Das Historische Museum Basel, Standort Barfüsserkirche, 2010
Das Historische Museum Basel (HMB) zählt zu den grössten und bedeutendsten Museen seiner Art in der Schweiz und ist eines der fünf staatlichen Museen in Basel. Der Hauptteil der Sammlung wird in der Barfüsserkirche im Zentrum der Stadt Basel ausgestellt.
Institution
Das Museum beherbergt die umfassendste kulturhistorische Sammlung am Oberrhein, und seine Ausstellungsfläche beträgt etwa 6'200 m².
Das Historische Museum Basel besteht aus drei Ausstellungshäusern im Zentrum der Stadt Basel: Barfüsserkirche, Musikmuseum im Lohnhof und Haus zum Kirschgarten. Ein viertes Ausstellungshaus, das Museum für Pferdestärken, ehemals Kutschen- und Schlittensammlung in einer Scheune der Villa Merian in der Brüglinger Ebene in Münchenstein musste 2016 geschlossen werden, da das Ausstellungsgebäude nicht mehr zur Verfügung stand.
Standorte
Barfüsserkirche
Innenansicht auf einer Postkarte von 1894
Geschichte
Der Bettelorden der Franziskaner erbaute 1298 die spätgotischeBarfüsserkirche. Als die Franziskaner die Kirche in der Folge der Reformation von 1529 aufgaben, wurde sie schrittweise profaniert und anderweitig genutzt. So diente die ehemalige Kirche ab Mitte des 19. Jahrhunderts als Salz- und Warenlager.
Als die Kandidatur von Basel um den Standort eines Schweizerischen Landesmuseums scheiterte, richtete man das Historische Museum 1894 in der Barfüsserkirche ein. Um Stellfläche zu gewinnen, zog man in den SeitenschiffenEmporen ein. Zwischen 1975 und 1981 musste wegen der immer noch wirkenden Salzrückstände das Museum restauriert werden und man brachte eine Neuordnung in die Sammlung. Die seitlichen Emporen wurden entfernt und der Kirchenraum wurde resakralisiert. Daneben wurde das gezeigte Museumsgut reduziert und ein Teil in das neu geschaffene Untergeschoss verlegt.
Ausstellungen
Die Dauerausstellung in der Barfüsserkirche ist in verschiedene Themenbereiche gegliedert:
Das «Haus zum Kirschgarten» wurde zwischen 1777 und 1780 für den «Bändelherren» (Seidenbandfabrikanten) und OberstenJohann Rudolf Burckhardt erbaut. Das Haus, dessen Architekt Ulrich Büchel war, gilt als das vornehmste Bürgerpalais von Basel. Nach verschiedenen Besitzerwechseln wurde es 1951, verbunden mit dem Nachbarhaus, dem «Kleinen Kirschgarten», als Wohnmuseum eingerichtet.
Ausstellung
Die Hälfte der fünfzig Ausstellungsräume ist den bürgerlichen Wohnräumen des 18. und 19. Jahrhunderts in Basel gewidmet. Dazu gesellen sich bedeutende Fachsammlungen.
Im Stadtzentrum über dem Barfüsserplatz, gegenüber der Barfüsserkirche, befindet sich der Gebäudekomplex des mittelalterlichen ChorherrenstiftsSt. Leonhard. Ab 1669 hatten dort die Lohnherren (Vorsteher über das Bauwesen) ihren Sitz, weshalb der Komplex Lohnhof heisst. Von 1835 bis 1995 dienten die Bauten als Untersuchungsgefängnis. Dazu waren grössere Um- und Ausbauten, unter anderem von 1852 bis 1855 und 1897, nötig. Nach der Aufhebung des Gefängnisses wurde der Lohnhof von 1996 bis 2000 zu Wohnungen, einem Hotel und dem Musikmuseum umgebaut. Im Jahr 2000 wurde das Musikmuseum eröffnet. Es belegt den ehemaligen Zellentrakt.
Ausstellung
In einundzwanzig Zellen werden fünf Jahrhunderte europäischer Musikgeschichte gezeigt, mit den drei folgenden Schwerpunkten: