I. Korps (Bundesheer)
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I. Korps | |
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| Aktiv | 1. Jänner 1974 bis 2002 |
| Staat | |
| Streitkräfte | |
| Teilstreitkraft | Landstreitkräfte |
| Stärke | ~ 50.000 Mann (2000) |
| Unterstellung | Bundesministerium für Landesverteidigung |
| Sitz des Korpskommandos | Belgier-Kaserne, Graz |
| Ehemalige Standorte | Palais Kees, Graz |
Das I. Korps war ein Großverband des österreichischen Bundesheeres; es bestand von 1974 bis 2002. Der Sitz des Korpskommandos war zuletzt in der Belgier-Kaserne in Graz, bis ins Jahr 2000 im ebenfalls in Graz gelegenen Palais Kees.[1] Bis zu seiner Auflösung umfasste das I. Korps ungefähr die Hälfte des gesamten Bundesheeres, das entsprach im Jahr 2000 einer Mobilmachungsstärke von ca. 50.000 Mann.
Geschichte
1974 bis 1992
Das I. Korps wurde am 1. Jänner 1974 im Zuge der Einnahme der Heeresgliederung 1972 aus dem Gruppenkommando II gebildet.[2] Im Rahmen der Raumverteidigung waren die Korpskommanden für die operative Einsatzführung in ihrem Befehlsbereich zuständig, jener des Korpskommando I umfasste im Wesentlichen das Gebiet der Bundesländer Burgenland, Kärnten, Niederösterreich und Steiermark. Zu diesem Zweck waren ihm neben den Korpstruppen die Militärkommanden des Befehlsbereiches samt jeweils einer Jägerbrigade und die raumgebundenen Elemente der Landwehr (im Jahr 1983 unter anderem insgesamt 14 Landwehrstammregimenter) unterstellt.[3]
Im Juli 1991 führte das Korpskommando I aufgrund des 10-Tage-Krieges einen Sicherungseinsatz zur militärischen Landesverteidigung an der Staatsgrenze zu Jugoslawien mit über 7.500 Mann.
1992 bis 2002
Aufgrund des Endes des Kalten Krieges wurde mit der Heeresgliederung 1992 bzw. 1998 eine Reduktion der Mobilmachungsstärke des Bundesheeres durch die Bundesregierung angeordnet. Die Landwehrregimenter wurden aufgelöst, die Führung der Panzergrenadier- und Jägerbrigaden wurde direkt den Korpskommanden übertragen. Im Jahr 2002 wurden die Korpskommanden aufgelöst und in das neue Streitkräfteführungskommando überführt. Bis zu seiner Auflösung umfasste das I. Korps circa die Hälfte des Bundesheeres, bei einer damals vorgegebenen Mobilmachungsstärke von 110.000 Mann entsprach dies ca. 50.000 Mann.[4]
Gliederung
Bei seiner Auflösung waren dem Korpskommando I nachstehende Truppenteile unterstellt:
- Kommandobataillon 1
- Fernmeldebataillon 1
- Pionierbataillon 1
- Pionierbataillon 3
- Aufklärungsbataillon 1
- Versorgungsregiment 1
- Artillerieregiment 1
- Panzerabwehrbataillon 1
- Militärspital 1
- 1. Jägerbrigade
- Stabsbataillon 1
- Jägerbataillon 12
- Jägerbataillon 17
- Jägerbataillon 19
- 7. Jägerbrigade
- Stabsbataillon 7
- Jägerbataillon 18
- Jägerbataillon 25
- Jägerbataillon 26
- 3. Panzergrenadierbrigade
- Panzerstabsbataillon 3
- Aufklärungsbataillon 3
- Panzergrenadierbataillon 9
- Panzergrenadierbataillon 35
- Panzerbataillon 33
- Panzerartilleriebataillon 3
- Militärkommanden (mit je zwei Jägerbataillonen)
- Burgenland
- Kärnten
- Niederösterreich
- Steiermark
Einzelnachweise
- ↑ Mario Rauchenbichler: Die Garnison Graz 1920 bis 2020 - Teil 1. In: truppendienst.com. Bundesministerium für Landesverteidigung, 26. November 2020, abgerufen am 2. September 2025.
- ↑ Die Geschichte ab 1955. In: bundesheer.at. Bundesministerium für Landesverteidigung, abgerufen am 2. September 2025.
- ↑ Friedrich Hessel: Die Streitkräfteentwicklung des Bundesheeres der Zweiten Republik. In: bmlv.gv.at. Bundesministerium für Landesverteidigung, abgerufen am 2. September 2025.
- ↑ Das I. KORPS. In: bmlv.gv.at. Bundesministerium für Landesverteidigung, 10. April 2000, abgerufen am 2. September 2025.