründung 1967
Sitz Rum b. Innsbruck (Österreich)
Leitung Klaus Lässer
Mitarbeiterzahl über 3000
Branche Ingenieur- und Beratungsunternehmen
Website www.ilf.com

ILF Consulting Engineers ist ein internationales Ingenieur- und Beratungsunternehmen, das in den Geschäftsbereichen Energie & Klimaschutz, Wasser & Umwelt, Verkehr & Urbane Räume sowie Ressourcen & Nachhaltige Industrie tätig ist.[1]

Geschichte

Die Anfangsjahre von ILF sind eng mit der Geschichte der Transalpinen Ölpipeline (TAL) verbunden, welche von Triest über die Alpen bis nach Ingolstadt führt. Durch ihre Mitarbeit bei der Planung der TAL lernten sich die beiden Ingenieure Pius Lässer und Adolf Feizlmayr kennen.[2] Die Unternehmensgründung von ILF erfolgte dann im Jahr 1967 durch Pius Lässer († 2023) in Innsbruck (Österreich) und wurde mit dem Beitritt von Adolf Feizlmayr 1969 zur „Ingenieurgemeinschaft Lässer-Feizlmayr“ (ILF) erweitert.

Zu weiteren frühen Projekten, die ILF bearbeitet hat, zählen der knapp 14 km lange Arlberg-Straßentunnel, das 467 km lange Fernwassertransportsystem zur Versorgung von Saudi-Arabiens Hauptstadt Riad mit Trinkwasser, mehrere Teilabschnitte von Eisenbahn-Hochgeschwindigkeitsstrecken in Deutschland, sowie die 990 km lange ITP-Pipeline zwischen dem Irak und der Türkei.[3] Für die Zusammenarbeit mit der Militärjunta in Myanmar bei einem Staudammprojekt wurde ILF von Aktivisten kritisiert. Das Unternehmen gab an, dass aus Sicherheitsgründen der Staudammbau nach dem Putsch nicht ohne weiteres beendet werden konnte und inzwischen keine Zusammenarbeit mehr bestehe.[4][5]

Derzeit (Stand Dezember 2023) erstellt ILF gemeinsam mit chinesischen und pakistanischen Partnern die Pläne für eine 207 km lange Wasserpipeline, die den Wassermangel der pakistanischen Großstadt Karatschi beheben soll.[6]

Mit dem Generationenwechsel in der Führung von ILF Anfang der 2000er-Jahre änderte sich auch die Struktur der Unternehmensgruppe ILF. In den über 45 Bürostandorten auf sechs Kontinenten beschäftigen die Firmen der ILF-Gruppe über 3000 Mitarbeiter. Das Unternehmen befindet sich vollständig im Privatbesitz der Gründerfamilien. Die ILF-Gruppe wird von seinem Sohn Klaus Lässer als CEO geführt.[7]

Gründer

Pius Lässer wurde 1931 geboren und wuchs mit zwei Geschwistern auf einem Bauernhof in Vorarlberg auf. Anschließend studierte er an der technischen Hochschule in Graz Bauingenieurwesen (Diplom 1958) und Wirtschaftsingenieurswesen (Diplom 1960). Die erste Berufstätigkeit erfolgte im Büro Dr. Merkel, Wiesbaden, mit der Planung von Wasserprojekten sowie anschließend im Büro Dorsch-Gehrmann, Wiesbaden, mit Infrastrukturprojekten – schwerpunktmäßig Produktenpipelines, Pumpstationen und Tanklager für die NATO. Ab dem Jahr 1965 leitete Pius Lässer das von der Fa. Bechtel – San Francisco – in Innsbruck zum Bau der Transalpinen Ölleitung gegründete technische Büro. Nach der Gründung von ILF folgten die Leitung und Mitarbeit bei vielen Projekten gemeinsam mit Adolf Feizlmayr. Ab 2007 wechselte er in den Firmenbeirat und von 2014 bis Ende 2019 in den Aufsichtsrat der ILF-Gruppe. Pius Lässer ist Vater von vier erwachsenen Kindern.[2]

Im Laufe seines Lebens erhielt Pius Lässer folgende Auszeichnungen:


Adolf Feizlmayr wurde 1937 geboren und wuchs mit fünf Geschwistern auf einem Bauernhof in Oberösterreich auf. Er studierte an der Montanuniversität Leoben Erdölwesen. Nach dem Hochschulstudium, das er 1961 mit Auszeichnung abschloss, nahm er eine Anstellung bei der Rohölgewinnungs AG (RAG) in Wien und Zistersdorf, Niederösterreich, an.

1965 wechselte Adolf Feizlmayr zur Transalpine Ölleitung in Österreich Ges.m.b.H. 1966 wurde er von TAL an Bechtel (Generalplaner) abgestellt, und im Alter von 29 Jahren Assistant Project Manager für den österreichischen Abschnitt der TAL. Von 1967 bis 1969 war Adolf Feizlmayr technischer Direktor der TAL in Österreich. Im Jahr 1969 trat er als Partner in das Ingenieurbüro von Pius Lässer ein, um die Ingenieurgemeinschaft Lässer-Feizlmayr (ILF) Innsbruck/München zu gründen.

Im Jahr 2007 wurde er in den Beirat von ILF berufen und von 2016 bis 2019 war er Vorsitzender des Aufsichtsrats der ILF-Gruppe.[2]

2015 errichtete er gemeinsam mit Klaus-Peter Aumayr die Adolf Feizlmayr-Stiftung, die talentierte Studierende unterstützt und Forschungsprojekte vor allem im Bereich der erneuerbaren Energien fördert.[10]

Adolf Feizlmayr ist seit 1963 verheiratet und hat einen Sohn.[2]

Er erhielt folgende Auszeichnungen:

Adolf Feizlmayr unterstützt die ILF-Ingenieure noch immer mit seiner Expertise.[2]

Einzelnachweise

  1. Willkommen bei ILF Consulting Engineers. Abgerufen am 28. März 2024.
  2. a b c d e Firmengründer. Abgerufen am 28. März 2024.
  3. Geschichte. Abgerufen am 28. März 2024.
  4. Mathias Peer: Wie deutsche Unternehmen mit der Militärjunta Geschäfte machen. In: Handelsblatt. 16. März 2023, abgerufen am 28. März 2024.
  5. Siobhán Geets, Stefan Melichar: Myanmar: Wasserkraft Made in Austria für eine sanktionierte Militärdiktatur. In: Profil. 14. März 2023, abgerufen am 28. März 2024.
  6. orf.at Tirol red: Pakistan: Tirol hilft Wasserproblem zu lösen. 26. Dezember 2023, abgerufen am 8. April 2024.
  7. Über ILF-Gruppe. Abgerufen am 28. März 2024.
  8. a b Landespressestelle Land Vorarlberg: Willkommen. Abgerufen am 7. März 2025.
  9. Tiroler Ehrenzeichen verliehen - oesterreich.ORF.at. Abgerufen am 7. März 2025.
  10. Adolf Feizlmayr-Stiftung. Abgerufen am 7. März 2025.
  11. Aufstellung aller durch den Bundespräsidenten verliehenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich ab 1952. Abgerufen am 7. März 2025.
  12. Jahresbericht 2003. Abgerufen am 7. März 2025.
  13. Goldener Ehrenring - TUM. Abgerufen am 7. März 2025.
  14. Jahresbericht 2020. Abgerufen am 7. März 2025.
  15. Amt der Tiroler Landesregierung: LH Mattle: „Herzlichen Dank für das Bekenntnis zu und den Einsatz für Tirol“. 9. Mai 2023, abgerufen am 7. März 2025.