Hohenstein (Friedland)

Geschichte

Der Ortsteil Hohenstein der Stadt Friedland liegt im Osten des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte in Mecklenburg-Vorpommerns. Die Siedlung liegt im Südosten des Gemeindegebietes unmittelbar vor den Brohmer Bergen. Ihr Kern ist das 1805 als Meierei entstandene Gut Hohenstein, das zuerst der Adelsfamilie von Rieben auf Brohm und Galenbeck gehörte. Am 22. Juni 1846 erwarb Georg Alexander von Rieben (1799–1877) aus der in Konkurs gegangenen Riebenschen Herrschaft Brohm die Güter Heinrichswalde und Hohenstein. Dessen Schwester Charlotte von Rieben (1793–1876)[1] hatte 1822 Werner von Brandenstein-Niendorf (1792–1864) geheiratet. Der Sohn Hans Joachim von Brandenstein (1826–1906) heiratete 1861 Minka von Arnim-Neuensund.

1877 ging so der Gutsbesitz Hohenstein gänzlich an die Adelsfamilie von Brandenstein. Aus diesem genealogischen Haus Brandenstein-Niendorf stammen dann auch die 1864/65 dort geborenen Kinder, der spätere Ministerpräsident Joachim von Brandenstein und Generalleutnant Otto von Brandenstein, der Teilhaber des Gutes wurde. In den 1920`er Jahren gehörte nach dem letztmals amtlich publizierten Mecklenburgischen Güter-Adressbuch zum Besitz Hohenstein 383 ha. Schwerpunkt des Gutsbestriebes war eine große Schafsviehwirtschaft mit 866 Tieren in den Ställen. Hohenstein war ein altes Lehngut, dazu gehörte 54 ha Waldfläche.[2] Das mit 380 ha[3] fast gleich große Heinrichswalde gehörte zum Gutskomplex Hohenstein. Miteigentümer und Verwalter vor Ort war bis zuletzt Wolfgang Freiherr von Brandenstein (1867–1945).[4][5] Das Gutshaus wurde wegen Baufälligkeit 1986 abgerissen.[6]

Teufelsstein

Aus Hohenstein stammt ebenso der spätere Verbandsfunktionär Rudolf Freiherr von Brandenstein.

Historisch und kirchlich gehörte die Ortschaft zur Gemeinde Brohm, die bereits um 1250 gegründet worden ist. Ein bemerkenswertes Naturdenkmal (seit 1988) ist der Findling Teufelsstein.

Die Nachfahren der Familie von Brandenstein betreuen heute wieder die Guts-Liegenschaft Hohenstein.[7][8][9]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Uradeligen Häuser. Der in Deutschland eingeborene Adel (Uradel). 1913. In: "Der Gotha". 14. Auflage. Rieben. Justus Perthes, Gotha November 1912, S. 591–592 (archive.org [abgerufen am 10. Juni 2025]).
  2. Ernst Seyfert, Hans Wehner, W. Baarck: Landwirtschaftliches Adreßbuch der Rittergüter, Güter und Höfe von Mecklenburg-Schwerin und -Strelitz. [1928]. Verzeichnis sämtlicher Rittergüter, Güter und Höfe von ca. 20 ha aufwärts mit Angabe der Gutseigenschaft, der Gesamtfläche und des Flächeninhalts der einzelnen Kulturen. In: Mit Unterstützung vieler Behörden und der Landbünde zu Güstrow und Neubrandenburg (Hrsg.): Niekammer`s Landwirtschaftliches Güter-Adreßbücher, Band IV. 4. Auflage. IV Reihe Paul Niekammer (Letztausgabe). Verlag von Niekammer`s Adreßbüchern GmbH, Leipzig 1928, S. 259 (g-h-h.de [abgerufen am 10. Juni 2025]).
  3. Freiherr Adolf Maltzan: Handbuch des Grundbesitzes im Deutschen Reiche. Mecklenburg-Schwerin und -Strelitz, Oldenburgischer Landesteil Lübeck, Hansestädte Bremen, Lübeck, Hamburg. 1924. In: GAB. 4. Auflage. Nicolaische Verlags-Buchhandlung R. Stricker, Berlin 1924, S. 274–275 (google.de [abgerufen am 10. Juni 2025]).
  4. Hans Friedrich von Ehrenkrook, Otto Reichert, Jürgen von Flotow-Stuer, Friedrich Wilhelm Freiherr von Lyncker und Ehrenkrook, Carola von Ehrenkrook, Friedrich Wilhelm Euler: Genealogisches Handbuch der Freiherrlichen Häuser / A (Uradel / vor 1400 nobilitiert). 1962. In: Deutsches Adelsarchiv (Hrsg.): GHdA, von 1951 bis 2014; Nachfolgeschaft in GGH. Band IV, Nr. 27. C. A. Starke, 1962, ISSN 0435-2408, S. 33–34 (d-nb.info [abgerufen am 10. Juni 2025]).
  5. (Wolfgang) Freiherr von Brandenstein (1867–1945), In: Dorfkirche Brohm (Stadt Friedland), In: Matthias Hübner (Hrsg.): Dorfkirchen in MV. Stand Neddemin, 10. Juni 2025.
  6. Gut Hohenstein, In: Gutshäuser und Schlösser in Mecklenburg-Vorpommern, Hrsg. QM3 UG, Klein Kordshagen / Lüssow. Stand 10. Juni 2025.
  7. Vgl. Bernd Lasdin: Die Rückkehr der Familien. Alte und neue Gutsbesitzer in Mecklenburg-Vorpommern. 1. Auflage, Edition Temmen, Bremen 2002, ISBN 3-86108-793-6, S. 38 f.
  8. Gutsverwaltung Hohenstein, Hrsg. Amt Friedland. Stand 10. Juni 2025.
  9. Gutsverwaltung Hohenstein Holzhandel

Koordinaten: 53° 38′ N, 13° 35′ O