Houlong

Houlong
後龍鎮

Lage Houlongs im Landkreis Miaoli
Staat: Taiwan Republik China (Taiwan)
Landkreis: Miaoli
Koordinaten: 24° 37′ N, 120° 48′ O
Fläche: 75,8079 km²
 
Einwohner: 33.645 (August 2025[1])
Bevölkerungsdichte: 444 Einwohner je km²
Zeitzone: UTC+8 (Chungyuan-Zeit)
Telefonvorwahl: (+886) (0)37
Postleitzahl: 356
ISO 3166-2: TW-MIA
 
Gemeindeart: Stadtgemeinde (, Zhèn)
Gliederung: 23 Ortsteile (, Li)
Webpräsenz:
Houlong (Taiwan)
Houlong (Taiwan)
Houlong

Houlong (chinesisch 後龍鎮, Pinyin Hòulóng Zhèn, Hakka Heu-liùng-chṳ́n, Pe̍h-ōe-jī Āu-lâng-tìn) ist eine Stadtgemeinde (, Zhèn) im Landkreis Miaoli in der Republik China (Taiwan).

Beschreibung

Houlong liegt an der Westküste Taiwans zur Taiwanstraße. Die angrenzenden Gemeinden sind Tongxiao im Südwesten, Xihu im Süden, die Kreishauptstadt Miaoli im Südosten, Zaoqiao und Touwu im Osten sowie Zhunan im Nordosten. Im Nordosten bildet der hier mündende Fluss Zhonggang (中港溪) die Grenze zu Zhunan. Im mittleren Abschnitt Houlongs münden der Houlong (後龍溪) und weiter südlich der kleine Xihu (西湖溪) in die Taiwanstraße. Das Terrain ist weitgehend flach und entspricht einer Küstenebene, die weiter im Binnenland in flache Hügel übergeht.

Geschichte

Houlong wurde ab dem 17. Jahrhundert von han-chinesischen Migranten aus den Festlandprovinzen Fujian und GuangdongĜ, die südchinesische Sprachen (südliches Min, Hakka) sprachen, besiedelt. Der Minnan/Hakka-Ortsname wurde ursprünglich 後壠 geschrieben und zur Zeit der japanischen Herrschaft über Taiwan (1895–1945) in die Schriftzeichen 後龍 geändert. Diese werden auf Mandarin Houlong ausgesprochen und bilden bis heute den Ortsnamen. Ab 1920 war Houlong ein Dorf (, chin. Zhuāng, japan. Shō) in der neu eingerichteten Präfektur Shinchiku. Nach der Übernahme Taiwans durch die Republik China 1945 wurde aus der Präfektur Shinchiku der Landkreis Hsinchu. 1950 wurde Houlong eine Gemeinde des Landkreises Miaoli, der aus Teilen des Landkreises Hsinchu gebildet worden war.

Bevölkerung

Etwa drei Viertel der Einwohner Houlongs sind Minnan-sprechende Hoklo und etwa ein Viertel Hakka. Die Minnan-Sprecher siedeln überwiegend in den Küstengebieten, während die Hakka-Sprecher mehr im hügeligen Binnenland wohnen.[2] Angehörige indigener Völker machen nur einen Anteil von etwa 0,5 Prozent der Bevölkerung aus (182 Personen im Dez. 2019).[3]

Seit längerem ist die Bevölkerungszahl aufgrund von Abwanderung rückläufig, was auf fehlende höhere Bildungseinrichtungen und Beschäftigungsmöglichkeiten für höher Qualifizierte zurückgeführt wird.[2]

Gliederung Houlongs

Verwaltungsgliederung

Houlong ist in 23 Ortsteile (, Li) gegliedert:

1 Zhonglong (中龍里)
2 Beilong (北龍里)
3 Dazhuang (大庄里)
4 Fuxing (復興里)
5 Fengfu (豐富里)
6 Xiaoyi (校椅里)
7 Puding (埔頂里)
8 Xinmin (新民里)
9 Dongming (東明里)
10 Wanbao (灣寶里)
11 Haibao (海寶里)
12 Dashan (大山里)
13 Waipu (外埔里)
14 Haipu (海埔里)
15 Xiushui (秀水里)
16 Shuiwei (水尾里)
17 Xizhou (溪洲里)
18 Nanlong (南龍里)
19 Longkeng (龍坑里)
20 Longjin (龍津里)
21 Funing (福寧里)
22 Zhonghe (中和里)
23 Nangang (南港里)

