International Christian Fellowship
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| International Christian Fellowship | |
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| Allgemeines | |
| Organisation | Mischform zwischen presbyterianischen und episkopalen Elementen, wobei das episkopale im Vordergrund steht. |
| Besonderheiten | keine Mitgliedschaften; allein durch Spenden finanziert |
| Verbreitung | Schweiz, Deutschland, Österreich, Tschechien, Niederlande, Kroatien, Polen, Ukraine, Israel, Italien, Kambodscha, Albanien und Brasilien |
| Gründung | |
| Gründungsort | Zürich |
| Sonstiges | |
| Humanitäre Einrichtungen | sozialdiakonische Einrichtung „ICF Foundation“ |
| Steuerliche Stellung | Gemeinnütziger Verein; Freikirche |
| Auch genannt: | ICF Church |
| Website | www.icf.church |
ICF (phonetisch ['aɪsiːɛf], für International Christian Fellowship), auch „ICF Church“ genannt, ist eine 1996 entstandene und in mehreren Ländern tätige, interdenominationell und überkonfessionell ausgerichtete christliche Freikirche, die zur neocharismatischen Bewegung gezählt wird. Die Freikirche orientiert sich eher an einem jüngeren Publikum[1] und steht wegen ihrer sektenhaften Züge sowie ihrem Umgang mit Homosexualität in der Kritik.
Verbreitung
Die Dachorganisation ICF Movement fördert Gemeindegründungen über ihre Strukturen in der Schweiz, Deutschland und international.
So existierten im April 2015 in der Schweiz zehn ICF-Gemeinden, in Deutschland elf, sechs im übrigen europäischen Ausland und zwei in weiteren Ländern, wobei einige Gemeinden als sogenannte Multisite-Church fungieren, d. h. eine Gemeinde, die sich an mehreren Standorten trifft.[2] 2016 gab es 51 ICF-Kirchen in ganz Europa mit geschätzten 12.000 bis 15.000 Besuchern pro Woche.[3] Bis zum Mai 2017 war die Zahl der ICF-Kirchen weltweit auf 60 angewachsen und Leo Bigger kündigte bei der Vorstellung der Vision Sunday ICF 2.0 die Gründung einer Reihe weiterer ICF-Kirchen im Jahr 2017 an.[4]
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Mehrere Gemeindegründungen des ICF wurden zwischenzeitlich wieder aufgelöst, u. a. in Deutschland (Berlin-Friedrichshain, Bonn, Braunschweig, Coburg und Lippe), Niederlande (Zaanstad), Norwegen (Trondheim), Österreich (Bregenz), Schweiz (Aarau, Baden, Thurgau und Zofingen) und Vereinigtes Königreich (London).[2][40]
Das ICF beschäftigt in der Ursprungsgemeinde in Zürich 60 hauptamtliche Mitarbeiter (der Personalaufwand für 2015 macht 52 Prozent des Budgets aus). Damit werden in einer celebration (Gottesdienst) 2015 in allen sechs Locations (Versammlungsorte) nach eigenen Angaben wöchentlich 3.200 Besucher erreicht.[41][42]
Lehre und Kultur
Die ICF-Bewegung sieht sich als neocharismatische Bewegung, weil sie sich in theologischen Grundsatzfragen nicht zwischen evangelikalem und charismatischem Gedankengut festlegen will.
Als Fundament der Lehre gilt die Bibel, zudem orientiert sich das ICF am apostolischen Glaubensbekenntnis und der Lausanner Verpflichtung.[43] Daher ist die Bewegung lehrmäßig nahe bei den anderen evangelischen Kirchen und Freikirchen einzuordnen und grenzt sich selbst von sektiererischen Strömungen ab. In den lokalen Kirchen gibt es keine einheitliche theologische Prägung, die einzelnen Gemeinden sind unterschiedlich stark evangelikal und charismatisch geprägt. Die Bibelauslegung entspricht der evangelikalen Tradition, auch in sexualethischen Fragen wie vorehelichem Geschlechtsverkehr nimmt das ICF eine konservative Position ein. Die ICF sieht Homosexualität als „Störung“, die behoben werden könne, sie wird mit Konversionstherapien in Verbindung gebracht.[44][45]
Zentraler Aspekt der Lehre ist laut ICF, Menschen in eine persönliche und wachsende Beziehung mit Jesus Christus zu führen, so dass er wie ein anwesender, ganz persönlicher Freund ist, mit dem man andauernd kommuniziert.[46]
Das ICF Movement hat als gemeinsamen Nenner eine Vision entwickelt, nach der sich die einzelnen ICF-Kirchen ausrichten:[47]
- Wir träumen von einer Kirche, die am Puls der Zeit steht
- Hier finden Menschen eine persönliche Beziehung zu Jesus Christus
- In dieser Kirche erleben Menschen echte Liebe und Gemeinschaft
- Begabungen werden entdeckt und gefördert
- Die Kirche, von der wir träumen, ist leidenschaftlich, wächst ständig und hat positive Auswirkungen auf unsere Gesellschaft
2018 formulierte der Theologe Manuel Schmid fünf Merkmale der ICF-Kultur:[48]
- Progressiv – Kultur der Zukunftserwartung (Träume haben, Visionen verwirklichen durch den Glauben in die Kraft des Evangeliums und in die Liebe Gottes)
- Passioniert – Kultur der Leidenschaft (Leidenschaft ist anziehend, gerade auch weil Gott seine Kirche nicht aufgegeben hat)
- Partizipativ – Kultur der Bevollmächtigung (neue Gefäße dienen der Beteiligung, dem Zutrauen, der Multiplikation und der Ideenverwirklichung der Personen, welche sich der Gemeinde zugehörig fühlen)
- Pragmatisch – Kultur der Fehlertoleranz (Menschen fordern und fördern, Experimentieren heißt Lernerfahrungen machen und Fehlertoleranz soll zu besseren Resultaten führen)
- Persönlich – Kultur der Lebensnähe (Menschen kommen und identifizieren sich mit erfolgreichen und authentischen, kämpfenden und verletzlichen Leitern)
Gottesdienst und Praxis
Gottesdienste
Die Gottesdienste werden im ICF Celebrations genannt. Vor allem hier soll das Motto am Puls der Zeit sichtbar werden. Beliebt sind Predigtserien, in denen ein bestimmtes Thema in mehreren aufeinander folgenden Wochen in den Gottesdiensten und in Smallgroups genannten Gesprächskreisen behandelt wird. Die Predigten (von der ICF Messages genannt) sind sehr um Anschaulichkeit bemüht, und ein erklärtes Ziel der ICF Movement ist es, dass die Predigten von den Gläubigen umgesetzt werden können; sie rufen also die Gottesdienstbesucher auf, umzudenken und konkret zu handeln.
Moderne Musik im Stil von Rock, Pop, House, Dance oder Soul ist Teil jedes Gottesdienstes. Die gesamte Feier und darin vor allem der Anbetungsteil ähnelt den Gottesdiensten der Hillsong Church oder anderen attraktionalen Gemeinden. Hierbei spielt moderne Veranstaltungstechnik eine auffällige Rolle, und alle ICF-Gemeinden gestalten ihre Gottesdienste mit ähnlichen modernen Mitteln wie Videoclips, Interviews und kurzen Theaterstücken. Musikstücke entstehen zum Teil aus dem ICF selbst, vielfach aber werden andere Bands beliehen, das heißt die Rechte für die entsprechenden Songs gekauft und diese dann mit den kircheneigenen Bands gespielt.
Auffällig ist ein massiver und konsequenter Gebrauch von Anglizismen wie z. B. Celebration für Gottesdienst, Message für Predigt, Worship für Lobpreismusik.
Außer den Gottesdiensten bietet das ICF Kurse an, etwa über Glaubensgrundlagen, persönliche Begabungen, den Umgang mit Geld oder Leiterschaftsausbildung.
