Histiophryninae
| Histiophryninae | ||||||||||||
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| Systematik | ||||||||||||
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| Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
| Histiophryninae | ||||||||||||
| Arnold & Pietsch, 2011 |
Die Histiophryninae sind eine Unterfamilie aus der Familie der Anglerfische (Antennariidae).[1][2] Sie wurden erst 2011 bei einer Revision dieser Gruppe durch Rachel J. Arnold und dem Armflosserexperten Theodore W. Pietsch beschrieben und der Name von der Typusgattung Histiophryne abgeleitet. Die Unterfamilie hat ein begrenztes Verbreitungsgebiet, das sich im Indopazifik von Taiwan bis Tasmanien erstreckt, mit der größten Artenvielfalt im Malaiischen Archipel, während Anglerfische weltweit in tropischen und subtropischen Meeren vorkommen.[1]
Merkmale
Wie alle Anglerfische besitzen die Arten der Histiophryninae den typischen kurzen, seitlich abgeflachten Körper. Sie sind schuppenlos und zeigen als typisches Merkmal eine aus dem ersten Hartstrahl der Rückenflosse gebildete „Angel“ (Illicium) mit anhängendem Köder (Esca). Von der Unterfamilie Antennariinae unterscheiden sich die Histiophryninae durch den Verlust des Mesopterygoid, eines Knochens zwischen Pterygoid (Flügelbein) und Metapterygoid, und Teil der Orbita, und der Epurale, eines länglichen, freistehenden Knochens im Schwanzflossenskelett, hinter dem letzten Neuralbogen der Wirbelsäule.[1] Außerdem fehlt die Pharyngobranchiale I (Teil des Kiemenskeletts).[3]
Ein weiteres Merkmal der Histiophryninae ist die Brutpflege durch das Weibchen, das die Eier mit sich herumträgt und die direkte Entwicklung der Jungfische unter Umgehung eines Larvenstadiums, während die Antennariinae keine Brutpflege betreiben, Freilaicher sind und aus den Eiern pelagische Larven schlüpfen. In Anpassung an diese unterschiedlichen Fortpflanzungsstrategien weisen die Ovarien der Weibchen von Antennariinae und Histiophryninae eine unterschiedliche Morphologie auf.[1]
Phylogenie
Innerhalb der Anglerfische bilden die Histiophryninae die Schwestergruppe einer Klade, die von den Unterfamilien Lophichthyinae, Tathicarpinae und Tetrabrachiinae gebildet wird. Die von allen vier den gebildete Klade ist die Schwestergruppe der Unterfamilien Brachionichthyinae und Rhycherinae.[2]
Das folgende Kladogramm zeigt die verwandtschaftliche Stellung der Histiophryninae zu den anderen Unterfamilien der Anglerfische:[2]
| Antennariidae |
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Gattungen und Arten
Zu den Histiophryninae gehören zwei Gattungen mit acht Arten:[3]
- Gattung Histiophryne Gill, 1863
- Bougainvills Anglerfisch (Histiophryne bougainvilli) Valenciennes, 1837
- Verborgener Anglerfisch (Histiophryne cryptacanthus) Weber, 1913
- Histiophryne maggiewalker Arnold & Pietsch, 2011
- Histiophryne narungga Arnold & Pietsch, 2018
- Histiophryne pogonius Arnold, 2012
- Psychedelischer Anglerfisch (Histiophryne psychedelica Pietsch, Arnold, & Hall, 2009)
- Gattung Lophiocharon Whitley, 1933
- Hutchins Anglerfisch (Lophiocharon hutchinsi) Pietsch, 2004
- Marmormaul-Anglerfisch (Lophiocharon lithinostomus) Jordan & Richardson, 1908
- Dreifleck-Anglerfisch (Lophiocharon trisignatus) Richardson, 1844
Einzelnachweise
- ↑ a b c d Rachel J. Arnold, Theodore W. Pietsch: Evolutionary history of frogfishes (Teleostei: Lophiiformes: Antennariidae): A molecular approach. Molecular Phylogenetics and Evolution, Volume 62, Issue 1, Januar 2012, doi:10.1016/j.ympev.2011.09.012, S. 117–129.
- ↑ a b c Alex J. Maile, W. Leo Smith, Matthew P. Davis (2025): A total-evidence phylogenetic approach to understanding the evolution, depth transitions, and body-shape changes in the anglerfishes and allies (Acanthuriformes: Lophioidei). PLoS One, 20 (5): e0322369. doi: 10.1371/journal.pone.0322369
- ↑ a b Pamela B. Hart, Rachel J. Arnold, Fernando Alda, Christopher P. Kenaley, Theodore W. Pietsch, Destinee Hutchinson, Prosanta Chakrabarty: Evolutionary Relationships Of Anglerfishes (Lophiiformes) Reconstructed Using Ultraconserved Elements. Molecular Phylogenetics and Evolution, März 2022, 107459, doi: 10.1016/j.ympev.2022.107459
Weblinks
- Histiophryninae auf Fishbase.org (englisch)
