Horst Enders

Horst Enders (* 23. Oktober 1921 in Beiersdorf; † 4. Oktober 2006 in Schöneiche) war ein deutscher Dramatiker, Hörspiel- und Drehbuchautor.

Leben und Werk

Enders war der Sohn eines Textilkaufmanns. Er absolvierte die Oberschule und begann ein Ingenieur-Studium. 1940 wurde er zur Wehrmacht eingezogen, nahm am Zweiten Weltkrieg teil und geriet 1944 in Italien in Kriegsgefangenschaft. Nach Aufenthalten in Kriegsgefangenenlagern in Italien, den USA und Belgien wurde er 1947 in die Sowjetische Besatzungszone entlassen. Er setzte sein Studium fort und erwarb 1951 den Titel eines Textilingenieurs. Später machte er die Lehrerprüfung und arbeitete als Fachlehrer.

Daneben betätigte er sich schriftstellerisch. Bereits 1957 wurde das erste Schauspiel Enders‘, Victory day, aufgeführt (1957 auch als Fernsehspiel unter dem Titel Die Glocke von Uville). Dabei zeigte sich seine Begabung „realistische und publikumswirksame Stücke mit knappen, präzisen Dialogen zu schreiben.“[1] Ab 1959 arbeitete Enders als Dramaturg am Volkstheater Rostock und ab 1963 beim Fernsehen der DDR, nach der deutschen Wiedervereinigung gelegentlich auch für bundesdeutsche Sender.

Enders wohnte seit Jahren in Schöneiche. Er war mit der Opernsängerin Margarete Herzberg verheiratet und der Vater des Dramaturgen Torsten Enders.

Hörspiele (Auswahl)

Bei den Produktionen handelt es sich, soweit nicht anders angegeben, um Original-Hörspiele, die vom Rundfunk der DDR erstellt worden sind.

Autor

  • 1962: In letzter Stunde – Regie: Fritz Göhler (Kinderhörspiel)
  • 1964: Alle lieben Babs – Regie: Werner Grunow (Kinderhörspiel)
  • 1967: Die Rettungsmedaille – Regie: Ingeborg Milster (Kinderhörspiel)
  • 1969: Umsetzung – Regie: Maritta Hübner (Kinderhörspiel)
  • 1973: Weil ich dich gern hab’ – Regie: Uwe Haacke (Kinderhörspiel)
  • 1974: Namensgebung – Regie: Manfred Täubert (Kinderhörspiel)
  • 1974: Die Mühen des Wolfgang W. – Regie: Christa Kowalski (Kinderhörspiel)
  • 1975: Zwischen gestern und morgen – Regie: Detlef Kurzweg (Kinderhörspiel)
  • 1976: Gedanken im Zug – Regie: Detlef Kurzweg (Kinderhörspiel)
  • 1977: In kalter Nacht – Regie: Wolf-Dieter Panse (Kinderhörspiel)
  • 1977: Simons Traum – Regie: Wolf-Dieter Panse (Kinderhörspiel)
  • 1977: Der Neue mit der Geige – Regie: Horst Liepach (Kinderhörspiel)
  • 1992: Aus Studio 13: Abrechnung – Regie: Albrecht Surkau (Kriminalhörspiel – SDR)

Bearbeiter (Wort)

  • 1973: Liam O’Flaherty: Der neue Anzug – Regie: Horst Liepach (Hörspielbearbeitung, Kinderhörspiel)
  • 1976: Jack London: Haifische (Vorlage: Unter dem Sommerzelt) – Regie: Detlef Kurzweg (Hörspielbearbeitung, Kinderhörspiel)
  • 1976: Vic Suneson: Ein ganz kleiner Fehler (Vorlage: Mord im Atelier) – Regie: Klaus Zippel (Hörspielbearbeitung, Kriminalhörspiel)
  • 1979: Elisabeth Hering: Frank Glück und das goldene ABC (Vorlage: Glück und Verstand) – Regie: Klaus Zippel (Hörspielbearbeitung, Kinderhörspiel)
  • 1982: Günter Hofé: Der Junge mit dem dalmatinischen Dolch (3 Teile) (Vorlage: Der dalmatinische Dolch) – Regie: Detlef Kurzweg (Hörspielbearbeitung, Kinderhörspiel)

Quellen: ARD-Hörspieldatenbank und HörDat, die Hörspieldatenbank (1)

Ohne nähere Angaben

  • 1963: Denkzettel
  • 1963: Noch an diesem Abend

Weitere Werke (unvollständig)

(FS = Fernsehspiel; K = Kriminalstück; Sch = Schauspiel;)

  • Das Haus im Schatten (1960, K; 1961 als FS)
  • Eine Million für ein Lächeln (1961, K. nach Anatolij Sofronow)
  • Ankerplatz (1962, dram. Erzählung nach Isidor Schtok)
  • Gold für USA (1963, FS)
  • Alle lieben Babs (1964, FS, auch HS)
  • Liebe macht manchmal auch glücklich (1964, FS)
  • Die Rettungsmedaille (1967, Kinder-FS)
  • Warschauer Konzert (1967, Sch; 1968 als FS)
  • Frauenlist (1968, FS)
  • Die Vorbringern (1968, FS)
  • Verhör im Gymnasium (1968, szenischer Fernsehbericht)
  • Zwischen den Fronten (1868, FS; frei nach Otto Gotsche)
  • Umsetzung (1968, FS)
  • Dissonanzen (1970, Sch, auch FS)
  • Unruhige Tage (1979, Sch)
  • Der schwarze Hund (1971, Kriminal-FS nach Émile Gaboriau)
  • Der junge Herr Siegmund (1986, FS nach Ludwig Tieck)[2]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Kurt Böttcher (Gesamtredaktion): Lexikon deutschsprachiger Schriftsteller von den Anfängen bis zur Gegenwart. VEB Bibliographisches Institut Leipzig, 1974; Band 1, S. 190
  2. Fernsehen der DDR - Online Lexikon der DDR-Fernsehfilme, Fernsehspiele und TV-Inszenierungen. Abgerufen am 4. September 2025.