Smallgroups
Seit 2002 gibt es im ICF ein Kleingruppen-Modell (Smallgroups genannt), wie es auch in den meisten anderen christlichen Kirchen zu finden ist (dort traditionell bekannt als Hauskreis). Diese Gruppen sollen durch persönlichen Austausch den Glauben festigen und vertiefen und die Gemeinschaft untereinander fördern. Die Gestaltung der meist wöchentlichen oder zweiwöchentlichen Treffen ist den Gruppenmitgliedern überlassen; einige legen vor allem Wert auf geistlichen Austausch, andere auf den Aspekt der Gemeinschaft.
Anfangs wurde im Rahmen der Kleingruppen in einigen ICFs das aus Kolumbien stammende sogenannte G12 eingeführt, ein System, bei dem der G12-Leiter seine Teilnehmer wiederum zu G12-Leitern ausbildet. Das Konzept wurde jedoch aufgrund der starken Bindung an die G12-Leiter kritisiert, und es wurden dem ICF dadurch sektiererische Strukturen vorgeworfen. So wurde G12 schon bald wieder abgeschafft und darauf verzichtet.[49]
ICF College
In Zürich, München, Mannheim, Berlin und Karlsruhe wird im sogenannten ICF-College eine Laienausbildung in den Basisfächern „Bible Challenge“ (Bibelstudium), „Leadership Challenge“ (Leitungsgrundlagen) und „Life Challenge“ (Selbst- und Sozialkompetenz) sowie in Vertiefungsfächern eine theologische Ausbildung angeboten, die sich an Bibelschulen orientiert.[50]
ICF Worship
Unter dem Namen ICF Worship produziert die Freikirche ICF Zürich sowie das ICF Movement Worship Musik. Die Songs kommen aus der lokalen Kirche und haben als Ziel, "Menschen in die Gegenwart Gottes zu führen". Seit Anfang 2013 arbeitet ICF Worship eng mit Integrity Music (UK/USA) zusammen. Integrity Music publiziert und verwaltet die ICF Worship Songs weltweit und unterstützt ICF Worship bei der Verbreitung der Songs in den Kirchen weltweit. Seit 1996 wurden mehr als 20 CDs produziert und mehrere Konzert- und Musicaltourneen durchgeführt.
ICF TV
Seit August 2010 werden halbstündige Aufzeichnungen von Predigten, die der ICF-Pastor Leo Bigger in Zürich gehalten hat, über das Fernsehen verbreitet. Die Sendungen können über die eigene Website von ICF TV und über Ausstrahlungen diverser Sender angesehen werden (Rhein-Main TV, Das Vierte, Super RTL und andere).[51]
Organisation: Aufbau, Führung und Finanzierung
Gemeindestruktur
Der Hauptsitz befindet sich in Zürich (sog. Mutterkirche). Die Schweizer ICF-Gemeinden sind als Non-Profit-Organisationen im Sinne eingetragener Vereine in den jeweiligen Handelsregistern der Kantone eingetragen, die deutschen ICFs sind gemeinnützige e.V und in Österreich ist das ICF Teil der Freikirchen Österreich und dadurch eine Körperschaft des öffentlichen Rechts.
Im Gegensatz zu den meisten anderen Freikirchen kennt das ICF Movement keine verbindliche Mitgliedschaft. Jeder Besucher darf selbst entscheiden, ob er sich als Teil der Kirche sieht oder nicht. Dementsprechend finden auch keine demokratischen Gemeindeversammlungen statt, bei denen über Entscheidungen abgestimmt wird, sondern Entscheidungen werden meist von einem Leitungsteam getroffen, das sich aus Schlüsselpersonen in der Kirche zusammensetzt. Dies macht die Kirchenstruktur etwas hierarchischer, doch auch dynamischer, da Veränderungsprozesse schneller eingeleitet werden können. Die Struktur der ICF-Kirchen ist eine Mischform zwischen presbyterianischen und episkopalen Elementen und ist nicht überall gleich.
