Hermann von Hermannsdorf


Hermann von Hermannsdorf (auch Ritter Herrmann von Herrmannsdorf oder Hermansdorff) ist der Name eines österreichisch-böhmischen Briefadelsgeschlechts.
Die Familie ist zu unterscheiden von den gleichnamigen schlesisch-böhmischen Hermann von Hermannsdorff. Eine Stammesverwandtschaft dieser Familien ist nicht belegt.
Geschichte

Das Geschlecht war in frühester Zeit in Österreich und Deutschland ansässig. Am 2. März 1612 wurden Kaspar Herman, Primas von Glatz, und sein Vetter Jacob Herman, Ratsverwandter zu Glatz, mit dem Prädikat „von Hermanßdorff“ in den Adelsstand erhoben.[1] Am 10. September 1777 folgte die Erhebung des Johann Franz Hermann (1748–1816), kaiserlich-königlicher Hofkonzipist bei der Vereinigten Hofkanzlei, in den Adelsstand. Ihm wurde das Prädikat „von Hermanstorf“ verliehen.[2] Schließlich wurde derselbe, jetzt böhmischer Gubernialrat, am 8. November 1786 auch in den Ritterstand erhoben und erhielt das Inkolat für Böhmen.[3][4]
Aus dieser Familie ging auch Johann Hermann von Hermannsdorf (1781–1809), Schwager des Erzherzogs Johann von Österreich, hervor.
Wappen
Blasonierung des Wappens von 1786: Von Rot und Blau geviert. Felder 1 und 4 ein geharnischter Schwertmann, Felder 2 und 3 drei pfahlweise gestellte silberne Sterne, hinter denselben rechts gewendet ein silberner Mond. Zwei gekrönte Helme: I. mit rot-silbernen Helmdecken drei, rot-silbern-blaue, Straußenfedern; II. mit blau-silbernen Decken der Schwertmann von Feld 1 wachsend.
Später wurde noch ein silbernes durch ein rotes Lindenblatt gespaltenes Herzschild hinzugefügt.[4] Das Lindenblatt wurde von den steyrischen Hermansdorf übernommen.[5]
Literatur
- Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines Deutsches Adels-Lexicon, Band 4: Graffen – Kalau v. Kalheim. Leipzig 1863, S. 327 f. (Google Bücher).
- Johann Georg Megerle von Mühlfeld: Österreichisches Adels-Lexikon des achtzehnten und neunzehnten Jahrhunderts, enthaltend alle von 1701 bis 1820 von den Souveränen Österreichs wegen ihrer Verdienste um den Kaiserstaat in die verschiedenen Grade des Deutsch-Erbländischen oder Reichs-Adels erhobenen Personen. Band 1, Wien 1822, S. 197 (hhu.de); Band 2, Wien 1824, S. 153 (hhu.de).
- Rudolf Johann von Meraviglia-Crivelli: J. Siebmacher’s großes und allgemeines Wappenbuch, Bd. 4 (Habsburgermonarchie), 9. Abt.: Der Böhmische Adel, Nürnberg 1886, S. 227 (hier im Text fälschlicherweise mit den Hermann von Hermannsdorff vermengt) (uni-goettingen.de) und Tfl. 99 (uni-goettingen.de).
- Johann Siebmacher: Johann Siebmachers allgemeines großes und vollständiges Wappenbuch, 2. Teil, 12. Ausgabe, Nürnberg 1772, Tfl. 46 (uni-goettingen.de).
Weblinks
- Österreichisches Staatsarchiv:
- AT-OeStA/AVA Adel HAA AR 361.30 Herman, Kaspar, Primas von Glaz, Jacob, Ratsverwandter zu Glaz, Vettern, Adelsstand, „von Hermanßdorff”, Abschrift, 1612.03.02.
- AT-OeStA/AVA Adel HAA AR 361.38 Hermann, Johann Franz, k.k. Hofkonzipist bei der Vereinigten Hofkanzlei, Adelsstand, „von Hermanstorf”, 1777.09.10.
- AT-OeStA/AVA Adel HAA AR 361.39 Hermann von Hermannsdorf, Johann Franz, böhmischer Gubernialrat, Ritterstand und Inkolat für Böhmen, 1786.11.08.