Hermann Schreiber (Physiker)

Hermann Schreiber (* 3. April 1932 in Tübingen; † 21. Oktober 2023 in Stuttgart)[1] war ein deutscher Physiker und Hochschullehrer an der Universität Hohenheim.

Leben und Wirken

Schreiber legte das Abitur 1951 in Tübingen ab. Nach seinem Studium der Physik und Mathematik an der Eberhard Karls Universität Tübingen und der Georg-August-Universität Göttingen erwarb er 1958 in Tübingen das Diplom in Physik. Danach wurde er Verwalter der Dienstgeschäfte eines wissenschaftlichen Assistenten am Institut für Physik und Meteorologie der Landwirtschaftlichen Hochschule Hohenheim und promovierte 1965 an der Universität Tübingen zum Dr. rer. nat. Er wurde akademischer Rat bzw. Oberrat an der Universität Hohenheim und erlangte 1977 mit einer Schrift über Polonium-210 in der Atmosphäre die Habilitation für das Lehrgebiet Physik. Im Jahr 1980 wurde Schreiber Professor für Physik und Bevollmächtigter für Strahlenschutz der Universität Hohenheim bis zu seiner Pensionierung 1998.[2] Er starb 2023 im Alter von 91 Jahren.[3]

Seine Hauptforschungsgebiete waren die natürliche und künstliche Radioaktivität, die physikalische Analytik, Aerosolphysik und Biophysik. In der Lehre lagen die Schwerpunkte in der Experimentalphysik, der Biophysik, der Theoretischen Physik (Thermodynamik) sowie die Anwendung radioaktiver Isotope.[2]

Publikationen (Auswahl)

Monografien
  • Anwendung der statistischen Theorien des freien Volumens und des Durchschnittspotentials auf die Systeme Benzol-Diphenyl, Benzol-o,o’-Ditolyl, Benzol-Diphenylmethan. Universität Tübingen, 1965, OCLC 73996141 (Dissertation).
  • Polonium-210 in der Atmosphäre. Universität Hohenheim, 1976, OCLC 258476546 (Habilitationsschrift).
  • Arbeiten des Projekts „Europäisches Forschungszentrum für Maßnahmen zur Luftreinhaltung“. Bände 20, 56, 87 und 110.
    • mit Henry Jenderek, C. Roth: Messung der trockenen Deposition auf Laub- und Nadelbäumen mittels natürlich radioaktiver Tracer. Projekt Europäisches Forschungszentrum für Maßnahmen zur Luftreinhaltung (PEF). Kernforschungszentrum, Karlsruhe 1993, DNB 940008246.
  • 25 Jahre Luftstaubuntersuchungen, 40 Jahre Radioaktivitätsmessungen. Jenderek, St. Johann-Upfingen 1998, DNB 955998506.
Artikel
  • mit Fritz Woerner: Beitrag zur Bestimmung der mittleren Verweildauer von natürlichen Aerosolen; Methodik und erste Ergebnisse. In: Archiv für Meteorologie, Geophysik und Bioklimatologie, Serie A. Band 18, 1969, S. 75–86, doi:10.1007/BF02247865.
  • mit Werner Mühlbauer, Ludwig Wassermann, Heinz Kuppinger: Reaktionskinetische Untersuchungen über den Einfluß der Trocknung auf die Qualität von Weizen. In: Zeitschrift für Lebensmittel-Untersuchung und Forschung. Band 173, 1981, S. 169–175, doi:10.1007/BF01041976.
  • Röntgenspektroskopie. In: Hans Naumer, Wolfgang Heller (Hrsg.): Untersuchungsmethoden in der Chemie. Einführung in die moderne Analytik. 2. Auflage. Thieme, Stuttgart/New York 1990, ISBN 3-13-681402-9, S. 210–221.

Literatur

  • Hermann Schreiber. In: Ulrich Fellmeth, Kathrin Quast (Bearb.): Die akademischen Lehrer an der Universität Hohenheim 1968–2005. Scripta-Mercaturae-Verlag, Stuttgart 2008, S. 391 f. online

Einzelnachweise

  1. Hermann Schreiber. In: Kürschners Deutscher Gelehrten-Kalender Online. degruyter.com, abgerufen am 25. August 2025 (Begründet von Joseph Kürschner, ständig aktualisierte zugangsbeschränkte Onlineausgabe).
  2. a b Hermann Schreiber. In: Ulrich Fellmeth, Kathrin Quast (Hrsg.): Die akademischen Lehrer an der Universität Hohenheim 1968–2005. Scripta-Mercaturae-Verlag, Stuttgart 2008, S. 391 f. (uni-hohenheim.de [PDF]).
  3. Stephan Dabbert: Die Universität Hohenheim trauert um Herrn Professor Dr. Hermann Schreiber. Universität Hohenheim, 30. Oktober 2023, abgerufen am 25. August 2025.