Das Gemeindeleben selbst wird hauptsächlich durch ehrenamtliche Mitarbeiter gestaltet. Ziel sei es, dass jeder nach seinen Begabungen eingesetzt werde und durch seine Mitarbeit aufblühe. Nach Aussage von ICF ist die Mitarbeit freiwillig.[52]
Finanzierung
Die ICF-Gemeinden werden nicht staatlich, sondern durch Spenden finanziert, deshalb wird in ICF-Veranstaltungen regelmäßig um Spenden gebeten. Als theologische Begründung wird wie von den meisten Freikirchen auf die Abgabe an den jüdischen Tempel verwiesen, die in der Bibel als Pflicht der Gläubigen angeführt wird.[40]
An finanziellen Entscheidungen beteiligt ist in der Regel eine Gruppe, die aus dem lokalen Hauptpastor (der vom ICF „Senior Pastor“ genannt wird) und den örtlichen Diakonen (die „Ministryleiter“ genannt werden) besteht.
Geschichte

Der Schweizer Heinz W. Strupler, Gärtner und Gemeindegründer, der bereits in der Newlife-Bewegung, der Schweizer Version der Jesus-People, ab Ende der 1960er Jahre eine wichtige Rolle spielte, organisierte am 19. August 1990 einen überkonfessionellen Lobpreis-Gottesdienst in der St.-Anna-Kapelle der Evangelischen Gesellschaft Zürich. Es wurden 380 Personen gezählt.[53] Die junge Gemeinde ließ sich später in der alten Börse in Zürich nieder.
Aus der ICF heraus entstanden 1990 das Institut für Gemeindebau und Weltmission sowie 1992 verschiedene christliche Gemeinden, so die Evangelische Gemeinde Glockenhof (später Limmatgemeinde genannt), die English Church of Zurich und die Assemblée Chrétienne de Zurich.
1993 zog die Gemeinde für kurze Zeit in den Glockenhof, dann für ein paar Monate in das Bahnhofs-Einkaufszentrum Shopville um. 1994 übergab Heinz W. Strupler Leo Bigger die Leitung des ICF. Ab diesem Jahr fanden die ICF-Gottesdienste im Hotel Limmathaus statt.[54]
1996 gründeten Leo Bigger und weitere den Verein ICF Church, der 1999 in icf-zürich umbenannt wurde. Schon damals war ihr erklärtes Ziel, eine internationale Bewegung zu werden.[55]
1997 zog die ICF Church vom Hotel Limmathaus in die alte Börse am Paradeplatz in Zürich um. 1998 diversifizierte die Bewegung ihre Gottesdienste, um verschiedene Altersgruppen ansprechen zu können: Groundzero- (13 bis 15 Jahre), Youthplanet- (16 bis 19 Jahre) und seit 2002 gibt es den Zwänzger-Gottesdienst (20 bis 25 Jahre). Seit wenigen Jahren gibt es zudem den GenX-Gottesdienst für über 25-Jährige (GenX steht für Generation X).
1999 wurden in Basel und Bern, im Jahr 2000 in Nürnberg neue ICF-Gemeinden gegründet.
2002 wurden im ICF Hausbibelkreise mit jeweils zwölf Personen nach dem Vorbild einer kolumbianischen Gemeinde von César Castellanos in Bogotá gebildet. Dieses G12-Prinzip – die später als Smallgroups bezeichnet wurden – wurde später wieder fallengelassen. Im selben Jahr verlegte die Zürcher ICF-Gemeinde ihren Standort von der alten Börse in die Maag-Event-Hallen im Kreis 5 in Zürich mit 1900 Sitzplätzen.[55]
2005 organisierte ICF Zürich den Kongress Leadership in Style mit den Gastreferenten Walter Heidenreich, Robert Schuller und Magnus Persson, den 1500 Teilnehmer besuchten. Im gleichen Jahr wird das Verlagshaus ICF Media GmbH gegründet.
