Holwede (Adelsgeschlecht)

Wappen derer von Holwede

Holwede, auch Holwedel oder Hollwede, ist der Name eines niedersächsisch-westfälischen Adelsgeschlechts. Die Familie, deren Zweige zum Teil bis heute bestehen, stammt ursprünglich aus dem Hochstift Minden.

Geschichte

Herkunft

In älterer Literatur wird erwähnt, dass bereits unter König Heinrich I. ein Ritter mit dem Namen Holwede aufgetreten sein soll und 1324 ein Ludwig von Holwede in einer Urkunde der Stadt Stendal erscheint.[1][2]

Das Genealogische Handbuch des Adels beginnt die gesicherte Stammreihe der Familie mit Johann von Hohlewede (Hollwehde), der zwischen 1590 und 1619 in Urkunden genannt wird. Er war bischöflich mindenscher Amtmann zu Rahden. Dessen Nachkommen werden ohne Diplom zum Adel gerechnet. Das Geschlecht leitet seinen Namen von der Ortschaft Hollwede bei Levern ab.[3]

Ausbreitung und Besitzungen

Hilbert von Holwede war 1648 Statthalter im Herzogtum Kleve. Heinrich Christian von Holwede (* 1681) aus dem Haus Grasleben starb 1739 als preußischer Oberküchenmeister und Hofmarschall. Sein Sohn Christian Friedrich Christian Karl von Holwede war preußischer Generalmajor und Regimentschef. Er starb nach 50-jähriger Dienstzeit am 1. Februar 1797 zu Bromberg. Von dessen Brüdern wurde Victor Erbherr auf Danzke und Ferdinand Gottlieb preußischer Generalmajor im Dragoner-Regiment Nr. 9. Seine einzige Tochter Luise (1729–1783) war in erster Ehe mit dem Grafen Wilhelm von Mellin (* 23. April 1719; † 1. Oktober 1760) und nach dessen Tode mit dem preußischen Oberstleutnant und Flügeladjutanten und nachmaligen Generalleutnant Friedrich Wilhelm von Götzen (1734–1794) verheiratet. Sie ist die Mutter und Großmutter der späteren Grafen von Götzen.[2]

Friedrich von Holwede diente im Dragonerregiment „von Brückner“, später „Graf Herzberg“. Er trat als Major in den Ruhestand und ließ sich auf seinem Gut Kalkhof bei Riesenburg nieder. König Friedrich Wilhelm II. von Preußen legitimierte im April 1791 den natürlichen Sohn des Hauptmanns Ludwig von Holwede im Regiment „von Kalckstein“. Er starb 1827 als preußischer Oberstleutnant a. D.[2]

Mitte des 17. Jahrhunderts waren Angehörige der Familie in Westfalen zu Petershagen und Hiddensen begütert. Ein Zweig gelangte schon früh in die Mark Brandenburg und war in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts unter anderem zu Lancke, Glambeck und Falkenberg bei Berlin besitzlich.[4] Im Kurfürstentum Braunschweig-Lüneburg war das Geschlecht 1689 mit Grasleben (bis 1739) und im Bistum Hildesheim 1727 mit Lochtum begütert. Im Erzstift Magdeburg war Dreileben bei Wolmirstedt im Besitz bzw. Teilbesitz der Familie und 1828 Kalkhof bei Riesenburg in Ostpreußen sowie Niederherzogswaldau unweit Lüben in Schlesien.[1]

Etwa Mitte der 1920er Jahre erwarb Erich von Holwede (1878–1926) Gut Nr. 4 und 5, zusammen 164 ha, in Groß Holzhausen bei Seehausen in der Altmark. Eingetragen als Eigentümerin war seine Ehefrau Else von Holwede geb. Börner (1891–1964).

Wappen

Das Wappen zeigt in Silber auf einem grünen Schildfuß (Hohlweg) stehend einen abgehauenen Weidenstamm, beiderseits mit je einem gestümmelten Ast. Auf dem Helm mit schwarz-silbernen (rot-silbernen) Decken der Weidenstamm.[3]

Bekannte Familienmitglieder

Literatur

Archivalien

Commons: Holwede (Adelsgeschlecht) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b E. H. Kneschke (Hrsg.): Neues allgemeines Deutsches Adels-Lexicon. Band 4, Leipzig 1863, S. 468.
  2. a b c Freiherr Leopold von Zedlitz-Neukirch: Neues Preussisches Adels-Lexicon. Supplement – Band 1, Gebrüder Reichenbach, Leipzig 1839, S. 241–242.
  3. a b Walter von Hueck. Et a.: Genealogisches Handbuch des Adels. Adelslexikon. Band V, Band 84 der Gesamtreihe GHdA, Hrsg. Deutsches Adelsarchiv, C. A. Starke, Limburg an der Lahn 1984, S. 337.
  4. Theodor Fontane: Wanderungen durch die Mark Brandenburg. Band 4: Spreeland. Beeskow-Storkow und Brnim-Teltow. Verlag Wilhelm Hertz (Bessersche Buchhandlung), Berlin 1882, S. 187 f.
  5. Vgl. Major a. D. Kroll: Offizier-Stammliste des Leib-Grenadier-Regiments König Friedrich Wilhelm III. (1. Brandenburgischen) Nr. 8. (1808 - 1899). Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1899, S. 349. Nr. 487.