Hervormde Kerk (Dirksland)

Die Hervormde Kerk (deutsch Reformierte Kirche) ist das Kirchengebäude einer reformierten Gemeinde innerhalb der Protestantischen Kirche in den Niederlanden in Dirksland auf der Insel und gleichnamigen Gemeinde Goeree-Overflakkee in der Provinz Südholland. Die Kirche ist seit dem Jahr 1973 als Rijksmonument eingestuft.^[1]

Das Dorf Dirksland entstand in einem Polder im Bereich des Rhein-Maas-Deltas, der zwischen 1415 und 1516 trockengelegt wurde. Die Kirche wurde im Jahr 1423 zum ersten Mal erwähnt und war vor der Einführung der Reformation zu Ehren Johannes des Täufers geweiht. Die heutige Reformierte Kirche ist eine spätgotische Pseudobasilika aus Backstein mit einem fünfseitig geschlossenen Chor und einem fünfstöckigen Westturm mit achteckigem Turmhelm und einer dem Helm umgebenden Balustrade. Einem verwitterten Fassadenstein zufolge begann der Bau des Turms im Jahr 1488. Der Chorraum wurde im späten 15. Jahrhundert an einen älteren, kleineren Vorgängerbau angefügt. Dieser wurde in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts durch das heutige dreischiffige Langhaus ersetzt. An den Seitenschiffen befinden sich Portale aus der Mitte des 18. Jahrhunderts. Der Turm brannte 1836 nieder, woraufhin die gesamte Kirche restauriert wurde. Zwischen 1966 und 1970 wurde die Kirche erneut grundlegend restauriert.

Der Innenraum ist mit hölzernen Tonnengewölben überwölbt. Zwischen Mittelschiff und Seitenschiffen stehen Natursteinsäulen mit doppelten Blattkapitellen. Hinter der Orgel befinden sich Reste eines Wandgemäldes mit einer Darstellung des heiligen Christophorus aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts.

Zum Ausstattung der Kirche gehören eine beidseitig bemalte Holztafel aus dem Jahr 1611, mehrere Grabsteine aus dem 17. Jahrhundert sowie eine Kanzel und ein Taufgitter mit dazugehörigen Messingarbeiten aus dem 17. Jahrhundert. Das reich verzierte Orgelgehäuse aus der Zeit um 1680, 1803 in Mechelen erworben, wurde 1807 von J.P. Künckel mit einem neuen Instrument und Ornamenten im Louis-seize-Stil ausgestattet. Die Zugangsbrücke über die umgebende Kirchengracht besitzt ein Tor aus dem Jahr 1790 mit Blausteinpfosten.

• Ronald Stenvert u. a.: Monumenten in Nederland. Zuid-Holland. 2004, S. 138 f. 

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1. ↑ Rijksdienst voor het Cultureel Erfgoed

51.747834.10168Koordinaten: 51° 44′ 52,2″ N, 4° 6′ 6″ O