2006 feierte die ICF-Bewegung ihr zehnjähriges Bestehen. Die Feier war mit einer Konferenz verbunden und wurde mit der Feier zu Christi Himmelfahrt zusammengelegt. Sie erhielt intern die Bezeichnung Big10 (ausgesprochen Big Ten in Anlehnung an Big Ben). Etwa 3500 Personen besuchten den Anlass mit verschiedenen Gastreferenten und der britischen Band delirious? im Eishockeystadion Kolping Arena in Kloten. Im selben Jahr wurde die sozialdiakonische Stiftung Acts gegründet.
2008 eröffnete ICF in Rapperswil und Winterthur zwei neue Standorte unter dem Motto: One Church – Three Locations. Ebenso wurde das ICF College mit wöchentlichen theologischen Vorlesungen gestartet.
2010 wurden erstmals ICF-Gottesdienste auf zwei Privat-Fernsehkanälen, Star TV und Das Vierte, übertragen. Im selben Jahr wurden die ICF-Filialen Winterthur, Rapperswil und Wetzikon organisatorisch in das ICF Zürich eingegliedert unter dem Motto: One Church – Four Locations.[55]
2011 wurden Biggers Predigten auch auf dem deutschen Sender Main TV und Austria 9 ausgestrahlt. Ebenso fand die Feier zum 15-Jahr-Jubiläum im Hallenstadion Zürich statt. Dieses Mal hieß der Event The Big 15[56] und wurde von etwa 7.000 Menschen besucht. Durch das hohe Interesse auch seitens der Medien wurde der Event kritisiert, als Beispiel sei der Tages-Anzeiger erwähnt.[57] Die ICF Band veröffentlichte das Album Take a Stand, der Titelsong eroberte Platz eins auf den Schweizer iTunes-Charts.
Von Anfang 2012 bis April 2013 war die ICF Zürich im Güterbahnhof lokalisiert, danach wechselte es in die nur wenige Meter entfernte Maaghalle.
Seit 2017 hält das ICF Zürich seine Gottesdienste in der Mehrzweckhalle „The Hall“ im Dübendorfer Stadtteil Stettbach ab. Die Kosten für den Umbau der fest gemieteten Räumlichkeiten sind mit 4,9 Mio. Franken veranschlagt und werden mit Spenden finanziert.[58]
Verbindungen zu anderen Kirchen
Das ICF gehört keiner ökumenischen Organisation an. Sie ist folglich auch nicht Mitglied der ACK (Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen). Viele Leiter von ICFs beteiligen sich an Aktionen der Evangelischen Allianz. Es gibt Gemeindebeteiligungen an überkonfessionellen Aktionen:
- Karlsruhe ist im Netzwerk Forum Christlicher Leiter Karlsruhe vertreten. Steffen Beck, Pastor des ICF Karlsruhe, ist auch aktuell der Vorsitzende der Evangelischen Allianz Karlsruhe und einer der Erstunterzeichner der deutschlandweiten Aktion Zeit zum Aufstehen.[59][60]
- Die meisten deutschen ICFs wie München, Augsburg, Singen etc. sind Mitglieder der Evangelischen Allianz.[61][62]
- Nürnberg unterstützte 2006 das ökumenische Fest für Fußballfreunde, ist in Kontakt mit der Evangelischen Allianz und LUX, einem Jugendkirchenprojekt der evangelischen Kirche.[63]
- In der Schweiz sind neun lokale ICF-Gemeinden Mitglied bei der zuständigen Lokal- oder Regional-Sektion der Schweizerischen Evangelischen Allianz.[64]
- Mittelland beteiligt sich mit der reformierten Landeskirche und diversen Freikirchen an der Gebetswoche der Evangelischen Allianz.
- In Österreich sind alle existierenden ICF-Gemeinden Teil des Gemeindebundes Freie Christengemeinde – Pfingstgemeinde und somit Mitglieder der Freikirchen in Österreich (FKÖ). Dadurch sind sie in Österreich staatlich als Körperschaft des öffentlichen Rechts anerkannt.
