Hisgier
Der Hisgier (auch: Hisgir) „ist eine vermummte Gestalt, die an Lätare oder Ostermontag in einigen Dörfern des Markgräflerlands mit einem Begleiter unter Singen von Versen von Haus zu Haus zieht und um Eier, Mehl, Butter und anderes bettelt“.[1]
Er tritt in evangelischen Gemeinden vor allem Südbadens als männliche Figur laut fordernd und lärmend in Form einer Strohpuppe auf und steht der Figur der weiblichen Ufertbrut gegenüber, welche den aufkeimenden Frühling symbolisiert.[2]
Beide Figuren gehen auf alte Fruchtbarkeitsriten zur Austreibung des Winters zurück.[3]
Eine verwandte Tradition existierte unter dem Namen Hirzgigerumzug auch in Gemeinden im Elsass.[4]
Literatur
- Rolf Wilhelm Brednich: Das Hisgier-Problem. In: Ruth-E. Mohrmann, Volker Rodekamp, Dietmar Sauermann (Hrsg.): Volkskunde im Spannungsfeld zwischen Universität und Museum : Festschrift für Hinrich Siuts zum 65. Geburtstag, Münster, New York, München, Berlin : Waxmann 1997, ISBN 3-89325-498-6, S. 13–24 Google Digitalisat beschränkt einsehbar
Weblinks
- Martin Pfefferle: badische-zeitung.de: "Dr Hisgier isch ä brave Ma". Badische Zeitung, 19. April 2014
- Schweizerisches Idiotikon, Eintrag Hutz-Güri, Band 2, Sp. 411–412 digital.idiotikon.ch
- Suche Hisgier auf folklore europaea.
Einzelnachweise
- ↑ Rudolf Post: Alemannisches Wörterbuch. S. 156, s. v. Hißgier
- ↑ Volker Münch: badische-zeitung.de: Alten Brauch neu belebt - In Laufen waren wieder "Uffahrt-Brütli" unterwegs. Badische Zeitung, 15. Mai 2010
- ↑ Sigrid Umiger: badische-zeitung.de: De Hisgier isch e brave Maa. Badische Zeitung, 15. Mai 2010
- ↑ Folklore Europaea. Ehemals im (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 16. November 2020. (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)