Überquerung des Houlong-Flusses auf der Provinzschnellstraße 61
Ansicht von Houlong

Verkehrsverbindungen

Durch Houlong verlaufen drei Eisenbahnlinien im Wesentlichen parallel zur Küste: zum einen die Längslinie (縱貫線) oder Küstenlinie (海線) nahe der Küste, zum anderen die Taichung-Linie (臺中線) oder Berglinie (山線) weiter im Binnenland, beides Linien der Taiwanischen Eisenbahn TR, und drittens die Taiwanische Hochgeschwindigkeitsbahn (THSR) im Binnenland. Für die beiden erstgenannten gibt es mehrere Bahnhöfe: Dashan, Houlong, Longgang (alle an der Längslinie), sowie Fengfu (an der Taichung-Linie). Der nächstgelegene Halt der THSR befindet sich im angrenzenden Miaoli.

Wichtigste Straßenverbindung ist die parallel zur Küste verlaufende Nationalstraße 3 (Autobahn). Ebenfalls parallel zur Küste, aber näher zu dieser verlaufen die Provinz-Schnellstraße 63 und die Provinzstraße 1. Südlich des Flusses Houlong führt die Provinzstraße 6 von der Küste ins Landesinnere.[2]

Wirtschaft

Die Wirtschaftsstruktur ist durch den Primärsektor geprägt. In der Landwirtschaft wird vor allem Reis angebaut. In jüngerer Zeit spielen zunehmend Spezialkulturen wie verschiedene Gemüse- und Getreidesorten oder Wassermelonen eine Rolle. In kleinerem Umfang wird Schweine- und Geflügelzucht betrieben.

Der Waipu-Fischereihafen (外埔漁港, Welt-Icon) ist der zentrale Fischereihafen Houlongs. Gefangen werden vor allem Großkopfmeeräsche, Scomberomorus und Trichiurus lepturus. In Aquakultur werden Milchfisch, Aale und Tellina iridescens (eine Muschelart) gezüchtet. An der Mündung des Houlong-Flusses wird Austernzucht betrieben.[4]

Besonderheiten

Houlong ist touristisch nur wenig erschlossen. An der südlichen Mündung des Houlong-Flusses liegt das Kap der guten Hoffnung (好望角, Hǎowàng jiǎo, Welt-Icon), ein Aussichtspunkt, der im Zentrum eines kleinen Freizeitparks am Meer gelegen ist.[5] Im Waipu-Hafen lässt sich die Atmosphäre eines Fischereihafens erleben.

Der daoistische Maling-Tempel (媽靈宮Welt-Icon) im Dorf Nangang geht auf die 1930er Jahre zurück und wurde später großzügig ausgebaut. Das aufwändig gestaltete Grab von Zheng Chonghe (鄭崇和墓, Welt-Icon) ist ein Grabmal aus der Qing-Dynastie zur Zeit Kaiser Daoguangs (1820–1850) und zählt zu den ältesten erhaltenen Baudenkmälern Houlongs.[6]

Commons: Houlong – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 各月人口資料 03. 鄉鎮戶數及人口數 (9701) („Bevölkerungsdaten für jeden Monat 03. Gemeinden und Bevölkerung (9701)“). Taiwanisches Innenministerium, abgerufen am 13. September 2025 (chinesisch).
  2. a b c 道路交通 („Verkehrswege“). Webseite von Houlong, abgerufen am 1. Dezember 2020 (chinesisch (traditionell)).
  3. 原住民戶數及人數 Households and Persons of Indigenous People. (xls) Taiwanisches Innenministerium, abgerufen am 1. Dezember 2020 (chinesisch, englisch).
  4. 農牧漁業 (Landwirtschaft, Tierhaltung und Fischerei). Webseite von Houlong, abgerufen am 1. Dezember 2020 (chinesisch (traditionell)).
  5. 觀光遊憩 (Sehenswürdigkeiten und Erholung). Webseite von Houlong, abgerufen am 1. Dezember 2020 (chinesisch (traditionell)).
  6. 媽靈宮 („Maling-Tempel“). 文化資源地理資訊系統 (Geografisches Informationssystem für kulturelle Ressourcen der Academia Sinica), abgerufen am 18. Juli 2019 (chinesisch (traditionell)).