Das ICF wurde im September 2019 als Mitglied in den Verband Evangelischer Freikirchen und Gemeinden in der Schweiz aufgenommen. Im Juni 2021 trat das ICF aus dem Dachverband wieder aus und begründete dies mit der Notwendigkeit, sich auf die eigene Arbeit konzentrieren zu wollen.[65]
Rezeption und Kritik
Früher stand das ICF wegen des inzwischen aufgegebenen Hauskreis-Prinzips „G12“ in der Kritik, weil dies als Schneeballsystem galt.
Der Zürcher Journalist und Sekten-Experte Hugo Stamm spricht von einem „radikalen Glaubenssystem“[66] und sieht in der ICF „klare Attribute der Sektenhaftigkeit“. In den Predigten werde ein „fragwürdiges Gottesbild“ vermittelt und es werde zu Unterwerfung und Selbstaufgabe aufgerufen.[67] Außerdem kritisiert Stamm, dass gelegentlich moralischer Druck zum Spenden ausgeübt werde.[68] In der Kritik steht ICF außerdem wegen ihres Umgangs mit Homosexualität. ICF lehnt diese als Sünde ab und sieht sie als „Folge von ungelösten Fragen in der persönlichen Identität“.[68]
Die Fachstelle Infosekta beschreibt die Glaubenssätze des ICF als „evangelikale Doktrin in modernem Gewand“. Bei stark involvierten Personen könne es zu Entfremdung von Familie und Freunden kommen, außerdem könnten Gläubige großen psychischen Stress bei Zweifeln erfahren und es gebe einen problematischen Umgang mit psychischen Grenzsituationen. Infosekta kritisiert, dass psychisches Leiden vor allem mit mangelndem Glauben erklärt werde, teilweise mit „Dämonenbefall“. Depression würden oft nicht als solche erkannt.[69][66]
Literatur
- Georg Schmid (Hrsg.): Die Kirchen, Sekten, Religionen. Religiöse Gemeinschaften, weltanschauliche Gruppierungen und Psycho-Organisationen im deutschen Sprachraum. 7. Auflage. Theologischer Verlag Zürich, Zürich 2003, ISBN 3-290-17215-5.
- ICF Mittelland (Hrsg.): Portrait ICF Zofingen, Eigendruck 2005.
- ICF Mittelland (Hrsg.): Geschäftsbericht (ICF Zofingen), Eigendruck 2006.
- Francis Müller: Selbsttransformation und charismatisch evangelikale Identität. Eine vergleichende ethnosemantische Lebenswelt-Analyse. Springer VS, Wiesbaden 2015, ISBN 978-3-658-09250-4, S. 70–81 und 243–249 (Dissertation an der Universität Bayreuth 2013).
Weblinks
- Offizielle Website
- Informationsseite zu icf von Relinfo
- Sonja Friess: „Marktförmige Inszenierung und leibsozialisatorische Massnahmen. Das Doppelgesicht der ‚International Christian Fellowship‘ ICF“ eine kritische Analyse aus dem Jahr 2004
- Thomas Hanimann: „ICF. Für junge Menschen der Inbegriff von Kirche.“ Artikel auf dem christlichen Webportal livenet.ch
- „Schweiz: ICF – Gemeinden. Ein Rockkonzert? Ein Gottesdienst!“, ein kurzer Erfahrungsbericht.
Einzelnachweise
- ↑ Simon Hehli: Unglaublich begeistert von Jesus. In: Neue Zürcher Zeitung. 15. Juni 2016 (nzz.ch).
- ↑ a b ICF Movement: Locations; abgerufen am 20. April 2015.
- ↑ 20 Jahre ICF: Am Puls der Zeit, Idea, Artikel vom 14. Mai 2016.
- ↑ Vision Sunday - ICF 2.0 ( des vom 16. August 2017 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., ERF Medien, Aufzeichnung von ICF-TV aus der Samsung Hall in Zürich vom 26. Mai 2017
- ↑ ICF Basel: Locations; abgerufen am 20. April 2015
- ↑ ICF Bern: Locations ( vom 27. April 2015 im Internet Archive); abgerufen am 20. April 2015
- ↑ ICF Chur: Locations; abgerufen am 20. April 2015
- ↑ ICF Mittelland: Locations ( vom 27. April 2015 im Internet Archive); abgerufen am 20. April 2015
- ↑ ICF Lausanne: Villes ( des vom 27. April 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.; abgerufen am 20. April 2015
- ↑ ICF Genève: Villes ( des vom 27. April 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.; abgerufen am 20. April 2015
- ↑ ICF Zug: Locations ( vom 27. April 2015 im Internet Archive); abgerufen am 20. April 2015
- ↑ ICF Luzern: Locations ( vom 27. April 2015 im Internet Archive); abgerufen am 20. April 2015
- ↑ ICF Zentralschweiz: Locations ( vom 27. April 2015 im Internet Archive); abgerufen am 20. April 2015
- ↑ ICF Schaffhausen: Locations; abgerufen am 20. April 2015
- ↑ ICF St. Gallen: Kontakt; abgerufen am 20. April 2015
- ↑ ICF Zürich: Locations ( des vom 29. Juli 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.; abgerufen am 20. April 2015
- ↑ ICF Augsburg: Location; abgerufen am 8. November 2016
- ↑ ICF Berlin: Locations ( vom 27. April 2015 im Internet Archive); abgerufen am 20. April 2015
- ↑ ICF Bielefeld: Location ( des vom 27. April 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.; abgerufen am 20. April 2015
- ↑ Bretten; abgerufen am 21. Oktober 2017
- ↑ ICF: Kirche neu erleben. Ehemals im (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 2. März 2020 (deutsch). (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
- ↑ ICF Freiburg: Kontakt ( vom 27. April 2015 im Internet Archive); abgerufen am 20. April 2015
- ↑ ICF: Willkommen. Abgerufen am 10. Januar 2023.
- ↑ ICF: ICF Lörrach – Kirche Neu Erleben! Abgerufen am 28. Januar 2019.
- ↑ ICF Karlsruhe: Locations; abgerufen am 20. April 2015
- ↑ Ludwigsburg ( vom 29. September 2017 im Internet Archive); abgerufen am 21. Oktober 2017.
- ↑ ICF Mannheim; abgerufen am 18. November 2018
- ↑ ICF München: Celebrations; abgerufen am 23. Juli 2017.
- ↑ ICF München Locations. ICF München, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 12. August 2019; abgerufen am 12. August 2019. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ ICF Nürnberg: Kontakt ( vom 27. April 2015 im Internet Archive); abgerufen am 20. April 2015
- ↑ ICF Paderborn: Location; abgerufen am 20. April 2015
- ↑ ICF Reutlingen: Locations ( des vom 16. April 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.; abgerufen am 20. April 2015
- ↑ ICF Singen: Location ( vom 27. April 2015 im Internet Archive); abgerufen am 20. April 2015
- ↑ Walldorf; abgerufen am 21. Oktober 2017
- ↑ ICF Salzburg: Kontakt; abgerufen am 20. April 2015
- ↑ ICF Vorarlberg; abgerufen am 6. Januar 2021
- ↑ ICF Wien: Kontakt; abgerufen am 20. April 2015
- ↑ ICF: Standorte – ICF in deiner Nähe. Abgerufen am 8. August 2022 (deutsch).
- ↑ ICF: Standorte – ICF in deiner Nähe. Abgerufen am 8. August 2022 (deutsch).
- ↑ a b Georg Otto Schmid: ICF heute, Kurzinformation. In: relinfo.ch. 2007, abgerufen am 20. April 2015.
- ↑ web.archive.org ( vom 23. April 2014 im Internet Archive)
- ↑ Mitteilungen im Gottesdienst Zürich 9. August 2015
- ↑ Unser Glaubensbekenntnis, Website icf.church (abgerufen am 12. Juli 2024)
- ↑ Regina Spiess: Wie die evangelikale Community mit Homosexualität umgeht. (PDF) Abgerufen am 16. April 2023.
- ↑ ARD Audiothek: Hetero werden durch „Beratung“: Liebt Gott mich, wenn ich schwul bin? Abgerufen am 16. April 2023.
- ↑ Simon Hehli: «Nehme ich meine Frau in die Arme, spüre ich Schmetterlinge im Bauch, mit Jesus ist das Gefühl dasselbe». In: Neue Zürcher Zeitung. 2. Mai 2018 (nzz.ch).
- ↑ Vision. In: ICF Zürich. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 24. August 2016; abgerufen am 24. August 2016.
- ↑ Christoph Bauernfeind: Reformierte lernen beim ICF. Die Aus- und Weiterbildungsstelle der Reformierten organisierte einen Kurs beim ICF Zürich. Wie kam es zu diesem ungewöhnlichen Anlass und was ist das Ergebnis? ideaSpektrum, Liestal, 11. Juli 2018, S. 8–11.
- ↑ Livenet: ICF: Für junge Menschen der Inbegriff von Kirche
- ↑ icf.ch, Seite College ( vom 11. Juni 2011 im Internet Archive)
- ↑ Sendezeiten. In: „ICF Television mit Leo Bigger“. Abgerufen am 12. August 2012.
- ↑ Porträt ICF Zofingen
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- ↑ Claude-Alain Humbert: Religionsführer Zürich. 370 Kirchen, religiös-spirituelle Gruppierungen, Zentren und weltanschauliche Bewegungen der Stadt Zürich. Orell Füssli, Zürich 2004, ISBN 3-280-05086-3, S. 288–289.
- ↑ a b c About. History. In: ICF Zürich. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 31. Januar 2012; abgerufen am 20. Februar 2012.
- ↑ Homepage The Big 15 ( vom 16. Januar 2012 im Internet Archive)
- ↑ Tagesanzeiger Online vom 14. Juni 2011
- ↑ Christof Bauernfeind: „Am Puls der Zeit. 20 Jahre ICF. Keine Gemeinde hat in den letzten zwei Dekaden die freikirchliche Landschaft der Schweiz so umgestaltet wie die International Christian Fellowship. Das war nicht immer allen recht, hat aber gerade die Jugendarbeit vielerorts neu angestossen.“ Idea Spektrum Nr. 19, Liestal, 11. Mai 2016, S. 11–15.
- ↑ Liste der Erstunterzeichner auf Homepage von Zeit zum Aufstehen. Abgerufen am 9. Juni 2015.
- ↑ Homepage der Evangelischen Allianz Karlsruhe, Willkommen. Abgerufen am 9. Juni 2015.
- ↑ Zugehörige Gemeinden, Werke und Bewegungen. In: „Evangelische Allianz München“. Abgerufen am 27. November 2014.
- ↑ Was ist ICF? ICF München, ehemals im (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 17. August 2012: „Was uns auch sehr freut ist: Wir sind seit kurzem Mitglied in der Evangelischen Allianz München (Link: www.ea-muenchen.de), weil uns die Zusammenarbeit mit anderen Kirchen und Organisationen sehr am Herzen liegt.“
- ↑ NZ-Online.de Oft ist die Kirche wie eine Mauer über LUX und ICF vom 22. Januar 2010 ( vom 12. September 2012 im Webarchiv archive.today)
- ↑ each.ch (abgerufen am: 14. Januar 2015)
- ↑ Beatrice Gall: ICF tritt aus Freikirchen-Dachverband aus. In: Stiftung Zukunft CH. 28. Juni 2021, abgerufen am 1. Dezember 2021 (deutsch).
- ↑ a b Reena Thelly: Kompass - Was suchen junge Menschen in der Freikirche? In: SRF. Abgerufen am 26. August 2025.
- ↑ ICF-Prediger Teichen: «Der Teufel ist gekommen, um zu stehlen, zu rauben und zu töten». Abgerufen am 25. August 2025.
- ↑ a b «Der Teufel läuft wie ein brüllender Löwe um euch herum». 20. September 2010, abgerufen am 25. August 2025.
- ↑ ICF – evangelikale Doktrin in modernem Gewand (infoSekta, 2012). In: infosekta – Fachstelle für Sektenfragen. Abgerufen am 29. April 2014.
